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Crypto Folge #4: Das Wallet – deine digitale Geldbörse

Nachdem du nun weißt, wie Bitcoins funktionieren – stellvertretend für nahezu alle Kryptowährungen – und worum es sich beim Mining handelt, möchten wir nun einen weiteren wichtigen Begriff im Bereich der digitalen Währungen erklären, nämlich das Wallet. Es handelt sich dabei um eine digitale Geldbörse, in der zwar streng genommen keine Kryptowährungen aufbewahrt, aber die entsprechenden Transaktionen bzw. Datensätze gespeichert werden. Du kannst dir das Wallet im Grunde wie ein Bankkonto vorstellen, nur dass darin eben weder Geldguthaben noch Wertpapiere verwahrt werden. Stattdessen die zur jeweiligen Kryptowährung gehörenden Transaktionen. Du benötigst diese digitale Geldbörse, um Kryptowährungen empfangen und senden zu können.

Crypto Wallet

Im Zusammenhang mit dem Wallet, welches du übrigens in verschiedenen Formen nutzen kannst, sind auch die Begriffe öffentlicher und privater Schlüssel wichtig. Der öffentliche Schlüssel ist in leicht modifizierter Form sozusagen die Adresse deines Wallets, auf die beispielsweise Bitcoins übertragen werden können. Der private Schlüssel dient als eine Art Passwort bzw. Geheimzahl, welche du immer benötigst, um eine Transaktion zu bestätigen. Auf diesen öffentlichen bzw. privaten Schlüssel werden wir gleich noch etwas näher eingehen.

Public und private key

Den öffentlichen Schlüssel, auch als public key bezeichnet, kannst du dir im Grunde wie deine Bankkontonummer vorstellen. Allerdings besteht der Schlüssel aus rund 30 alphanumerischen Zeichen und ist damit deutlich länger als eine Kontonummer bzw. IBAN. Mit Hilfe dieses Schlüssels wird die Adresse deines Wallets erstellt, die du zum Beispiel angeben musst, wenn du von einer anderen Person Kryptowährungen erhalten möchtest.

Public Private Key

Der private key, dein privater Schlüssel, ist hingegen mit einem Passwort vergleichbar. Dieses Passwort benötigst du immer dann, wenn du in deinem Wallet aktiv werden möchtest, um beispielsweise eine Kryptowährung zu versenden.

Welche verschiedenen Arten von Wallets gibt es?

Hier möchten wir dir kurz die unterschiedlichen Wallet Arten vorstellen, die du nutzen kannst. Diese werden grob in Hot-Wallets und Cold-Wallets unterschieden. Hot-Wallets sind mit dem Internet verbunden und bieten genau deswegen auch geringere Sicherheit als Cold-Wallets, die keinen Internetzugang haben. Beide Wallets können weiter differenziert werden nach Art und Weise der Nutzung:

  • Cold-Wallets
    • Hardware Wallet
    • Paper Wallet
  • Hot-Wallets
    • Desktop-Wallets bzw. Android/iOS Wallets
    • Online/Web Wallets
    • Exchange-Wallets bei Crypto-Börsen

Hardware Wallet

Gleich zu Beginn möchte ich mit der sichersten Art von Wallet starten. Denn wer in Crypto investiert, der sollte auch wissen, wie man es richtig angeht. Gute Hardware Wallets kosten zwischen 70-100€, die ihr Geld auf jeden Fall Wert sind.

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Es handelt sich dabei um kleine externe Geräte, die du dir wie einen USB-Stick vorstellen kannst. Diese Hardware Wallets benötigt man, um Zugriff auf die Kryptowährungen zu nehmen und funktionieren ebenfalls mit einem öffentlichen und privaten Schlüssel. Der große Vorteil der Hardware Wallets besteht darin, dass dein privater Schlüssel niemals abgetippt oder eingegeben werden muss, sondern auf einem Chip in der Hardware verschlüsselt abgelegt ist.TREZOR Bitcoin Wallet

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Das heißt konkret, selbst wenn dein Rechner voll mit Trojanern wäre, würde niemand jemals an deinen privaten Schlüssel kommen. Das geht natürlich nur so lange gut, wie du den Backup Code für deinen privaten Schlüssel (die sogenannten „24 Wörter“) auch nicht irgendwo auf deinem PC speicherst, sondern per Hand auf ein Stück Papier schreibst und in einen Safe legst.

Beispiele für Hardware Wallets sind der Ledger Nano S oder der Trezor.

Paper Wallet

Ähnlich sicher wie Hardware Wallets sind sogenannte Paper Wallets. Was vielleicht etwas mysteriös klingt, ist nichts anderes als der Ausdruck deines öffentlichen und privaten Schlüssels. Paper Wallets kannst du auf verschiedenen Webseiten generieren. Allerdings sollte vor Erzeugung des privaten Schlüssels auf einer Website immer die Internetverbindung getrennt werden, damit der Key ausschließlich offline bleibt.

bitcoinpaperwallet

Es ist auch hier von größter Bedeutung, dass du den Ausdruck nicht verlierst, denn damit würdest du gleichzeitig deine beiden Schlüssel verlieren und könntest keinen Zugriff mehr auf deine digitale Geldbörse nehmen. Anbei eine Anleitung, wie ihr ein Bitcoin Paper-Wallet erstellen könnt.

Desktop-/Android-/iOS Wallets

Bei diesen Wallets handelt es sich um Software, die auf einem Desktop-Rechner (Windows) bzw einem Smartphone (Android-/iOS App) läuft und über das Endgerät Zugang zu deinen Coins verschafft. Oft kann man bei diesen Wallets gleich mehrere Coins auf einmal „ablegen“, so dass sie auch Multi-Coin-Wallets heißen. Beispiele hierfür sind Electrum, Jaxx, Exodus, Coinomi.

So sieht die Exodus Desktop-Wallet aus

Diese Art Wallets ist so sicher wie dein PC – wenn du deinem PC und vor allem dir vertraust, nur auf vertrauenswürdigen Sites rumsurfst, sicher bist, dass du keine Malware, Trojaner oder Viren eingefangen hast, dann sind deine Coins in diesen Wallets auch recht sicher. Sobald aber einmal ein Trojaner deine Zugangsdaten zu einer dieser Wallets ausgelesen hat, können all deine Coins in kürzester Zeit unwiderruflich verloren sein.

Online-/Web Wallet

Das Online Wallet wird meistens von speziellen Anbietern offeriert und ist unabhängig von den Crypto-Börsen, auf denen du digitale Währungen handeln kannst. Um Zugriff auf ein Online Wallet zu nehmen, benötigst du unbedingt deinen private key. Es ist von großer Bedeutung, dass du diesen Schlüssel nicht verlierst, denn ansonsten hast du keinen Zugriff mehr auf dein Wallet und somit auch nicht auf die gespeicherten Transaktionen. Anders ausgedrückt: Deine Coins sind für dich für immer verloren, wenn du nicht mehr auf dein Wallet zugreifen kannst. Und da es hierbei auch keinen zentralen Support gibt, den du einfach anrufen kannst, wird dir auch niemand helfen können. Beispiele für Online- bzw Web Wallets sind MyEtherWallet.com (für Ethereum (ETH) und darauf basierende Altcoins (sog. „ERC-20 Tokens“) oder blockchain.info für Bitcoin (BTC).

Genau wie Desktop Wallets gelten auch Online-/Web Wallets nur bedingt als sicher, da eine Internetverbindung und dein Rechner mit Malware oder Trojanern bestückt sein könnte, sodass dein privater Schlüssel mitgelesen und deine Coins geklaut bzw. gehackt werden könnten. MyEtherWallet kann allerdings auch mit einer Hardwarewallet kombiniert und somit als Web-Frontend genutzt werden. Diese Methode gilt wiederum als sehr sicher.

Exchange Wallet

Die einfachste Art und Weise ist auch die am wenigsten zu empfehlende. Wer seine Coins einfach bei einer der Börsen liegen lässt, handelt eigentlich fahrlässig. Für andere wiederum kann es auch ein akzeptabler Weg sein, alles kommt darauf an, inwiefern man sich selbst vertraut. Das Exchange Wallet ist nämlich kein Wallet im eigentlichen Sinne, sondern in diesem Fall werden die Coin-Bestände nach einem Kauf bzw. Trade lediglich auf deinem Account bei der jeweiligen Börse liegengelassen. Du hast in diesem Fall einfach nur Zugang über deine Logindaten zur Börse, aber bist nicht im Besitz eines privaten Schlüssels zu den Coins.

BTC Exchange Wallet bei Coinbase

Konkrete Beispiele: Wenn du bei einem der genannten Anbieter (z.B. Coinbase, Bitpanda, Binance, Bitfinex) Coins gekauft oder getradet hast und auf der Börse liegen lässt, ohne sie an eine eigene Wallet zu schicken, dann hast du keinen private Key der Coins, d.h. du hast zwar (über die Börse) Zugang zu deinen Coins, aber du bist faktisch nicht deren Besitzer. Besitzer bist du erst, wenn du die Coins auf einem eigenen Wallet hast, wozu du dann auch den private Key besitzt. Das wiederum mag sicherer sein, aber damit hast du auch sehr viel mehr Verantwortung, denn wenn du den Key verlierst, kommst du nie wieder an deine Coins ran.

Welches Wallet sollte ich benutzen?

Die eindeutige und ausdrückliche Empfehlung meinerseits geht ganz klar zur Hardware Wallet. Konkret würde ich den Ledger Nano S allen anderen Wallets und auch Hardware Wallets vorziehen, da ich das Produkt für am ausgereiftesten und umfangreichsten halte. Das Geld ist definitiv gut investiert und gibt ein sicheres Gefühl. Ab welchem investierten Betrag man zu einer Hardware Wallet greifen will, die ja auch um die 100€ kostet, muss jeder für sich selbst entscheiden.

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Solltet ihr partout (erstmal) kein Geld investieren wollen oder die Lieferzeit zu lange sein, empfehle ich eine Desktop-Wallet wie das sehr intuitive und optisch schöne Exodus für diejenigen, die sich selbst und ihrem Rechner vertrauen, was die Ablage und Speicherung des private keys (bzw. der 12-Worte (Backup-Code)) sowie die Absicherung gegen Viren, Trojaner und sonstige Malware angeht.

Exodus Wallet

Wer sich selbst oder seiner Hardware absolut nicht vertraut, dem bleibt eigentlich nur der Weg, die Coins auf der Exchange liegen zu lassen – mit dem stetigen Risiko, dass diese gehackt werden oder ihr auf Fraud oder Scam hereinfallt, die eure Zugangsdaten ausspionieren. Crypto bedeutet „be your own bank“ – wer also mitspielen möchte, sollte sich auch entsprechend einlesen und absichern.

DealDoktor Crypto-Special

In unserem Crypto-Special wollen wir euch die Angst vor der neuen Technologie nehmen und ein paar Grundlagen vermitteln. Wir sind keine Anlageberater und empfehlen hier weder bestimmte Coins, noch größere Investments. Wir selbst sind zwar allesamt in der Cryptowelt investiert und glauben an die Technologie. Allerdings müsst ihr euch definitiv ein eigenes Bild machen. Insbesondere ist die Cryptowelt sehr volatil, es kann viele (sogar hunderte) Prozent nach oben gehen und am nächsten Tag geht alles wieder runter – dessen muss man sich bewusst sein. Wer aber in die richtigen substanziellen Coins investiert und langfristig halten will, der kann gute Renditen einfahren.

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