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So einfach ist ein Kontowechsel heutzutage

Die meisten Bundesbürger sind ihrer Bank nach wie vor sehr treu, insbesondere dann, wenn es um das Girokonto geht. Nur wenige Verbraucher nutzen die Möglichkeit, durch einen Kontowechsel ein günstigeres Girokonto zu wählen. Ein wesentlicher Grund besteht darin, dass eine regelrechte Angst vor dem Kontowechsel vorhanden ist, da dieser nach Meinung zahlreicher Kunden mit einem großen Aufwand verbunden ist. Dies ist allerdings spätestens seit Herbst 2016 nicht mehr der Fall. Aufgrund der Umsetzung der EU-Zahlungskontenrichtlinie ist ein Kontowechsel mittlerweile sehr einfach, da die Banken dazu verpflichtet sind, dem Kunden viel Arbeit abzunehmen und ihn zu unterstützen.

Kontowechsel

Zahlungskontengesetz verpflichtet Banken zur Hilfe beim Kontowechsel

Bis zum September 2016 konnten die Kreditinstitute in Deutschland ihren Kunden auf freiwilliger Basis dabei helfen, einen Kontowechsel durchzuführen. Diverse Banken boten einen sogenannten Umzugsservice an, bei dem bestimmte Tätigkeiten im Zusammenhang mit dem Wechsel des Girokontos durchgeführt wurden. Seit dem 18. September 2016 ist es jedoch so, dass die Banken gesetzlich dazu verpflichtet sind, ihre Kunden beim Kontowechsel zu unterstützen. Hintergrund ist die Umsetzung der EU-Zahlungskontenrichtlinie in deutsches Recht. Der Kunde muss die entsprechende Bank lediglich dazu ermächtigen, den Kontowechsel durchzuführen.

EU-Flagge

Die EU-Zahlungskontenrichtlinie führt dazu, dass ein Kontowechsel für Kunden jetzt äußerst einfach und nur noch mit wenig Aufwand verbunden ist. Die Richtlinie beinhaltet unter anderem einige Fristen, wie zum Beispiel, dass die neue Bank innerhalb von maximal zwei Geschäftstagen das alte Kreditinstitut auffordern muss, die geforderten Leistungen zu erbringen. Dies betrifft beispielsweise die Schließung des bisherigen Girokontos, die zügig durchgeführt werden muss. Da Fristen manchmal leicht durcheinander geraten können, insbesondere dann, wenn es mehrere gibt, gebe ich dir im Folgenden einen kurzen Überblick darüber, welche Fristen die EU-Zahlungskontenrichtlinie bezüglich eines Kontowechsels beinhaltet:

  • Die neue Bank hat zwei Geschäftstage Zeit, die bisherige Bank zur Leistung aufzufordern
  • Listen und Informationen, insbesondere bezüglich eingegangener Überweisungen und Lastschriften, muss das bisherige Kreditinstitut innerhalb von fünf Geschäftstagen an die neue Bank übermitteln
  • Listen müssen mindestens über die letzten 13 Monate vorhanden sein

Aufgrund der gesetzlich vorgeschriebenen Hilfe der Banken beim Kontowechsel gehören jetzt viele manuelle Tätigkeiten der Vergangenheit an. So musst du beispielsweise nicht mehr sämtliche vergangenen Zahlungen kontrollieren, um Daueraufträge zu ändern oder Zahlungsempfängern, den du eine Lastschrift Einzugsermächtigung erteilt hast, die neue Kontonummer mitzuteilen. Stattdessen sind die Banken dazu verpflichtet, eigenständig Lastschriften und Daueraufträge auf das neue Konto zu übertragen.

EU-Zahlungskontenrichtlinie verpflichtet auch bisherige Bank

Bis zum Inkrafttreten der EU-Zahlungskontenrichtlinie war es so, dass nahezu ausschließlich die neue Bank den Kunden geholfen hat, den Kontowechsel durchzuführen. Dies war durchaus verständlich, denn warum sollte sich die bisherige Bank weiter um den Kunden kümmern, wenn dieser das Girokonto ohnehin schließen wollte. Jetzt ist es nach der EU-Richtlinie allerdings so, dass auch die bisherige Bank dazu verpflichtet ist, den Kunden beim Kontowechsel zu unterstützen. Die entscheidenden Fristen habe ich zuvor bereits genannt, insbesondere das Bereitstellen der Daten innerhalb von fünf Geschäftstagen.

Kontowechselservice Banken

Welche Schritte sind bei einem Kontowechsel zu absolvieren?

Unabhängig davon, dass der Kontowechsel seit September 2016 deutlich einfacher geworden ist, ist es dennoch interessant, die einzelnen Schritte zu kennen. Diese Informationen helfen vielleicht auch dir, die bisherige Angst vor einem Kontowechsel zu verlieren. Die folgenden Schritte sind im Grunde auf jede Bank anwendbar, unabhängig davon, ob du beispielsweise von der Sparkasse zur Volksbank oder von der Sparda Bank zur comdirect wechseln möchtest.

Girokonten mit Prämie

Interessant zu wissen ist, dass du den Wechsel des Kontos vollständig von der neuen Bank aus initiieren kannst. Wenn du es nicht möchtest, musst du dich also nicht mehr mit der bisherigen Bank abgeben bzw. mit einem Mitarbeiter kommunizieren. Stattdessen ermächtigst du die neue kontoführende Bank mittels eines Formulars dazu, im Bereich der Kontowechselhilfe tätig zu werden. Solche Formulare existieren sowohl in der Geschäftsstelle der Banken als auch online, denn natürlich entscheiden sich mittlerweile zahlreiche Kunden für eine Direktbank.

Die einzelnen Schritte des Kontowechsels

  1. Girokonto Vergleich durchführen (hier sogar mit Eröffnungsprämie)
  2. Konto bei neuer Bank eröffnen
  3. Neue Bank mit der Kontowechselhilfe beauftragen
  4. Neues Kreditinstitut muss innerhalb von zwei Geschäftstagen bei der bisherigen Bank einfordern:
    • Liste bestehender Daueraufträge
    • Liste über eingegangene Überweisung und Lastschriften der letzten 13 Monate
  5. Diese Informationen muss die alte Bank innerhalb von fünf Geschäftstagen versenden
  6. Lastschriften / Überweisungen auf das alte Konto werden ab einem von dir definierten Zeitpunkt, von der bisherigen Bank nicht mehr akzeptiert
  7. Daueraufträge werden ab bestimmten Datum ebenfalls nicht mehr ausgeführt
  8. Guthaben auf dem bisherigen Konto wird auf dein neues Konto übertragen
  9. Die alte Bank schließt das alte Girokonto

Beispiel-Kontowechsel von Sparkasse zur comdirect

Im letzten Abschnitt des Beitrages möchte ich den mittlerweile sehr einfachen Kontowechsel gerne anhand eines Praxisbeispiels etwas mit Leben füllen. Dazu nehmen wir an, dass du dein Konto bisher bei einer Sparkasse führen lässt, aufgrund deutlich besserer Konditionen aber gerne zu der Direktbank comdirect wechseln möchtest.

In diesem Fall beantragst du zunächst einmal die Kontoeröffnung bei der comdirect. Dazu musst du dich lediglich anmelden und einige Daten angeben, wie zum Beispiel Name, Anschrift und Geburtsdatum.

Nachdem alle Angaben gemacht wurden, druckst du den Kontoeröffnungsantrag aus und sendest ihn an die comdirect bzw. führst im nächsten Schritt das Video- oder Postident-Verfahren durch (mehr Infos zu Post-Ident in unserem Ratgeber). Dazu musst du dich lediglich in eine Postfiliale begeben und ich mittels Ausweis legitimieren oder deine Identität im Videotelefonat bestätigen.

Im Zuge der Kontoeröffnung kannst du die comdirect gleichzeitig bereits mit der Kontowechselhilfe beauftragen (Kontowechsel-PDF-Formular). Dazu ist es natürlich notwendig, dass du die Kontaktdaten deiner bisherigen Bank, also der Sparkasse, angibst.

comdirect

Nachdem die comdirect die Kontoeröffnung bestätigt hat, kümmert sich die Bank innerhalb der vorgegebenen Fristen um den Kontowechsel. Das bedeutet, dass sie die bisherige Bank informiert und diese sämtliche Lastschriften sowie Daueraufträge auf das neue Konto überträgt.

comdirect + 200€ Prämie

Wenn Kontoeröffnung und Kontowechsel ausgeführt sind, was natürlich die Übertragung des Guthabens auf dein neues Konto und die Schließung des alten Kontos beinhaltet, kannst du das Girokonto der comdirect im vollen Umfang nutzen.

Fazit: DealDoktor meint…

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass der Kontowechsel von der Sparkasse zur comdirect inklusive der Kontoeröffnung bei der Direktbank in aller Regel kaum mehr als eine Woche Zeit in Anspruch nehmen wird. Du musst dabei nur wenig Zeit aufwenden, denn im Grunde musst du lediglich die Eröffnung des Kontos bei der comdirect online beantragen, die Kontowechselhilfe beanspruchen und sämtliche weiteren Vorgänge führen die zwei beteiligten Banken aus. Somit ist der Wechsel deines Girokontos von der Sparkasse – und natürlich von jeder anderen Bank aus – zu einer Bank wie comdirect einfach, transparent und mit wenig Aufwand verbunden.

Kommentare (22)
    • 06.03.2018, 12:37

    Das kommt gleich nach der Angst vor dem Wechsel des Internetproviders 😁

  • Mein Wechsel zur DKB war auch überraschend einfach. Hatte ich erst nicht gedacht.

  • Vielen Dank für die Info.
    Nennt mich konservativ, aber für mich hat eine Bank noch eine andere Funktion als Geld ein und auszuzahlen, ich muss mich darauf verlassen können. Mit diesem oft propagierten Bank-Hopping bin ich als Vertragspartner durchaus als unzuverlässig anzusehen, das schlägt sich natürlich auch im Schufa-Ranking und in den sonstigen Angeboten nieder.

    • @Sophisticat:
      danke, dass mal jemand auf die Schufa eingeht. Was bringen einem 100 Euro Prämie, wenn man dann über 30 Jahre Hauskredit 5.000 Euro Zinsen mehr zahlt 😉

  • Bevor jetzt alle sofort die 2 der 3 Euro Gebühren bei Fillialbanken weghaben wollen, beachtet bitte auch folgendes: Sparkassen und Vo+Re Banken unterhalten sehr viele Arbeitsplätze und Ausbildungsplätze, zahlen ihre Steuern voll in Deutschland und engagieren sich finanziell in den deutschen Regionen. Dagegen unterhalten Direktbanken, die dazu noch oft im Ausland sitzen (wie z.B. ING Diba), keine Banken vor Ort, schaffen in Deutschland zum großen Teil nur schlecht bezahlte Callcenter Jobs, versteuern ihre Gewinne eher im Auslad als hier und setzen die Gewinne nicht ein, um Investitionen in die Region zu tätigen, sondern um völlig überbezahlte Manager noch mehr Geld auszuzahlen.
    Einfach mal darüber nachdenken, ob einem das die 2 Euro Gebühren im Monat wert ist 🙂

    • 06.03.2018, 13:10

    @Ruta66: Guter Punkt

    • 06.03.2018, 13:21

    Das stimmt so nicht @ruta66..dann haben sie pech gehabt jeder muss sehen wo er bleibt….meine bank vor ort habe ich den rücken gekehrt viel zu teuer..1822direkt gewählt und bezahle gar nichts mehr und kann 7berall geld abheben umsonst….!!

    • @guckie1234:
      was stimmt denn daran nicht?
      Natürlich muss jeder gucken, dass er finanziell über die Runden kommt. Ob es aber die teilweise 2 oder 3 Euro Kontoführungsgebühren wirklich ausmachen, insbesondere im Hinblick auf meine Ausführungen, das muss jeder für sich entscheiden. 🙂

    • 06.03.2018, 13:45

    Ja und wenn alle anderen Banken vor Ort weg sind wo gehst du dann dein Geld ab? Die Automaten werden von den Mitarbeitern vor Ort gefüllt. Wenn die weg sind kommt ein teurer Dienstleister von aussen. Dan bekommst du dein Geld auch nicht mehr ohne Gebühren.

    • 06.03.2018, 14:41

    @Rutta66
    Das Interessiert mich ein Scheiss was mit denen ist…Ausbildung etc mir Latte..Hab ich nix zutun mit…Punkt…Nicht ein Cent Gebühr und fertig….

  • @F95Toddi: Auch eine Einstellung. Teile ich nicht, aber akzeptiere sie. Allerdings solltest du dir auch im Klaren darüber sein, was die Konsequenzen deiner Einstellung bedeuten. Keinerlei Ausbildung für junge Leute, Hartz IV nach der Schule, ältere Menschen haben keinen Zugriff mehr auf Bargeld und Kontoauszüge, sämtliche soziale Dienste am Boden. Ich hoffe mal für dich, das du keine Hilfe in absehbarer Zeit brauchst.
    Für manche Menschen ist das Leben ein Geben und Nehmen, für andere lediglich ein Nehmen.

  • @Ruta66:
    Das bete ich seit Jahren gebetsmühlenartig herunter.
    Die Einstellung ist halt meist, ich lebe jetzt, ich will das jetzt, was interessiert mich die Zukunft.
    Ähnlich wie Ganzkörpertatoos und Preisgabe der intimsten Geheimnisse in (a) sozialen Netzwerken.
    Ich prophezeie ein ganz böses Erwachen in einigen Jahren.

  • Werden dann den ganzen Unternehmen meine neuen Bankdaten mitgeteilt oder wie funktioniert das im Hintergrund? Wenn beispielsweise Sky, Netflix, Versicherungen und Co. abbuchen.

    • 06.03.2018, 19:57

    Hat eventuell auch wer ’nen Tipp wie man mit einem P-Konto zu einer günstigen / gebührenfreien Bank wechseln kann? Nicht jeder will nur sparen, so mancher Mitbürger muss! Danke.

    • 06.03.2018, 20:01

    Der Wechsel mit den Konten ist einfach. Aber man muß ja selbst jedem Dienst, bei dem man angemeldet ist, mitteilen, daß sich die Bankverbindung geändert hat, das machen ja nicht die Banken, oder?

    • 06.03.2018, 20:04

    Warum keiner die Bank wechselt oder zumindest sehr wenige?
    Das hat m.M.n. eher einen anderen Grund. Die meisten Arbeitgeber, besonder kleine mittelständische Betriebe sind bei der Sparkasse und von dort aus werden auch die Löhne gezahlt. Hat ein Mitarbeiter nun ein Konto bei der Spar. dann hat er das Geld binnen Sekunden nach der Überweisung auf seinem Konto. Hat der Mitarbeiter aber sein Konto bei einer anderen Bank, so dauert es i.d.R. 2 Werktage bis das Geöd da ist. Wenn also der Lohn am 1. überwiesen wird und die Miete und andere Verpflichtungen ebenfalls am 1. abgebucht werden, dann läuft für den Sparkassen Kontoinhaber alles glatt, während bei den Besitzern anderer Konten Rückbuchungen und weitere Kosten die Folge sind. So auch bei uns im Betrieb. Deswegen bleibt man lieber bei der Sparkasse.

      • 03.09.2018, 21:10

      @Arbeitgeber:
      Ich denke eher, dass die meisten einfach zu faul sind. Ich habe von Kollegen gehört, die 10 € und mehr monatliche Kontoführung zahlen, dann aber mit Zitat: “ Einiger Extraleistungen“. Und wegen hiesiger Extraleistungen zahlt man ja gerne mehr 😉
      Für mich absolut nicht nachvollziehbar, wie man so viel Jahr für Jahr zahlt.
      Und als sich dann doch mal durchgerungen wurde zu wechseln… meine Güte was war das für ein Drama, jeder hatte nun mitbekommen, dass sie das Konto wechselt und damit offensichtlich hoffnungslos überfordert war.
      Regionalbanken werden aussterben, junge Menschen werden immer mehr auf Direktbanken zurückgreifen. Ich persönlich empfand Banker regionaler Banken immer als extrem hochnäsig und „wichtig“. Der Kontakt bei Direktbanken beispielsweise telefonisch empfinde ich hingegen immer als sehr freundlich, zuvorkommend und kompetent. Aber das ist nur meine Erfahrung 😉

    • 06.03.2018, 21:02

    @Arbeitgeber: Sowohl Arbeitnehmer, als auch Arbeitgeber nutzen verschiedenste Kreditinstitute. Behörden und Ämter übrigens auch. Darüber hinaus gibt es auch Auszahlungsvarianten, welche nicht den 1. des Monats als Stichtag haben. Ich habe in meinem Arbeitsleben kaum einer Firma angehört, welche den Lohn zum 1. angewiesen hat,- nur weil sie ein Konto bei der Spaßkasse hatte. Ich habe mein Gehalt eigentlich immer pünktlich erhalten, egal welches Institut mein Chef hatte. Darüber hinaus – die Sparkasse kann die gesetzlichen Vorgaben ebenfalls ausschöpfen und bucht innerhalb des Instituts nicht unbedingt am selbigen Tag. Frei nach Nuhr…

    • 07.03.2018, 00:44

    @MarenS.
    Selbstverständlich nutzen die verschiedene Institute. Aber zu 70 Prozent eben Sparkasse. Und da ist das Gekd binnen Sekunden da weil das Konto des Arbeitbehmers ebenfalls bei der Sparkasse ist. Das ist nun mal Tatsache. Die meisten bekommen den Lohn auch zum Monatsende bzw. Monatsanfang und dahet enstehen nun mal solche Probleme. Auch wenm diese dir nicht bekannt sind, sind Sie die aktuelle Lage vieler.
    Allein die Behörden im Raum Fulda z.B. nutzen alle Sparkasse (weil du Behörden erwähnt hattest).

    • 10.03.2018, 22:11

    Wenn einmal jährlich die kfz steuer vom Girokonto weggeht. Checkt das die neue Bank dann auch und nimmt sich das Geld im Folgejahr? Oder muss ich das dann offiziell irgendwo mitteilen?

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