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💸🤑 Sind Geldmarkt-ETFs besser als Tages- oder Festgeld?

Wieviel Prozent Zins bekommt ihr aktuell auf Tagesgeld? Wenn ihr beispielsweise bereits ein Depot bei TradeRepublic abgeschlossen habt, bekommt ihr auf das Cashkonto dort ja satte 4% p. a. an Zinsen. Aber wie lange hält das Angebot? Oder kommt morgen vielleicht schon ein Anbieter, der noch etwas mehr bietet? Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber mich nervt das Bank-Hopping ab einem gewissen Punkt einfach massiv. 

Wie wäre es also mit einer Alternative, die euch regelmäßig automatisch die besten Zinsen am Markt generiert? Die Rede ist hier von sogenannten Geldmarktfonds, die es auch als günstige ETFs gibt. Ich gehe einmal stark davon aus, dass ihr davon noch nie gehört habt, oder? Das ist auch kein Wunder, denn in der vergangenen Niedrigzinsphase waren diese de facto in der Versenkung verschwunden. Seitdem 2022 die Zinsen aber wieder steigen, treten die Geldmarktfonds wieder in Erscheinung. Wie ihr auch an den Renditeträgern partizipieren könnt, lest ihr hier.

Was sind Geldmarkt-ETFs?

Im Grunde steckt es bereits im Namen: Mit Geldmarkt-ETFs investiert ihr direkt am „Geldmarkt“. Das ist der „Ort“, an dem Banken, Unternehmen und/oder Staaten kurzfristig Geld anlegen und sich daraus gegenseitig kurzfristige Kredite geben. Diese Kredite sind verzinst und genau dieser Zins entspricht der Rendite eines Geldmarkt-ETF. Der Handel erfolgt dann – auch wie andere Fonds – an der Börse. 

Hier kommen wir zum ersten großen Unterschied zum Tagesgeld: Ihr braucht ein Depot. Ihr kauft aber in dem Sinne keine Aktien, sondern Wertpapiere, die den Geldmarkt abbilden. Unabhängig davon könnt ihr natürlich auch Aktien oder breitgestreute ETFs kaufen – ein Depot ist ja nicht auf ein Produkt beschränkt. 🙂

Geldmarktfonds sind risikoarm und versprechen euch häufig eine Rendite etwas oberhalb der Sparzinsen für gutes Tagesgeld und natürlich deutlich oberhalb von Sparbuchzinsen.

Der Vorteil

Entgegen eurer Geldanlage in Tagesgeldprodukte, seid ihr bei Geldmarktfonds nicht vom Zinssatz der Bank abhängig, sondern von der generellen Zinsentwicklung. Sowohl steigende als auch sinkende Zinsen nehmt ihr somit direkt über den Kurs mit. Wie eingangs bereits erwähnt, müsst ihr also kein Zinshopping bei verschiedenen Banken betreiben

Seit der Zinswende kann das eine deutlich bessere Rendite bringen als Tagesgeld. Finanztipp hat dabei den von ihnen empfohlenen Geldmarkt-ETF „Xtrackers II EUR Overnight Rate Swap“ (ISIN: LU0290358497) von Juli 2022 bis Juni 2023 betrachtet. In der Zeit ergab sich ein Wertzuwachs von ca. 1,7% – der durchschnittliche Tagesgeldzins aller deutscher Banken lag in diesem Zeitraum nur bei 0,2%. Hättet ihr in dieser Zeit aktiv die Banken gewechselt und immer die besten Angebote mitgenommen, wärt ihr bei immerhin 1,5% gelandet – mit geschickten KwK-Ketten vielleicht sogar etwas über dem Geldmarktfond. 

Der Nachteil

Alles was potentiell Rendite bringen kann, kann aber auch mal fallende Kurse mit sich bringen. So war es bereits in den 2010er Jahren, denn die Leitzinsen sind sukzessive gefallen und entsprechend auch die Geldmarkt-ETFs. Außerdem kosten diese Geld, denn entgegen eines Tagesgeldes muss man für den Handel (Kauf und Verkauf) Gebühren bezahlen und auch die laufenden Kosten (meist zwischen 0,1 und 0,2% pro Jahr) betrachten. 

Sollte sich wieder eine Niedrigzinsphase andeuten, solltet ihr daher das Geld unbedingt wieder in ein Tagesgeld umschichten, da ihr sonst mit einer negativen Rendite rechnen müsst.

Einen weiteren Nachteil gibt es außerdem noch, wenn man sich die Sicherheit des Geldes betrachtet, denn für Geldmarkt-ETFs gibt es keine Einlagensicherung. Allerdings ist es sehr unwahrscheinlich, dass ein Unternehmen oder gar ein Staat pleitegeht. Hintergrund ist, dass Geldmarkt-ETFs in aller Regel nur Papiere von Herausgebern mit sehr guter Bonität beinhalten. Außerdem schlägt hier die Diversifikation zu, die ihr bereits von weltweiten Aktien-ETF kennt: Ein einzelner Ausfall fällt somit kaum ins Gewicht.

Auch für den Notgroschen geeignet?

Grundsätzlich gilt ja immer, dass ihr als Notgroschen (Reparaturen am Auto, kaputte Waschmaschine, etc.) immer ca. drei Nettomonatsgehälter zurückhaltet. Diese solltet ihr aber nicht in einen Geldmarktfond werfen. Hintergrund sind hier die bereits im vorherigen Abschnitt angesprochenen Ordergebühren, die mögliche Schwankung und der kurzfristige Zugriff. Also nutzt für eure „Notfallrücklage“ einen guten Tagesgeldzahler. Ich habe das Geld einfach auf dem Cashkonto von TradeRepulic geparkt und erhalte so 4% garantiert – inkl. einer Einlagensicherung der Bank. 🙂

Wann sind Geldmarkt-ETFs für mich geeignet?

Wann sind Geldmarkt-ETFs also geeignet? Finanztipp sieht die Klasse als ergänzenden Sicherheitsbaustein für eure Geldanlage. Als grobe Faustregel gilt, dass Geldmarkt-ETFs zu euch passen, wenn ihr…

  • … ohne Aufwand (also Zinshopping) immer eine Rendite nah am aktuellen Marktzins erhalten möchtet.
  • … bereits Börsenerfahrung habt oder sammeln wollt. (dazu zähle ich auch das allgemeine Interesse an Geldmarktfonfs)
  • … mehr als 100.000€ habt, die ihr nicht auf mehrere Banken verteilen möchtet, um innerhalb der Einlagensicherung zu bleiben.

Ich selbst habe aufgrund der hohen Zinsen auf das Cashkonto bei TradeRepublic übrigens keinen Geldmarktfonds im Depot. Entsprechend möchte ich an dieser Stelle auch keine Empfehlungen aussprechen. Wenn euch das Thema aber interessiert (das scheint ja so, da ihr bereits bis hierhin gelesen habt), schaut doch mal auf der Seite von Finanztipp nach. 😉

Fazit

Ich muss zugeben, dass ich echt lange mit mir gerungen habe, ob ich das Thema hier angehe – oder eben nicht. Da aber bereits alle Finanzratgeber in der Vergangenheit recht gut bei euch ankamen, habe ich mich dann doch überwunden. Ich hoffe, dass euch dieser kleine Ratgeber gefallen hat? 

Schreibt uns daher gerne in die Kommentare, was euch bewegt. Habt ihr vielleicht bereits Geldmarkt-ETFs oder steht ihr auf das Tagesgeldkonto? Wie habt ihr allgemein eure Ersparnisse angelegt? Haut mal einen raus – und wie immer gilt: bleibt bitte sachlich und beim Thema! 😉

Gruß, euer Steven

Kommentare (14)
  • Für mich nix, da ich Geld aktiv verwalte. Aktien von Renditen 10-20% p.a., Festgeld geschicht in 1J/2J/3J (4-5%p.a.) und Tagesgeld für alles was unerwartet kommt. Bei letzterem aber bei 3,5%, da mir das Hopping (auf 4%) zu blöd ist, wobei sobald die Aktion vorüber ist gewechselt wird 😛 Wichtig ist zu bedenken dass bei mehrjährigen Gestgeldern der Zins teilweise am Ende und nicht jährlich ausgezahlt wird. Da kann dann der Sparerfreibetrag überschritten werden. Sollte man bedenken 😉

      • 17.10.2023, 18:22

      @B.B.:
      Ich versuche auch einen Mix aus allem zu machen.

      Festgeld mit 5%? Darf ich fragen, wo man das bekommt? Ich sehe das nur bei italienischen Banken und da bin ich vorsichtig – insb. bei längeren Laufzeiten.

    • @B.B.:
      Festgeld geschichtet in 1J/2J/3J – also eine Leiterstrategie oder Festgeldpyramide?

      Für alle, die das nicht kennen:
      Eine Summe von beispielsweise 25.000 Euro wird in fünf Zahlungen von jeweils 5.000 Euro mit Laufzeiten von 1, 2, 3, 4 und 5 Jahren aufgeteilt. Nach Ablauf eines Jahres endet das erste Festgeld, dieses wird für weitere fünf Jahre erneut angelegt und erhält entsprechend deutlich höhere Zinsen. Somit wird jedes Jahr erneut vorgegangen.

      Vorteil:
      Hohe bzw. höhere Zinsen und trotzdem eine jährliche Verfügbarkeit.

    • 17.10.2023, 18:25

    Vielen Dank für den Betrag! Ich finde das ist eine schöne Übersicht, die verständlich beschrieben ist. Ich finde mich darin ziemlich gut wieder – ich kannte Geldmarkt-ETFs bis vor ein paar Wochen auch noch nicht, aber dann wurde es von meinem Broker vorgeschlagen und so habe ich tatsächlich kürzlich für einen kleineren Betrag mal einen Geldmarkt-ETF gekauft. Eher aus Interesse, um das mal zu beobachten und weil ich dachte, da kann man nichts falsch machen.

    Mal sehen wie sich das entwickelt, man muss das auf jeden Fall im Blick haben!

  • Ohne Einlagensicherung kommt das für mich nicht in Frage. Das ist mir zu gefährlich.

    Sehr gut geschriebener Artikel.

      • 04.12.2023, 14:53

      @U2forever:
      Wieso gefährlich? Wenn du in einem Fond investierst, ist es Sondervermögen.
      Selbst wenn die Fondsgesellschaft insolvent wird, gehören die Anteile nur dir und gehen nie in die Insolvenzmasse über.

    • 09.12.2023, 09:28

    [Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.]

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