Börse Folge #3: Passives Investieren mit ETFs
In Folge #2 unseres Börsen-Specials haben wir euch Aktien, Investmentfonds und ETFs gegenübergestellt, heute soll es noch detaillierter um das passive Investieren mit ETFs gehen. Denn wenn du auch vielleicht auch du zu den Anlegern oder Sparern gehörst, die keine Zeit oder Lust haben, sich intensiv mit den Märkten und Finanzprodukten zu beschäftigen? Vielleicht bist du auch der Meinung, dass dein Wissen einfach nicht ausreicht, um vernünftige Anlageentscheidungen treffen zu können? In diesen Fällen ist das sogenannte aktive Investieren (Aktien, Stock Picking) für dich weniger geeignet. Darunter versteht man, dass du selbst die Auswahl der für dich passenden Finanzprodukte und Anlageformen triffst, also zum Beispiel einzelne Aktien aussuchst und kaufst. Diese Auswahl sollte natürlich fundiert sein, denn der Anlageerfolg ist maßgeblich von den gewählten Produkten abhängig.
Wenn für dich aktives Investieren also ungeeignet oder mit einem zu hohen Aufwand verbunden ist, bietet sich das so genannte passive Investieren an. Zu diesem Thema möchten wir dich in unserer aktuellen Folge ausführlich informieren und dabei auch darauf eingehen, wie du dir mit ETFs ein Weltportfolio als äußerst aussichtsreiches Mittel zum Vermögensaufbau zusammenstellen kannst.
Was genau ist eigentlich passives Investieren?
Unter passivem Investieren versteht man, dass du dich als Sparer oder Anleger nicht selbst um die Auswahl der Finanzprodukte kümmerst, in welche du dein Kapital investieren möchtest. Würdest du dich zum Beispiel über einzelne Aktien informieren und dann eine Aktiengesellschaft wählen, deren Anteile du über die Börse erwerben möchtest, wäre dies ein aktives Investieren. Gleiches gilt, falls du dich beispielsweise mit den folgenden Angeboten und Finanzprodukten beschäftigst, um schließlich selbst die Auswahl zu treffen, in welches Produkt dein Geld fließen soll:
- offene und geschlossene Investmentfonds
- Anleihen
- Festzinsanlagen, beispielsweise Festgeldkonto
- alternative Geldanlagen
- Spareinlagen
- Sparpläne
Beim passiven Investment ist es demgegenüber so, dass nur ein Index abgebildet wird – die einzige Entscheidung, die du hierbei noch triffst, ist welcher Index für dich der richtige ist. Das aktuell beste Beispiel für ein passives Investment sind auf der einen Seite Exchange Traded Funds, besser bekannt als ETFs. Diese bilden nämlich einen bestimmten Index ab, der wiederum aus festgelegten Bestandteilen besteht, beispielsweise aus den 30 im DAX vertretenen Aktien. Bei ETFs triffst nicht du die Entscheidung, in welche Aktien investiert wird, sondern der jeweilige Fondsmanager. Dieser bildet den Index 1:1 ab, sodass ETFs auch als Passivfonds bezeichnet werden. Auf der anderen Seite fallen auch die immer häufiger am Markt vertretenen Robo-Advisors als Anbieter in die Kategorie passives Investment. Es handelt sich dabei um Online-Vermögensverwaltungen, die oftmals mit ETFs arbeiten und dir die Anlageentscheidung sogar im doppelten Sinne abnehmen.
Wieso ist passives Investieren besser als Aktien zu handeln?
Vielleicht hast auch du dir schon einmal die Frage gestellt, ob du lieber mit Aktien handeln solltest oder dich für ein passives Investment entscheidest. Das Problem beim Handel mit Aktien besteht darin, dass du dich zuvor ausführlich und sehr zeitaufwändig über die einzelnen Aktien und Unternehmen informieren musst. Dies betrifft sowohl die Fundamentalanalyse als auch das Analysieren von Charts, denn auch die Charttechnik spielt bei der Kursbildung durchaus eine nicht unerhebliche Rolle. Die meisten Kleinanleger und Sparer möchten sich allerdings nicht intensiv mit der Auswahl von Aktien beschäftigen oder haben einfach nicht das Hintergrundwissen, um Erfolg versprechende Entscheidungen zu treffen. Wenn du dich also mit Aktien wenig oder gar nicht auskennst, ist das passive Investment definitiv die mit Abstand bessere Strategie und Vorgehensweise.
Nur unter der Voraussetzung, dass du es entweder spannend findest, dich mit einzelnen Aktien auseinanderzusetzen oder du bereits tief im Thema bis, kann diese aktive Auswahl auch auf lange Sicht erfolgreicher als ein passives Investment sein. In den meisten Fällen wirst du allerdings mit ETFs auf langfristige Sicht die bessere Performance erzielen, als wenn du dich selbst um die Auswahl einzelner Aktien kümmerst. Dies ist schon alleine aufgrund der bei ETFs immer vorhandenen Risikostreuung äußerst wahrscheinlich, die es bei einem direkten Aktieninvestment in der Form nicht gibt. Es sei denn, dass du dein Kapital tatsächlich auf 20 und mehr Aktien verteilst – womit wir wieder beim Punkt mangelnde Zeit und/oder Fachwissen wären.
Wieso lässt sich mit passivem Investment langfristig sehr gut Vermögen aufbauen?
Wenn wir an dieser Stelle von einem passiven Investment sprechen, beispielsweise durch ETFs, dann geschieht dies immer vor dem Hintergrund, dass du als Anleger oder Sparer einen langfristigen Horizont hast. ETFs und andere passive Investments sind nämlich wenig geeignet, wenn du dein Kapital beispielsweise nur für einige Monate oder wenige Jahre investieren möchtest. Selbstverständlich kann es auch bei ETFs und anderen Formen des passiven Investments zu Verlusten kommen. Daher ist der langfristige Anlagehorizont von zehn Jahren aufwärts eine wichtige Voraussetzung, damit du tatsächlich durch passives Investieren langfristig Vermögen aufbauen und dir beispielsweise als zusätzliche Altersvorsorge eine gute Rente erwirtschaften kannst.
Natürlich kannst du auch kurzfristig (wenige Monate/Jahre) in ETFs investieren, das Risiko ist dann aber deutlich höher, denn während es über Jahrzehnte an der Börse im Durchschnitt jährlich mit einer traumhaften Rendite aufwärts ging (von der jedes Tages- oder Festgeldkonto nur träumen kann), so gab es natürlich auch immer wieder ein paar wenige negative Renditejahre – siehe dazu nochmal das Renditedreieck des DAX aus unserer ersten Folge. Solltest du also heute ETFs kaufen und nur ein Jahr halten wollen und morgen setzt die neue Finanzkrise ein, dann musst du entweder einen langen Atem beweisen und doch länger halten, bis wieder positive Rendite an den Börsen erwirtschaftet werden kann – oder du realisierst einen Verlust).
ETFs sind daher für den langfristigen Anlagehorizont gemacht wie z.B. zur Altersvorsorge – dabei aber auch absolut ungeschlagen.
Vorteile von ETFs
Unabhängig davon, ob du dich für ETF-Fonds oder eine andere Alternative entscheidest, die im Rahmen des passiven Investments angeboten wird, sind es insbesondere vor dem Hintergrund eines langfristigen Vermögensaufbau die folgenden Vorteile, von denen du bei dieser Investment-Alternative profitieren kannst:
breite Risikostreuung
Investment wird von Experten durchgeführt
Anlage oftmals schon ab 25 oder 50€ monatlich möglich (Sparplan)
Fondsmanager kümmern sich langfristig um dein Kapital
Fondsmanager kümmern sich langfristig um dein Kapital
mehrere Tausend ETFs am Markt führen dazu, dass jeder Anleger den für ihn passenden Indexfonds findet
Passiv Investieren: Wie gehe ich in der Praxis vor?
Falls du an dieser Stelle bereits von den zahlreichen Vorteilen überzeugt bist, die ein passives Investment grundsätzlich mit sich bringt, stellt sich vielleicht die Frage, wie du konkret vorgehen musst. Grundsätzlich existieren vor allem die folgenden drei Möglichkeiten, zwischen denen du dich entscheiden kannst:
- Selektion von ETFs selbst vornehmen
- sich an vorhandenen Strategien orientieren (Stichwort: Weltportfolio)
- Robo-Advisors nutzen
Die erste Möglichkeit besteht also darin, dass du dich selbst um die Auswahl der infrage kommenden ETFs kümmerst. In diesem Fall ist es allerdings so, dass du zwar passiv investierst, aber dadurch, dass du dich selbst um die Auswahl kümmern musst, doch wieder in deutlich mehr Aktivität „verfällst“, als du es vielleicht möchtest. Daher nutzen heutzutage zahlreiche Anleger und Sparer die zweite Möglichkeit, nämlich sich an Portfolios und Strategien zu orientieren, die sich in der Vergangenheit bereits als sehr erfolgreich erwiesen haben. Dazu gehört vor allem der Aufbau eines sogenannten Weltportfolios, das wir dir im folgenden Abschnitt näher erläutern möchten.
Aufbau eines Weltportfolios: Diversifizieren und ruhig schlafen
Ein großer Vorteil besteht bei ETFs darin, dass eine breite Risikostreuung vorgenommen wird. Dies geschieht dadurch, dass der Index als solcher, der dem ETF zugrunde liegt, (je nach Index) aus 30 bis mehreren Hundert bzw. sogar Tausend Aktien besteht. Somit investierst du über ETFs eben nicht nur in eine, fünf oder zehn, sondern häufig in mehr als 100 unterschiedliche Aktien. Du kannst aber natürlich noch einen Schritt weitergehen, indem du dich nicht für einen einzelnen ETF-Fonds entscheidest und diesen gar willkürlich auswählt, sondern ganz gezielt für Indexfonds, die eine besonders breite Markttiefe haben. Dabei handelt es sich konkret um ETFs, die sich an einem globalen Index orientieren. Auf dieser Grundlage sind es vor allem die folgenden drei Indizes, die als sogenannte Welt-Indizes von größter Bedeutung sind und gleichzeitig die optimale Möglichkeit bieten, ein sogenanntes Weltportfolio aufzubauen:
- MSCI World Index
- MSCI Emerging Markets
- MSCI All Country World Index
Unter anderem kannst du mit diesen drei Indizes bzw. den entsprechenden ETFs ein sogenanntes Weltportfolio aufbauen. Damit ist nichts anderes gemeint, als dass du über die gewählten ETFs in Aktien rund um den Globus investiert und daher eine enorm große Streuung und Diversifikation erzielst.
Wie kombiniere ich die verschiedenen ETFs miteinander?
Insbesondere zum Aufbau eines Weltportfolios gibt es bereits mehrere Strategien und Zusammensetzungen der ETFs, die sich in der Vergangenheit als sehr erfolgreich erwiesen haben. Der Klassiker schlechthin besteht darin, rund 70% des Kapitals in den MSCI World Index (Industrieländer) und die verbleibenden 30% in den MSCI Emerging Markets Index (Schwellenländer) bzw. in die entsprechenden ETFs zu investieren, welche diese Indizes nachbilden. Selbstverständlich gibt es zu diesem Klassiker auch Alternativen, wie zum Beispiel sich für ein MSCI All Country World Index ETF zu entscheiden. Dieser ETF realisiert kombiniert quasi bereits den MSCI World und den MSCI Emerging Markets in einem einzigen ETF, allerdings nicht in der Variante 70:30, sondern 90:10 (also mehr Gewichtung auf die Industrieländer). Darüber hinaus gibt es erprobte Strategien und Vorschläge bekannter Experten, wie zum Beispiel Gerd Kommer, die Tipps geben, wie man sich sein eigenes Weltportfolio aufbauen kann. Alle zuvor genannten Varianten möchten wir dir im Folgenden etwas näher erläutern.
MSCI World als einer der wichtigsten globalen Aktienindizes
Der MSCI World Index gilt heute als einer der wichtigsten Aktienindizes rund um den Globus. Kennzeichnend ist vor allem die breite Streuung, die dadurch erreicht wird, dass dieser Index sich aus über 1.600 Aktien aus mehr als 20 Ländern zusammensetzt. Berechnet wird der Index bereits seit 1968 und startete ein Jahr später mit einem Referenzwert von 100 Punkten. Im MSCI World Index sind insbesondere die großen Aktiengesellschaften der Welt vertreten, während sowohl sogenannte Small Caps (Aktien kleinerer Gesellschaften) sowie Aktien aus dem Bereich Emerging Markets nicht im Index enthalten sind.
Aktuell (Stand Mitte Juni 2016) notiert der MSCI World Index bei etwa 1.900 Punkten, sodass er seit dem zuvor genannten Referenzwert in den vergangenen knapp 50 Jahren eine Gesamtperformance von etwa 1.900% erzielen konnte. Die neuere Performance betrug beispielsweise in den vergangenen fünf Jahren insgesamt etwa knapp 60%, sodass du beispielsweise mit einem MSCI World Index ETF durchschnittlich eine Rendite von gut 10% jährlich erreichen konntest. Dies zeigt bereits deutlich, wie gut ein Weltportfolios mit den entsprechenden ETFs zum langfristigen Vermögensaufbau geeignet ist.
Anbei eine Grafik über die im MSCI World Index vertretenen Branchen und Länder aus dem offiziellen Factsheet (PDF).
MSCI Emerging Markets: Chancen der Schwellenländer nutzen
Im Gegensatz zum vorher genannten MSCI World Index handelt es sich beim MSCI Emerging Markets Index um einen Aktienindex, der die Entwicklung zahlreicher Aktien aus den sogenannten Schwellenländern darstellt. Insgesamt werden über 800 Aktien aus mehr als 20 Ländern abgebildet, die sich insbesondere in Südamerika, im arabischen Raum und weiten Teilen Asiens befinden. Zu den im MSCI Emerging Markets vertreten Ländern gehören zum Beispiel:
- Brasilien
- Kolumbien
- Mexiko
- Indien
- Südafrika
- Türkei
- Katar
- Ägypten
Aktuell notiert der MSCI Emerging Markets Index bei rund 1.000 Punkten, wobei die Performance allerdings je nach Betrachtungszeitraum stark schwankt. Innerhalb der letzten zwölf Monate war die Entwicklung mit rund 24% äußerst positiv, während der Index auf Sicht der letzten 36 Monate sogar ein leichtes Minus verzeichnet. Dies zeigt allerdings deutlich, dass solche ETFs, die den MSCI Emerging Markets nachbilden, vor allem die Aufgabe haben, für überdurchschnittliche Renditen zu sorgen, allerdings dann auf Kosten eines etwas höheren Risikos. Daher entscheiden sich auch viele Anleger für die bereits zuvor erwähnte Strategie, die ein Mischverhältnis zwischen ETFs auf Grundlage des MSCI World Index sowie auf Basis des MSCI Emerging Markets Indes im Verhältnis 70:30 beinhaltet.
Anbei eine Grafik über die im MSCI Emerging Markets Index vertretenen Branchen und Länder aus dem offiziellen Factsheet (PDF).
Noch einfacher: ETFs auf Grundlage des MSCI All Country World Index
Falls du dich nicht mit dem optimalen Mischungsverhältnis zwischen MSCI World Index und MSCI Emerging Markets ETFs auseinandersetzen möchtest, kommt insbesondere der MSCI All Country World Index als Grundlage für die entsprechenden ETFs infrage. Dieser Index setzt sich nämlich aus dem MSCI World und dem MSCI Emerging Markets zusammen, sodass die Wertentwicklung von Aktien aus 23 Industrie- sowie 23 Schwellenländern abgebildet wird. Allerdings haben die Schwellenländer mit rund 10% einen wesentlich geringeren Anteil am Index als die Industrieländer mit rund 90%. ETFs mit Basis des MSCI All Country World Index konnten sich beispielsweise in den letzten fünf Jahren sehr gut entwickeln und eine Performance von insgesamt 66%, also durchschnittlich mehr als 12% pro Jahr, erreichen.
Anbei eine Grafik über die im MSCI All Country World Index (ACWI) vertretenen Branchen und Länder aus dem offiziellen Factsheet (PDF).
ARERO Weltfonds: Eine Alternative zu MSCI Indizes ETFs
Neben den MSCI Indizes, die als Grundlage vieler ETFs gelten, gibt es natürlich noch weitere Alternativen. Dazu gehört beispielsweise der ARERO Weltfonds. Dieser bildet anerkannte Indizes ab und bedient sich dabei der folgenden drei Anlageklassen:
- weltweite Aktien
- europäische Renten
- Rohstoffe
Das Ziel des ARERO Weltfonds besteht darin, eine attraktive Streuung auf Grundlage einer optimalen Rendite-Risiko-Mischung zu erreichen. Die Gewichtung im ARERO Weltfonds besteht aus 60% Aktien, von 20% Renten und 15% Rohstoffen.
Weltportfolio: Strategie von Gerd Kommer als Alternative für aktivere Anleger
Selbst im Bereich des passiven Investments kann man zwischen mehr oder weniger aktiven Anlegern unterscheiden. Wer sich nicht unbedingt an den zuvor genannten Indizes und somit klassischen Strategien orientieren möchte, sondern falls du etwas mehr Eigenständigkeit in die Auswahl und Zusammensetzung deines Weltportfolios stecken möchtest, sind vielleicht die Ansätze von Gerd Kommer interessant. Dieser erhielt übrigens für sein Buch „Souverän Investieren mit Indexfonds und ETFs“ den deutschen Finanzbuchpreis. Zusammenfassend zeigt Gerd Kommer Möglichkeiten auf, wie sich jeder Anleger und Sparer sein eigenes Weltportfolio aufbauen kann. Dabei legt er großen Wert darauf, dass es für Anleger Vorteile haben kann, ein eigenes und individuell strukturiertes Weltportfolio aufzubauen, statt auf eines der bereits vorhandenen Fertigmodelle zuzugreifen. Hier nennt er insbesondere die folgenden Gründe, die für ein individuell zusammengestelltes Portfolio sprechen:
- eigener Aufbau oftmals kostengünstiger
- mehr Einfluss auf Feinabstimmung beim Eigenbau
- einzelne negative Eigenschaften werden vermieden, die manche Fertigmodelle besitzen
- mehr Spaß an aktiver Zusammenstellung
Ziel ist es allerdings auch in diesem Fall, den globalen Weltaktienmarkt abzubilden, nämlich mittels kostengünstiger Indexfonds. Dabei empfiehlt Gerd Kommer bei der Auswahl der ETF Angebote vor allem die physische Replikation der Indexfonds zu bevorzugen. Ferner sollte der risikofreiere Anteil des Weltportfolios insbesondere aus Staatsanleihen bestehen und weniger aus Gold, wie es durchaus zahlreiche Vermögensverwalter empfehlen und handhaben.
Doppelt passives Investment per Robo-Advisor?
ETFs stellen eine sehr gute Möglichkeit dar, den Gedanken von einem passiven Investment in die Praxis umzusetzen. Allerdings gibt es die Option, eine Art doppelt passives Investment vorzunehmen, insbesondere per Robo-Advisor. Dabei handelt es sich um keinen neuartigen Roboter, sondern um eine Online-Vermögensveraltung, die häufig mit klassischen Fonds und insbesondere ETFs arbeitet. In diesem Fall musst du als Anleger überhaupt nicht aktiv werden, denn du nimmst weder selbst eine Selektion der infrage kommenden Fonds und ETFs vor noch musst du entscheiden, welche Strategie genutzt werden soll.
Stattdessen funktionieren Robo-Advisors so, dass zu zunächst ausführlich zu deinen bisherigen Erfahrungen sowie zur deiner persönlichen Einstellung befragt wird, was Risiko und Ertragswunsch angeht. Auf dieser Grundlage wählt die Online-Vermögensverwaltung dann in der Regel das passende Portfolio aus, welches häufig aus ETFs besteht. Insofern erreichst du über solche Robo-Advisors faktisch ein doppelt passives Investment und musst dich im Folgendes um nichts mehr kümmern, was deinen Vermögensaufbau angeht. Einen detaillierten Ratgeber zu Robo-Advisorn werden wir auch demnächst für euch schreiben.
DealDoktor Börsen-Special
In unserer nächsten Folge geben wir euch einen Überblick über die größten ETF-Anbieter (dass ihr die Namen mal gehört habt) sowie über verschiedene ausgewählte konkrete ETFs, dass ihr mal seht, wie viele Möglichkeiten und Märkte hier abgedeckt werden können. Abschließend zeigen wir euch als Ergänzung zum ARERO Welfonds und der Kommer Weltportfolio-Strategie aus diesem Beitrag, wie ihr euch auch mit einzelnen ETFs ein eigenes Weltportfolio mischen könntet, das mehr eure Interessen abdeckt und je nach Risikobereitschaft entweder sicherheits-, wachstums- oder chancenorientiert arbeitet.
- Folge #1: Was ist eigentlich ein Wertpapier-Depot?
- Folge #2: Aktien, Investmentfonds und ETFs im Vergleich
- Folge #3: Passives Investieren mit ETFs (dieser Beitrag)
- Folge #4: ETFs – Anbieter und Aufbau eines Weltportfolios
- Folge #5: Regelmäßiger Vermögensaufbau mit Sparplänen
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Aktive Fonds gehören nicht in die Kategorie „passives Investieren“
@jensalgebra:
Vollkommen korrekt – aber sagst du mir auch, wo du hier von einem aktiv gemanagten Fonds gelesen haben willst?
Gut kombinierbar mit dem Comdirect Depot. Habe es letztes Jahr abgeschlossen mit 60 € Amazon Gutschein und überlege jetzt auch, einen Sparplan mit ETF zu machen. Allerdings wird hier nicht unterschieden zwischen physisch replizierenden ETF’s und synthetischen ETF’s. Auch die Frage, ob man am Ende des Jahres eine Dividende erhalten möchte, oder mit dem (im Idealfall) Gewinn weiter investieren möchte, fehlt hier. Des weiteren sind immer auch die Kosten bei verschiedenen Anbietern ein Faktor, der den eventuellen Gewinn schmälern kann.
Genau, hier mit 55€ Cashback: https://www.dealdoktor.de/gratisartikel-kostenlos/comdirect-depot-bonus-deal/
Du meinst, diese Informationen fehlen bei der comdirect oder in unserem Beitrag? Falls letzteres: Wir arbeiten uns Schritt für Schritt voran in diesem Börsen-Special. Synthetisch und replizierend zu erklären ist hier noch zu früh. Es geht erst einmal um die absoluten Grundlagen.
@DealDoktor: im Text steht: „… Beim passiven Investment ist es demgegenüber so, dass letztendlich eine andere Person oder ein Unternehmen dir die Entscheidung abnehmen, in welches der einzelnen Finanzprodukte investiert wird“
Beim ETF entscheidet niemand etwas… Das ist die Grundvoraussetzung für passives Investieren…
@jensalgebra:
Also zum einen ist der Beitrag aus Sicht des Anlegers geschrieben, und aus dessen Sicht stimmt der Satz, dass „eine andere Person“, also entweder der Fondsmanager beim Aktienfonds oder auch der Fondsmanager bei Indexfonds die Entscheidung abnimmt, worin genau investiert wird. Daher ist ein Investment in aktiv gemanagte Fonds aus Sicht des Anlegers natürlich irgendwo auch ein passiver Anlageansatz, da der Anleger nicht entscheidet, in welche Aktien investiert wird. Im Gesamtbild „passives anlegen mit ETFs“ passt ein aktiver Fonds aber natürlich nicht.
Dass die Formulierung vielleicht etwas anders ausgelegt werden kann, da stimme ich dir aber zu. Hier war aber natürlich gemeint, dass hinter jedem ETF auch ein ETF-Anbieter steht, der den Indexfonds dann emittiert und entsprechende „Arbeit“ damit hat. Nur darum ging es. Aber um weitere Missverständnisse zu vermeiden, habe ich den Satz mal rausgenommen.
@jensalgebra: Naja also eigentlich nimmt dir jemand die Entscheidung ab, nämlich das System welches des Index abdeckt den du ausgewählt hast.
In dem Fall ist damit wohl gemeint, dass man sich für keine Einzelaktie entscheiden muss.
Sei nicht so kleinlich 😉
@DealDoktor: alles gut 😉 so ein riesen Fass wollte ich gar nicht aufmachen…
ab und an nen Dax-Turbo kaufen….macht ja auch Spaß und Freude