âĄđ Balkonkraftwerke â Mecklenburg-Vorpommern startet Förderprogramm đȘ
Auch die Stadt Jena hat jetzt ein Förderprogramm fĂŒr Photovoltaik-Anlagen auf den Weg gebracht. Danke @Herr Cedes fĂŒr die Info. đ
WĂ€hrend einige Kommunen noch diskutieren, ob und wie es Mietern verboten werden kann eigene kleine Solarkraftwerke auf dem Balkon zu installieren, startet Mecklenburg-Vorpommern einfach ein Förderprogramm fĂŒr Balkon-Solar-Anlagen. Am Montag (07.11.2022) hat Umweltminister Till Backhaus (SPD) in Schwerin Einzelheiten dazu vorgestellt. Er rechnet mit einem groĂen Andrang – wir auch!
Wieviel Förderung gibt es?
Was nĂŒtzt eine Förderung, wenn der Topf so klein ist, dass die VerwaltungsgebĂŒhren schon höher sind? GlĂŒcklicherweise ist das hier nicht der Fall, denn fĂŒr die BĂŒrgerinnen und BĂŒrger gibt es satte zehn Millionen Euro Landesmittel. Davon seien sechs Millionen explizit fĂŒr Mieter und Mieterinnen vorgesehen, der Rest ist insbesondere fĂŒr EigentĂŒmer gedacht, die in ihrer eigenen Wohnung oder in ihrem Haus selbst leben.
Die Formulare fĂŒr den Antrag sind vom Ministerium am Dienstagmorgen online gestellt worden. Diese gibt es hier.
Ăbrigens erhalten alle Antragstellerinnen und Antragssteller eine Förderung von bis zu 500 Euro pro Haushalt fĂŒr den Kauf und oder die Installation der Balkonkraftwerke. FörderfĂ€hig sind aber nur die Anlagen, die ab heute an gekauft werden. Jedoch gibt es das Geld nicht vor dem Kauf oder der Installation, sondern erst danach. Aber bei Anschaffungskosten von ca. 600⏠ist das ja noch verschmerzbar.
Wie lange dauert eigentlich die Genehmigung?
Das schöne ist, dass die AntrĂ€ge „innerhalb weniger Tage“ bearbeitet werden. Der zustĂ€ndige Minister geht ĂŒbrigens davon aus, dass das Geld fĂŒr etwa 18.000 Haushalte reichen wird. Backhaus rechnet mit einem groĂen Andrang, daher gilt: Wer zuerst beantragt, erhĂ€lt auch zuerst das Geld.
Den Zuschuss gibt es explizit fĂŒr kleine, nicht genehmigungspflichtige Solaranlagen mit einer Leistung von bis zu 600 Watt. Die Fachleute gehen davon aus, dass mit solchen Anlagen, die ĂŒbrigens einfach nur in die Steckdose gesteckt werden, rund zehn Prozent des jĂ€hrlichen Strombedarfs eines durchschnittlichen Haushalts gedeckt werden können. Pro Jahr lassen sich so – ohne Speicher – ungefĂ€hr 100 Euro sparen… bei steigenden Stromkosten natĂŒrlich entsprechend noch mehr.
Es gibt jedoch auch viel Kritik!
Klar, wo es eine Förderung gibt, gibt es auch Kritik. Der Landesverband Erneuerbare Energien verweist dabei auf das vergleichsweise ungĂŒnstige Kosten-Nutzen-VerhĂ€ltnis, denn eine moderne Windkraftanlage mit 5,5 Megawatt produziert weit ehr Strom als 20.000 Balkonkraftwerke, kostet aber nur die HĂ€lfte. Das Förderprogramm taucht dazu auch im „Schwarzbuch“ fĂŒr verschwendete Steuergelder auf des Bund der Steuerzahler auf. Und klar, auch der Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen Ă€uĂerte sich skeptisch und verweist auf finanzielle Risiken fĂŒr Mieter in SchadensfĂ€llen.
Ich meine: Es war eine richtige Entscheidung und sollte Vorbild fĂŒr andere BundeslĂ€nder sein. Denn Balkonanlagen sind sicher, schnell installiert, gĂŒnstig und sparen fĂŒr den Mieter sofort Strom! Ein Windrad hingegen liefert zwar mehr Strom, aber dieses kommt eben erst mit vielen Umlagen beim Endkunden an. AuĂerdem – und das sollten wir nicht unterschĂ€tzen – erreichen wir mit Balkonmodulen eine Dezentralisierung der Stromversorgung. Die Versorgung der quasi-monopolistischen Versorger bröckelt somit! Ha!
Derzeit â das kenne ich aus eigener Erfahrung â wehren sich Vermieter, Denkmalbehörden oder WohnungseigentĂŒmergemeinschaften energisch gegen die Module. Ein Gericht aus Stuttgart hat aber â aufgrund einer GG-Entscheidung â pro dem Mieter geurteilt. Ein gutes Zeichen.
Fazit
Ich kann selbst kein Solarmodul auf meinem Balkon installieren und das bei fast perfekter SĂŒdausrichtung. AuĂerdem kommen mir regelmĂ€Ăig die TrĂ€nen, wenn ich die vielen freien DachflĂ€chen sehe. Daher engagiere ich mich auch in einer Energiegenossenschaft. AuĂerdem habe ich mir kĂŒrzlich einen Jackery mit zwei Solarmodulen besorgt und werde demnĂ€chst mit einem Wechselrichter versuchen meine Grundlast damit zu decken.Â
Jede solar erzeugte KWh zĂ€hlt – so sehe ich das. Aber sagt uns doch mal, was ihr von dem Thema haltet. Was haltet ihr von Balkonmodulen, der Förderung in MV oder grundsĂ€tzlich von der Thematik? Ich bin gespannt, schreibt’s uns in die Kommentare!
Euer Steven
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Ich finde die Idee fĂŒr Mieter nicht schlecht, weil die ansonsten keine Möglichkeit haben, Strom zu erzeugen. Ob es Sinn macht und sich rentiert sei dahin gestellt – aber bei der hohen Förderung…
Wir haben schon seit 2009 eine 9,6 kWh groĂe Photovoltaik auf dem Dach – mit hoher Förderung pro produzierter kwh und damals mit 5,85 % Zinsen đ aber schon seit 3 oder 4 Jahren abbezahlt und seitdem rentiert es sich richtig. Nach Ablauf der 20 Jahre Förderung schauen wir mal wieviel ein Stromspeicher fĂŒr den Eigenverbrauch kostet – da unser Haus mit einer WĂ€rmepumpe beheizt wird, macht der Eigenverbrauch dann sicher mehr Sinn, obwohl wir aktuell mehr Strom produzieren, als wir verbrauchen.
Zum Thema Balkonkraftwerk gab es in diesem Sommer in der renommierten Computerzeitschrift c’t eine Reihe interessanter Artikel, die auch zu einem positiven Fazit kommen. Die Lebensdauer dieser GerĂ€te ist 15+ Jahre, ohne Förderung haben die sich, richtig installiert, nach 10 Jahren amortisiert, der Aufwand ist ĂŒberschaubar.
Und wenn man bedenkt, wie lange es dauert, bis ein Windrad steht, kann man 20.000 Balkonkraftwerke doch schon mal in der Zwischenzeit ackern lassen!
PS Wer sich fĂŒr die Artikel interessiert, kann mir eine PN schreiben.
Was kostet so eine Anlage!
700 – 1000⏠je nach Anbieter. Ab 1.1 EntfĂ€llt die Mehrwertsteuer auf die Anlagen.
Momentan ca.900-1200 Euro, vor einem halben Jahr, die HĂ€lfte, beim einspeisen ins Stromnetz drauf achten, einen Wieland Stecker zu nehmen, keinen Schuko Stecher, es könnte Probleme mit den Versicherungen geben, meine nimmt keine Haftung bei SchĂ€den Ăberspannungen
Nicht Ăberspannung, sondern Ăberstrom.
Um ganz sicher zu gehen, sollte die Sicherung im betroffenen Stromkreis von einer normal 16er auf 13 getauscht werden.
Wer allerdings ein wenig Ahnung hat, dem passiert nichts.
Hintergrund: die knapp 3 Ampere eines Balkonkraftwerkes laufen nicht ĂŒber die Sicherung. Wenn jetzt im gleichen Stromkreis schon 16 Ampere ĂŒber die Sicherung laufen, 3580 Watt, z.B. Waschmaschine und Trockner gleichzeitig, kann noch ein zusĂ€tzlicher Verbraucher bis zu 600 Watt aus der Solaranlage ziehen, die dann die in der Wand verbauten Leitungen langsam rösten.
Macht man aber im Normalfall nicht.âĄ
Was macht ihr denn alle bei einem Stromausfall, wenn ihr keine Pufferung habt und das Ganze ja in eine RĂŒckeinspeisung vornimmt?
Ich habe gĂ€nzlich und alleine eine Balkon Solaranlage fĂŒr meinen Powerakku gebaut. Somit habe ich wenigstens Strom auch bei einem Stromausfall und ich bin der Meinung, dass wird auch kommen und öfters passieren, dass wollen ja auch unsere grĂŒnen Politiker!âïžđ€Šââïž
Genau, Politiker sind grundsĂ€tzlich dazu da um die Bevölkerung zu Ă€rgern… đ
Leg dich wieder hin.
@rumper:
Warum? Er hat doch recht.
Neeee…. Ricarda Lang ( Oekonomie-Professur, Dr.Ing. der Elektrowissenschaft) hat gesagt, passiert nix …pruuuuuust đ
Bitte sparen Sie sich in diesem Forum Ihre politischen Kommentare.
Danke
Deine Powerstation, z.B. eine von Ecoflow kannst du auch mit einem Balkonkraftwerk bei Stromausfall laden sofern die Solarmodule in dem Strom und Spannungsbereich der Powerstation liegen. Einfach ein Solarmodul vom Wechselrichter wieder abschlieĂen und mittels Adapter an den PV-Ladeanschluss der Powerstation anschlieĂen.
Wohl dem, der silch ein kleines Kraftwerk aufstellen kann…
In Jena/ThĂŒringen ist auch ein solches Förderprogramm gestartet. https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/ost-thueringen/jena/balkon-kraftwerk-solaranlage-zuschuss-foerderung-100.html
Schade. Bayern ist so richtig rĂŒckstĂ€ndig. „Ne wir wollen keine Windkraft“ und schraubt die 10H Regel fest. Förderung fĂŒr Balkonsolar? Nope. Und trotzdem werden die Idioten wiedergewĂ€hlt…
Warum in Bayern Windkraft? Der Wind ist doch an Nord- und Ostsee viel stĂ€rker und regelmĂ€Ăig. DafĂŒr gibt es in Bayern massig Photovoltaik auf den DĂ€chern und an Autobahnen.
Ich denke das gleicht sich aus – die Sonne scheint nicht immer und windig ist es auch nicht stĂ€ndig
Wind gibt es auch nachts, PV ist dÀmlicherweise an Sonnenschein gebunden.
Und ja, die rĂ€umliche NĂ€he zu bewohnten Gebieten ist das Hauptproblem von Windkraftanlagen. Ich habe damals, vor 10 Jahren, meinen geliebten Reitstall verlassen mĂŒssen, weil ein neu errichtetes Windkraftwerk Krach machte und, viel schlimmer, bei nachmittaglichen SonnenstĂ€nden, extremen Schattenwurf auf dem Abreitplatz verursachte.
Ja das ist klar das, wenn es windig ist, das tageszeitunabhĂ€ngig ist – aber es ist wahrscheinlich genausooft windig wie auch sonnig đ€·ââïž im Herbst mehr und im Sommer weniger. Darum macht ja ein Windrad am oder im Meer mehr Sinn, da es dort ja um einiges windiger ist als z.B. in Niederbayern
Und möchtest du ein Windrad oder einen Windpark in 600 oder 700m Entfernung haben???
Förderprogramme sind schön gedacht und sehr publikumswirksam. Leider hat die Stromversorgung eigene Gesetze. Strom, Energie, wie immer es man nennt ist ohne Speicher im Netz ein flĂŒchtiges Gut. Sowohl Ăber- als auch Unterproduktion ist schĂ€dlich fĂŒr den Verbund.
Als Energieversorger hÀtte ich vor einer Riesenanzahl ungesteuerter Balkonkraftwerke Angst.
Bei Sonnenuntergang rechtzeitig alle KapazitĂ€ten hochfahren, tagsĂŒber auf sonnige Momente reagieren, an denen alle ihren Bezug aus dem Netz reduzieren, Leistung runter, damit die Netzfrequenz nicht ansteigt. Und das vielleicht im 10-Minutentakt.
Spass macht das Alles nicht.
Ja, in der Tat ein wichtiger Punkt, der oft nicht bedacht wird/wurde. Immerhin entfĂ€llt die MwSt auf Balkonkraftwerke nicht, sonst wĂŒrden da noch mehr Leute zuschlagen, als es durch die verteuerten Fossilstoffe ohnehin schon tun…