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🚗💸 Elektroauto – Mit diesen Tipps erhöht ihr die Reichweite und spart beim Laden

Obwohl die ausgewogenste elektrische Klasse längst das E-Moped oder der E-Roller darstellt, haben sich auch Elektroautos längst als alltagstauglich erwiesen. Das erklärt auch, warum immer mehr Menschen in Deutschland die klimaschonende Art der Fortbewegung nutzen.

Dennoch bleibt bei vielen das Schreckgespenst der geringen Reichweite der ständige Begleiter. Aber gerade aufgrund der enormen Fortschritte in der Akkuentwicklung und der Aerodynamikforschung erhöht sich die Reichweite der Autos gerade enorm. Wie ihr aber trotzdem noch den einen oder anderen Kilometer Reichweite herausholt, erfahrt ihr hier in unserem neuen Magazinbeitrag.

Was hat sich in den letzten Jahren eigentlich verändert?

Wenn man sich mit altgedienten E-Mobilisten unterhält, dann meinen diese zwar oft, dass auch eine Reise vor vielen Jahren, als es in ganzen Landstrichen noch keinen einzigen Lader gab, möglich war – und das trotz kleiner Akkus. Festhalten müssen wir aber, dass sich eine Reise deutlich schwieriger als heute gestaltete. Häufig musste für die Urlaubsfahrt vorab noch eine intensive Reise- und Ladeplanung durchgeführt werden – es funktionierte, war aber umständlich.

Heute ist das aufgrund der deutlich gestiegenen Reichweite, des besseren Ladeinfrastrukturausbau und der zumindest etwas konsolidierten Bezahlmöglichkeiten schon deutlich leichter geworden. Während beispielsweise ein Think oder CityEl in mehreren Stunden an einer Schuko-Dose laden mussten und danach nur maximal 100 km Reichweite erreichten, schaffen moderne E-Autos problemlos 200 oder 300 km. Zwischenzeitlich gibt es sogar Dickschiffe am Markt, die theoretisch über 700 km schaffen könnten. Theoretisch daher, weil die Reichweite von vielen Faktoren abhängig ist – eben wie beim Verbrenner auch.

Welche Faktoren beeinflussen eigentlich die E-Auto-Reichweite?

Auch in Deutschland schreitet der Ladeausbau stetig voran, aber dennoch bleiben die Spitzenreiter in dieser Disziplin die skandinavischen Länder Norwegen und Schweden, die neben dem absoluten Favoriten Niederlanden, das beste Verhältnis aus vorhandenen Lademöglichkeiten und dem vorhandenen Elektrofahrzeugbestand darstellen.

Aber wer braucht schon Ladeinfrastruktur, wenn er eine riesige Reichweite hat? Daher schauen wir uns einmal die heftigsten Reichweitenkiller an – Spoiler: Der Winter ist richtig fies, aber längst nicht so schlimm, wie viele denken!

Elektroauto-Reichweiten-Killer

Wer sein Fahrzeug kennt und gezielt gegen die Reichweitenkiller vorgeht, wird einen enormen Zuwachs an Entspannung, Reichweite und Wohlbefinden bei der Fahrt erfahren. Außerdem – und das sollte nicht unterschätzt werden – kommt ein geringer Verbrauch auch dem Geldbeutel zugute.

Reichweitenkiller Nr. 1- Fahrverhalten

Das meiste Sparpotential habt ihr tatsächlich in eurem rechten Fuß. Denn genau wie bei einem Verbrennerfahrzeug auch, hat das eigene Fahrverhalten den größten Einfluss auf den Verbrauch und damit die Reichweite. Wer sich dem Verkehrsfluss stets anpasst und vorausschauend unterwegs ist, wird nicht so schnell eine Ladesäule ansteuern müssen.

Reichweitenkiller Nr. 2 – Beschleunigung

Klar, die Beschleunigung in einem Elektrofahrzeug macht riesig Spaß, aber dennoch kann der behutsame Umgang mit dem Elektrofahrzeug viel Energie sparen. Dazu gehört vor allem die langsame und „sanfte“ Beschleunigung. Fun Fact: Beim Verbrenner kann sogar Vollgas beim Beschleunigung Benzin sparen, da so die Drosselklappe besser im Ansaugtrakt steht. Zumindest hat mir das mal ein Meister erklärt… 

Reichweitenkiller Nr. 3 – Verbraucher im Innenraum

Natürlich gibt es auch im Auto zahlreiche Verbraucher die Energie verbraten und diese entsprechend direkt aus dem Hochvoltakku entnehmen. Beispielsweise ziehen die Sitzheizung, das Radio, die Klimaanlage und die ganzen USB-Verbraucher Energie, ABER das reduziert die Reichweite eines E-Autos wirklich kaum. Wer nun lieber schwitzend bei 30°C fährt, hat den Sicherheitsaspekt unter- und den Energiehunger überschätzt. Lasst euch nicht verwirren: die gesamten Verbraucher konsumieren im Idealfall nur wenige 100 Watt. Viel kritischer ist da die schon die Heizung (siehe Killer Nr. 5).

Reichweitenkiller Nr. 4 – Reifendruck

Praktischerweise haben eigentlich alle neuen E-Autos bereits eine Reifendruckanzeige integriert. Damit habt ihr problemlos im Display Einsicht auf die Reifendrücke und könnt somit ordentlich Energie sparen. Denn bei einem zu geringen Reifendruck steigt die Energie, die für den Vortrieb benötigt wird und das geht natürlich zulasten der Reichweite. Allerdings solltet ihr auch nicht zu viel Luft auf die Reifen aufpumpen, denn das verlängert euren Bremsweg und erhöht die Unfallgefahr. Im Falle eines Unfalls bringt euch die gesparte Reichweite dann auch keinen Mehrwert mehr.

Reichweitenkiller Nr. 5 – Temperatur

Wann fühlt sich eigentlich so ein E-Auto bzw. der Akku am wohlsten? Die grobe Regel dazu lautet: wenn es euch gut geht, fühlt sich auch euer Elektrofahrzeug wohl, denn der Sweetspot liegt bei exakt 21,5°C. Ganz grob könnt ihr schätzen, dass euer Auto versucht den Akku im Rahmen von 15 bis 35°C zu balancieren. Dazu wird der Akku wahlweise gekühlt oder erwärmt, was natürlich etwas zu Lasten der Reichweite geht. Besonders deutlich wird das bei Fahrzeugen mit einer aktiven Akkuheizung im Winter – das zieht in den ersten Kilometern schon ordentlich Leistung, damit sich das Auto wohlfühlt – daher sollte man im Winter auch mit dem E-Auto absolute Kurzstrecken vermeiden.

Die Reichweitenangst in der Elektromobilität

Wenn ein Elektromobilist eine Frage nicht mehr hören kann, dann ist es sicher die nach der Reichweite seines Fahrzeuges. Das Problem ist aber häufig, dass der Fahrer oder die Fahrerin die Frage gar nicht wirklich beantworten kann, da einerseits quasi nie mit vollen Akku gestartet und auf 0% leer gefahren wird. Und andererseits eben geladen wird, wenn das Fahrzeug steht – eine funktionierende und in räumlicher Distanz freie Ladesäule vorausgesetzt. Umso bemerkenswerter erscheint es, dass es der Begriff der „Reichweitenangst“ mittlerweile bis in den Duden geschafft hat.

Genau diese Angst scheint aber zunehmend unbegründet zu sein, wenn man sich die Zahlen der verschiedenen Untersuchungen anschaut. Denn zu großen Teilen stellt das eigene Fahrzeug eben eher ein „Stehzeug“ dar. Im Durchschnitt fahren die Deutschen mit dem Auto täglich nämlich nicht mehr als 40 km – Wozu braucht es also 500 km Reichweite für den Alltag? Des Weiteren steigen wie eingangs erwähnt die Reichweiten der E-Fahrzeuge stetig weiter an.

Das zeigt auch eine Studie der Unternehmensberatung Horváth & Partners. Denn laut dieser lag die durchschnittliche Reichweite für alle zugelassenen elektrobetriebenen Autos 2020 bei 375 km. Die Hochrechnung der Studie zeigt für 2025 eine Steigerung auf durchschnittlich bis zu 784 km an. Allerdings muss an dieser Stelle auch erwähnt werden, dass das Interesse der Automobilhersteller an immer größeren Akkus begrenzt ist. Vielmehr sollte mit den Ressourcen schonend umgegangen werden und der Fokus auf eine schnelle Ladung gelegt werden. (Quelle).

Welche Elektroautos haben eine hohe Reichweite?

Klar sollte aber auch sein, dass ein Fahrzeug mit einem ausreichend großen Akku kein Garant für eine hohe Reichweite ist. Gerade die deutschen Premiumhersteller schwächeln in diesem Segment noch etwas, denn die Aerodynamik großer SUV lässt sich wohl eher nicht effizient umsetzen. Welche Fahrzeuge sind denn nun aktuelle Spitzenreiter in Sachen Reichweite?

Autos mit der höchsten theoretischen Reichweite

Laut einem Test von Auto Bild haben folgende Modelle bezüglich der Reichweite die Nase vorn:

E-Auto

Reichweite

Mercedes EQS

über 700km

Tesla Model S Long Range

über 600km

BMW iX

über 600km

Ford Mustang Mach-E

knapp über 600km

BMW i4

weit über 500km

Sparsam mit dem E-Auto unterwegs – so geht‘s

Auch wenn wir theoretisch und im Durchschnitt nur 40 km pro Tag fahren, kommt es doch gelegentlich vor, dass auch eine weitere Strecke absolviert werden muss. Daher möchten wir euch im Folgenden zeigen, wie ihr auch die längste Strecke problemlos bewältigt und entspannt am Ziel ankommt. Ich bin übrigens selbst seit mehreren Jahren mit verschiedenen Elektrofahrzeugen unterwegs und habe auch schon mehrere 1.000 km in wenigen Tagen absolviert – problemlos!

Tipp Nr. 1 – Die Rekuperation

Habt ihr vielleicht auch schon mal an einem Auto den Aufkleber „Ich bremse nicht, ich rekuperiere!“ gelesen und euch gefragt, was das bedeutet? Hinter dem etwas unbekannten und schwierigen Begriff verbirgt sich aber nichts anderes als das intelligente Verzögern. Jeder Elektromotor wirkt – wie ihr das vom Dynamo her kennt – bei einer Krafteinwirkung als Generator. Das ist praktisch, denn so kann das Elektrofahrzeug verzögern ohne die Bremsen zu nutzen und nebenbei noch Energie in den Akku zurückführen.

Besonders bei Stadtfahrten bedeutet das durchschnittlich bis zu 20 % mehr Reichweite. Um noch gezielter Energie in den Akku zurückzuführen, lässt sich bei einigen Elektroautos die Rekuperation in verschiedene Stärken mittels Paddel am Lenkrad einstellen.

Tipp Nr. 2 – Die Geschwindigkeit

Jetzt kommt der wohl gewaltigste Sparfaktor beim Fahren mit einem Elektroauto – die Geschwindigkeit. Denn je höher die Durchschnittsgeschwindigkeit ist, desto geringer ist die Elektroauto Reichweite. Dabei haben Untersuchungen immer wieder gezeigt, dass die Schnellfahrer auf Autobahnen nur wenige Minuten früher an ihrem Ziel ankommen, als Menschen, die vorausschauend und gleichmäßig unterwegs sind. Warum also nicht auch mit dem Stromer so fahren, dass man eine gleichbleibende gemütliche Reisegeschwindigkeit nutzt um damit gleich von mehreren Vorteilen zu profitieren. Ich habe dies einmal auf einer Strecke von 600 km ausprobiert und habe bei einer Geschwindigkeit von 115 km/h statt 130 km/h auf der Autobahn nicht nur 5 kWh/100 km gespart, sondern auch fast alle Fahrzeuge, die vorab überholt hatten, bei der nächsten Baustelle wieder eingeholt.

Tipp Nr. 3 – intelligentes Laden

Langes und schnelles Laden stresst den Akku, denn dieser erwärmt sich durch die Ladeverluste zusehends. Dieser sogenannte Ladestress geht zudem langfristig auf die Lebenszeit des teuren Akkus – daher bietet sich eine intelligente Ladung an. Ganz grob gesagt solltet ihr immer dann an eine Ladestation anstecken, wenn das Auto ohnehin steht. Wenn ihr vielleicht auf der Langstrecke mit vollen Akku gestartet seid, solltet ihr nicht krampfhaft versuchen bis auf wenige Prozent Akkustand herunterzufahren, sondern stets, wenn ihr ohnehin einen Halt einlegt, auch laden. Außerdem kann es sehr angenehm sein, wenn ihr auf Langstrecken die eine oder andere Pause zusätzlich einplant und dafür auch nur kurz ein paar kWh in den Akku ladet.

Frau fährt in E-Auto mit großer Batterie auf dem Dach

Tipp Nr. 4 – Das Segeln

Zugegeben bei diesem Punkt scheiden sich die Geister der E-Mobilisten. Die eine Fraktion schwört auf das sogenannte One-Pedal-Driving, also dem gezielten Fahren ausschließlich mit dem Strompedal, und die andere Fraktion lässt gerne das Fahrzeug segeln, also rollen. Wie ist’s eigentlich bei euch?

Eine klare Vorgabe kann und braucht man hier auch gar nicht zu machen, denn wichtig ist, dass nicht mit Vollstrom an die Ampel herangefahren wird und dann eine Vollbremsung in Form einer Rekuperation hingelegt wird. Denn das reduziert nicht nur die Reichweite aufgrund von Energieverlusten, sondern erhöht auch massiv das unfallpotential infolge eines Auffahrunfalls. Wenn ihr bereits elektrisch fahrt, dann schreibt uns doch gerne in die Kommentare, ob ihr lieber segelt oder rekuperiert.

Tipp Nr. 5 – der Eco-Modus

Eigentlich alle Elektrofahrzeuge besitzen einen sogenannten ECO-Modus. Dieser unterstützt den Fahrer mit einer veränderten Fahrverhalten Energie zu sparen. Dies wird in der Regel durch eine reduzierte Höchstgeschwindigkeit und Beschleunigung und dem gezielten Abschalten oder Drosseln von Verbrauchern erzielt. Damit im Winter nicht die Scheibe beschlägt oder im Sommer der Hitze Tod im Fahrzeug droht, sollte sich jeder Elektroautofahrer aber dringend mit der Bedienungsanleitung und dem Verhalten der Modi beschäftigen.

Tipp Nr. 6 – Das Auto klimatisieren

Wie bereits weiter oben dargestellt, fühlt sich ein Elektrofahrzeug in extremen Temperaturbereichen nicht gerade wohl. Mit gezielten Kühl- und Heizfunktionen lässt sich dieser Temperaturbereich zwar deutlich besser abdecken, jedoch geht dies stets auf das Energiekonto des Akkus.

Deutlich sinnvoller erscheint es daher, das Fahrzeug direkt an der Ladestation zu klimatisieren. Denn jeglicher Strom der aus dem Netz entnommen wird, geht eben nicht zu Lasten des Akkus. Alternativ kann auch stets eine Verschattung genutzt werden – beispielsweise kann man bei extremer Hitze im Schatten oder beispielsweise in der Tiefgarage parken.

Fazit

Fast täglich gibt es neue Durchbrüche in der Akkuforschung. Nicht nur, dass diese immer mehr Energie speichern, immer kleiner und leichter werden, sondern auch, dass diese mit immer weniger seltenen Erden auskommen und deutlich temperaturunempfindlicher werden.

Die Zukunft bleibt daher spannend und der größte Kritikpunkt der Elektrofahrzeuge wird stetig weiter minimiert. Unabhängig davon lohnt sich der Umstieg bereits heute, denn die Fahrzeuge sind längst nicht so schlecht, wie die Medienwelt üblicherweise darüber berichtet. Aktuell wird der Umstieg sogar doppelt belohnt, denn neben der Elektroautoförderung durch den Bund profitiert ihr zusätzlich aus dem jährlichen Erlös der THG Quote.

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