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[Update] Key by Amazon: Der Paketbote mit Schlüssel zur Wohnung, Auto und Garage

Amazon bennent „Amazon Key“ in „Key by Amazon“ um. Damit will man den Fokus noch mehr auf die „Schlüssel“-Funktionen lenken. Denn auch wenn die spezielle Ins-Haus-Lieferung das bekannteste Feature ist, kann Key auch genutzt werden, um Nachbarn oder Freunden temporären Zugang zu gewähren oder Amazon Home Services zu buchen. Des Weiteren startet man einen Service, um die Lieferung in die Garage zu ermöglichen, wenn man denn eine Chamberlain myQ Garagentür benutzt. Key for Garage startet im 2. Quartal 2019 in den USA.

Key by Amazon

Key for Car ist in den USA auch schon seit April 2018 verfügbar, man muss aber natürlich ein kompatibles Auto mit dauerhafter Internetverbindung haben. Außerdem wird es noch im 1. Quartal 2019 möglich sein, die Key-kompatiblen Schlösser auch über die Ring Klingel App (Android/iOS) zu steuern. Amazon hatte Ring letztes Jahr für 1 Milliarde Dollar erworben.

Was haltet ihr von Key by Amazon und den drei verschieden Liefermöglichkeiten? Würdet ihr euch den service auch in Deutschland wünschen?

Amazon Prime Kunden genießen schon jetzt viele Vorteile bei der Lieferung: Pakete werden direkt am nächsten oder sogar gleichen Tag zugestellt und in Berlin oder München sind manche Produkte schon in zwei Stunden bei euch (Prime Now). Wer dann aber bei der Lieferung nicht anwesend ist, ist auf nette Nachbarn angewiesen, die dann auch noch zu Hause sein müssen. Hier setzt man nun mit Amazon Key an, indem man Paketboten eure Tür öffnen lässt, um das Paket sicher in eurem Heim abzustellen. Die Frage lautet nun: Will ich das?

Amazon Key

Wie funktioniert Amazon Key?

Um den Service nutzen zu können benötigt ihr zwei Dinge: die neuen Amazon Cloud Cam und ein kompatibles smartes Schloss. Die Kamera dient dabei als Knotenpunkt zwischen dem Internet (über euer WLAN) und dem Schloss. Dieses ist durch das drahtlose Protokoll ZigBee mit der Kamera verbunden, welches viele weitere Smart Home Geräte nutzen. Die Kamera wird sinnvollerweise mit direkter Sicht auf die Haus- bzw. Wohnungstür montiert.

Der eigentliche Lieferprozess läuft folgendermaßen ab:

  1. Der Paketbote kommt bei euch an, scannt den Strichcode des Pakets und sendet damit eine Anfrage an die Amazon Cloud.
  2. Ist alles korrekt, bekommt die Kamera den Befehl die Aufnahme zu starten.
  3. Der Kurier bekommt daraufhin eine Benachrichtigung in seiner App und kann mit einem Wisch die Tür aufschließen.
  4. Das Paket wird direkt neben der Tür abgestellt und diese danach wieder sicher verschlossen.
  5. Ihr bekommt eine Benachrichtigung, dass die Lieferung erfolgreich war und könnt euch zur Kontrolle das Video angucken.

Um das ganze so transparent wie möglich zu gestalten und euer Vertrauen zu gewinnen, informiert euch Amazon noch zwei weitere Male. Ihr erhaltet morgens eine Benachrichtigung, in welchem Zeitfenster der Bote kommen wird und nochmals sobald dieser bei euch vorfährt. Ihr könnt dann also direkt einen Livestream starten, um alles genau zu beobachten.

Des Weiteren sollen die Kuriere klingeln bzw. klopfen bevor sie die Tür öffnen, um euch evtl. zu „warnen“ und um sich selbst vor „freundlichen“ Hunden zu schützen. Die Tür soll dann so wenig wie möglich geöffnet werden, sodass die Boten euer Heim nicht wirklich betreten. Wie das Ganze dann praktisch aussieht, zeigt dieses Video:

Kosten & Verfügbarkeit

Die Amazon Key In-Home-Delivery ist vorerst nur in den USA verfügbar und auch dort nur in 37 Städten. Zur Auswahl stehen inzwischen drei Startpakete von Yale, Schlage, Kwikset. Neben dem Schloss und der Kamera benötigt man noch die kostenlose App für Android und iOS. Ab diesem Datum ist auch die App und der Service selber verfügbar. Über 10 Millionen Produkte sollen dann über die neue Versandmethode verfügbar sein. Das Startpaket besteht aus der Cloud Cam, einem smarten Schloss und der optionalen Montage von beidem.

Amazon Key Starterset

Aktuell werden diese speziellen In-Haus-Lieferungen auch nur von Amazon Logistics durchgeführt und nicht von dritten Lieferdiensten wie UPS oder FedEX (in Deutschland dann DHL oder Hermes). Ob sich das in Zukunft noch ändern wird, lässt Amazon bisher offen.

Wie viel kostet der Service?

Der Lieferservice ist für Prime-Kunden kostenlos, das Starterset kostet allerdings einmalig $249.99 (ca. 215€). Wer also schon Prime hat und schon mit smarten Kameras geliebäugelt hat, bekommt so direkt noch den Mehrwert der besonderen Lieferart. Die Cloud Cam kann man dann noch einzeln (ca. 103€) bzw. im 2er- (ca. 172€) oder 3er-Pack (ca. 249€) nachkaufen und so sein Haus mit bis zu zehn Kameras ausstatten.

Amazon Cloud Cam

Was plant Amazon?

Amazon verfolgt mit Amazon Key in meinen Augen zwei Absichten: Einerseits soll noch mehr Komfort bei Lieferungen gewährleistet werden, denn je einfacher die Lieferung ist, desto eher bestellt man. Andererseits möchte Amazon noch mehr in den Alltag und in eure Wohnung integriert werden. Daher funktioniert die Kamera natürlich auch mit Alexa, d.h. man kann mit ihr sprechen wie mit einem der vielen Echo-Geräte. Außerdem ist es möglich, sich einen Livestream des Kamerabildes direkt auf einem Echo Show/Spot oder einem Fire TV zeigen zu lassen.

Cloud Cam Alexa

Durch das Anbieten der Cloud Cam als alleinstehendes Produkt, positioniert sich Amazon in direkter Konkurrenz zu Alphabets (Googles Mutterkonzern) Nest Kameras und anderen smarten Überwachungskameras. Genauso wie diese, bietet auch Amazon Abonnements für jene an, die größere Aufnahmearchive und bessere Überwachungsfunktionen (z.B. Zonen-Überwachung) haben wollen.

Außerdem hofft Amazon, dass Kunden den Key-Service auch in Verbindung mit den Amazon Home Services verwenden, die in den Vereinigten Staaten bereits verfügbar sind. Die Home Services sind verschiedene Dienstleistungen, wie z.B. Gassi gehen oder Hausreinigung die über Amazon gebucht werden können. Mit der Key App ist es dann auch möglich, beispielsweise Freunden dauerhaften oder zeitlich begrenzten Zutritt zu gewähren – ein digitaler Zweitschlüssel also.

Ist der Service sicher?

Wie sicher und gut der neue Service ist, wird sich kommenden Monat in den USA zeigen. Amazon versichert einem mit der „Amazon Key Happiness Guarantee„, dass sie bei Problemen und möglichen entstandenen Schäden mit euch zusammenarbeiten, um das Problem schnell zu korrigieren.

Interessant wird auch die Reaktion der Versicherer und die Frage, ob eine Hausratversicherung bei Amazon Key Problemen noch greift. Immerhin lässt man ja jemand Unbekannten einfach in seine Wohnung kommen. Des Weiteren kann natürlich auch das Hacken so eines mit dem Internet verbundenen Systems nie ganz ausgeschlossen werden.

Da der Service in den USA recht erfolgreich zu sein scheint und erweitert wird, ist ein Deutschlandstart auch nicht mehr ganz so unwahrscheinlich, wie er noch 2017 war. Die entscheidene Frage ist, ob Amazon auch hier schon genug Vertrauen aufgebaut hat, um einen „Zweitschlüssel“ zu bekommen.

Was haltet ihr von Amazon Key? Reicht der Komfortaspekt für euch aus, um Amazon dauerhaft Zugang zu eurem Heim, Auto oder eurer Garage zu gewähren?

Kommentare (41)
    • 27.10.2017, 15:28

    Ich denke Versicherung und Missbrauchsgefahr sind einfach zu große Risikien. Nichts, was ein Paket Briefkasten á la Packstation nicht lösen könnte…

    • 27.10.2017, 15:39

    Never ever lass ich den „Postboten“ alleine in mein Haus. 👀

    • 27.10.2017, 15:53

    Packstation reicht doch

    • 27.10.2017, 16:06

    Einfach nur geil und was juckt mich der Postbote habe doch alles auf Kamera ! xD

    • 27.10.2017, 16:30

    Geile Idee! Wenn das sicher ist und klappt, ein absoluter Durchbruch.

  • Das ist ja krass aber ich könnte mir nicht vorstellen den Postboten in meine Wohnung zu lassen….

    • 27.10.2017, 17:02

    Bis die Kamera „versehentlich“ nicht funktioniert. Oder er seinen ersten Arbeitstag hat und auf so eine Einladung wartet…. also ich finde es nicht so toll.

    • @Moudy:
      Das sind absolut berechtigte Bedenken. Daher können wir auch, wie ich finde, in diesem Fall mal ganz froh sein, dass der Service erstmal in den USA „getestet“ wird. Da wird sich dann zeigen, wie mit solchen Fällen umgegangen wird, sollten sie denn auftreten.
      Falls etwas in die Richtung passiert, werde ich den Artikel natürlich updaten 😉

    • 27.10.2017, 17:12

    Was ein quatsch

    • 27.10.2017, 17:26

    Meine Nachbarin lässt die Boten oft in ihre Wohnung. Dauert auch manchmal ewig, bis die weiterfahren. Wahrscheinlich macht sie nen spitzen Kaffee.

  • @konkret: und was ist wenn es eine Postbotin ist, was gibt es dann etwa ein Bier

    • 27.10.2017, 17:47

    @Cappi: Ne Botin hat die noch nie reingebeten. Hm, jetzt dämmert’s mir…

    • 27.10.2017, 17:55

    Für mich ein No Go! Davon abgesehen ist das Paket auch noch viel zu teuer. Man müsste ja fast täglich ein Paket bekommen damit sich das irgendwie lohnt. Viele jammern ja schon wegen der Prime Mitgliedschaft und dann noch dieses Zeug 🤔. Braucht kein Mensch!

    • 27.10.2017, 20:00

    @veqas311: Find ich auch, wenn ich nicht Zuhause bin 😉

    • 27.10.2017, 21:02

    Never ever

    • 27.10.2017, 21:18

    @Smiley: Vielleicht doch mal den Flur aufräumen?

    • 27.10.2017, 23:42

    Packstation reicht, ich bin kein Fan von solch „Unsicherheiten“

  • ne lasst mal, wenn ich schon sehe, was da für Fahrer bei sind

    • 28.10.2017, 03:19

    @ThomasBochum: 😂

    • 28.10.2017, 09:18

    Ich habe mir bei der deutschen post ein paketkasten liefern lassen welchen der postbote mit seinem chip aufmachen kann. Ansonsten bei grösseren paketen haben die mein code von der garage. Da können sie mitgehen lassen was sie wollen.
    Elektronik wird oft geknackt und missbraucht. So denke ich auch in diesem fall das es nur eine frage der zeit ist bis die ersten „einbruchsopfer“ zu beklagen sind. Vor allem grad in amerika wo sogar die schusswaffe zur selbstverteidigung erlaubt ist.

    • 28.10.2017, 19:10

    Nette Ideem aber niemals würde ich das zulassen wollen.

  • Nein danke. Dann geh ich lieber zum Shop das Paket abholen

    • 08.01.2019, 16:08

    Rechtlich klingt mir das alles noch sehr wackelig. Immerhin haben auch die Zusteller das Recht, darüber zu entscheiden, ob sie aufgenommen werden möchten. Dazu kommt das Problem, dass Mehrparteienhäuser nicht zugänglich sind, weil man nicht durch die Eingangstür kommt und eine Kamera, die z.B. ein Treppenhaus erfasst, dürfte datenschutzrechtlich auch problematisch sein.

    • 08.01.2019, 16:15

    Unser(e) DHL-Zusteller geben sich wirklich die größte Mühe…😡…die Leute zu verärgern; Zufallszustellung in immer wieder wechselnde Paketshops BEI ANWESENHEIT DER EMPFÄNGER ZU HAUS;falsche Zustelladresse auf der Benachrichtigungskarte;Eintreffen der Benachrichtigungskarte nach bis zu 6 Tagen.
    Gerade für die älteren Leute eine echte Belastung.
    Man stelle sich vor solcherlei motivierte Zusteller auch bei diesem Dienst…
    Die Packstation ist immer noch die beste Option,die Qualität der KEY-Zustellung wird sich im Laufe der Erprobungsphase herausstellen.

    • 08.01.2019, 16:53

    Schleichender Kontrollverlust über das eigene Leben.

  • Packstationen und die mittlerweile seltenen Lieferungen in die Postfiliale reichen mir auch aus, notfalls fahr ich da am nächsten vorbei, ist nicht mal ein Umweg. Vielleicht bin ich zu leicht zufriedenzustellen, aber ich bin immer schon froh, wenn der Lieferant nicht Hermes heißt. Mit Sicherheit werd ich niemanden meine Wohnung betreten lassen, wenn ich nicht zu Hause bin.

    • 08.01.2019, 20:15

    Eine gute Idee und letztlich ist ein angeblich sicheres altes Schloß in Sekunden geknackt.

  • Die Wohnung ist unverletzlich. Das wird bei mir auch so bleiben.

    • 08.01.2019, 20:37

    Niemals lass ich die da rein. Es ist ja nicht mal eine gleichbleibende Person, der man eventuell vertrauen könnte… Selbst dann, aber nein.

    Gibt doch dieses Konzept mit dem Beutel, in den der Bote die Paket reinpacken kann. Oder einen „Paketkasten“. In die Richtung sollte man überlegen.

    Gerade da immer mehr rauskommt, was u.a. Amazon so alles mit Händler treibt und wie die Preise entstehen, das Konzept Amazon wird mir immer unsympathischer, so praktisch es auch ist.

  • Gute Idee aber über meine Schwelle kommen die nicht.

  • Das System wird bei uns zu Hause nie Einzug erhalten.
    Viel zu unsicher und vor allem wofür?
    Dafür das ich mein Paket empfangen kann wenn ich nicht da bin?
    Never ever.

    • 08.01.2019, 23:11

    Find schon elektronische schlösser irgendwie seltsam muss nicht sein

    • 09.01.2019, 03:38

    eure Bedenken sind völlig berechtigt. Denn Amazon wie auch Post stellen in der Hochsaison zB. vor Weihnachten zusätzliche Hilfskräfte ein, oft nur für 2 Wochen. Da freut sich der Einbrecher von gestern über nen Job mit einfachem Zugang zu gleich mehreren Wohnungen.

    • 09.01.2019, 12:56

    Nein danke, wenn ich so überlege wer alles so die Pakete bringt…

    • 09.01.2019, 12:59

    und des Weiteren Artikel 13 des GG aushebeln…schämt Euch Amazon…

  • Im ganzen Leben nicht… bei den Leuten die hier Pakete austragen. Manchmal ist man froh, dass man nicht zu Hause war, so Gestalten kommen bei DPD, GLS und Hermes

    • 15.01.2019, 14:29

    heute kam eine Lieferung durch amazon Logistics bei einem Nachbarn an, wurde einfach vor die Tür gestellt. Zum Glück haben wir keine Diebe im 12-Parteienhaus. Den Leuten die da arbeiten würde ich nichts anvertrauen wollen, schon gar nicht den Zutritt zur Wohnung oder Auto.

    • 15.01.2019, 15:11

    Wieso „Postbote“!? Die Lieferdrohne von Amazon soll sich gefälligst bei Alexa legitimieren, dann geht das oberste Fenster auf und der Flattermann kann kurz rein, um die Sendung abzulegen!

    • 15.01.2019, 18:12

    Ixh würde da sofort mitmachen! Coole Sache!

  • Das System kommt bei uns schon allein zur Sicherheit des Paketboten nicht in Frage. Wenn wir nicht Zuhause sind, sperren wir unseren Hund immer auf den Flur. Der findet es gar nicht toll, wenn da auf einmal fremde Leute zur Tür rein kommen.

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