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Statt in den Müll 🥬 Gemüse, Obst & Co. einfach nachwachsen lassen (Regrowing)

Kennt ihr das auch? Ihr kocht eine köstliche Käse-Porree-Hack-Suppe und dann bleiben die Enden des Porrees übrig? Klar, da denkt man direkt: ab in die Tonne damit. Aber das muss nicht sein, denn Gemüse und Obst kann man ganz easy nachwachsen lassen, das nennt sich auch im Fachjargon Regrowing.

Dazu braucht man auch kein spezielles Equipment, sondern einfach nur ein paar Sachen, die man eh in der Küche hat und ein wenig Zeit. Und schon wird aus dem angeblichen Bio-Müll etwas, was man wiederverwerten kann! Stichwort Nachhaltigkeit, und so… 😉

Was versteht man unter Regrowing?

Fangen wir direkt mal mit einem Beispiel an – angenommen ihr wollt euch einen gesunden Smoothie/Saft machen aus Wurzelgemüse, dazu nehmen wir mal diese Zutaten:

  • rote Bete
  • Radieschen
  • Karotten
  • Stangensellerie 

Hier freut sich nicht nur der Körper, wenn der grüne und frisch ausgepresste Saft „guten Morgen“ sagt, sondern auch das Regrower-Herz, denn ganz verarbeitet man diese Lebensmittel nie, ergo kann man die Reste wunderbar weiterverarbeiten.

Diese kann man nämlich mit dem Ende ins Wasser legen, bis sie Wurzeln geschlagen haben und abschließend in die Erde setzen und das essbare Grüne nachziehen lassen. Oder auch richtig cool: Alle sogenannten „Allium-Sorten“, egal ob Frühlingszwiebel, Knoblauch oder Kochzwiebel, welches zu weit gereift ist und wo bereits das Grün herausschießt, kann zu einem leckeren frischen Schnittlauch gezogen werden.

Wer Salate direkt mit Wurzel holt, sollte sie für eine längere Frische ggf. direkt bewässern und dann in einen Topf mit frischer Erde setzen, so kann man bspw. die einzelnen Blätter zum Frühstück abzupfen. Aber Vorsicht beim Abzupfen: Die jüngsten, gelben Blätter am besten immer dranlassen und abwarten bis sie größer werden.

Steinobst, wie Avocado, Mango, Pfirsich, Süßkirschen und vieles mehr kann man bspw. auch in einem Garten, Gewächshaus oder Wintergarten setzen (wenn man die Voraussetzungen dazu hat) und sich an wunderbare Bäumchen erfreuen, die irgendwann auch Früchte tragen. Zugegeben ist es zeitaufwendiger, die Geduldigen unter euch werden aber durchaus belohnt.

Samenfestes Obst oder Gemüse, und die Betonung liegt hier auf „samenfest“, wie z. B. Gurken, Tomaten, Kürbisse können entkernt werden. Dadurch habt ihr tolle, neue Pflanzen, die nicht nur euer Auge, sondern auch euren Gaumen schmeicheln.

Wie zieht man Gemüse & Co. nach?

Wir machen das mal anhand von 2 Beispielen, die sich bestens im Alltag einbetten lassen. Zum einen die klassischen Frühlingszwiebeln, zum anderen Staudensellerie:

  • Frühlingszwiebeln regrowen:
    • 1. schneidet mehrere Frühlingszwiebeln bis auf ca. 4cm ab (also der Punkt, wenn aus grün, weiß wird)
    • 2. die Wurzeln einfach in ein Glas Wasser tauchen
    • 3. Wasser immer regelmäßig wechseln (sieht man, wenn es zu trüb ist, dann ist der Zeitpunkt dafür da)
    • 4. die Frühlingszwiebeln wachsen von allein und schon habt ihr ein schönes Topping oder Ergänzung für Saucen, Mahlzeiten & Co.
    • 5. bei richtiger Pflege, kann man das immer und immer wieder machen
  • Staudensellerie regrowen:
    • 1. zunächst den Strunk auf bis zu 7cm abschneiden (je nach Größe)
    • 2. diesen dann in eine Schale mit Wasser legen
    • 3. nach einigen Tagen fängt der Staudensellerie zu wachsen und Wurzeln zu schlagen
    • 4. danach könnt ihr diesen einfach in die Erde, also in eurem Blumentopf, euer Beet oder Garten pflanzen

Welches Gemüse eignet sich zum Regrowing?

Bis dato haben wir bei uns im Haushalt noch nicht alles probiert, aber die gängigen Sachen wie Stangensellerie oder Frühlingszwiebeln ziehen wir regelmäßig bzw. immer nach (deshalb auch die Besipiele weiter oben). Weiteres Gemüse ist aber auch geeignet fürs regrowen, dazu zählen:

  • Rote Bete
  • Karotte
  • Radieschen
  • Rübe
  • Topinambur
  • Süßkartofel
  • Kurkuma
  • Ingwer
  • Lauch
  • Stangensellerie
  • Fenchel
  • Knoblauch
  • Zwiebel
  • Frühlingszwiebel
  • Schalotte
  • Chinakohl
  • Eichblattsalat
  • Römersalat

Welches Obst eignet sich zum Regrowing?

Auch beim Obst gibt es einige Sorten, die man problemlos nachziehen kann, dazu zählen:

  • Avocado
  • Mango
  • Pfirsich
  • Zitrusfrüchte
  • Ananas
  • Apfel
  • Trauben

Welche Kräuter eignen sich zum Regrowing?

Wollt ihr Kräuter weiterleben lassen, dann eignen sich diese dafür:

  • Basilikum
  • Minze
  • Petersilie
  • Rosmarin
  • Koriander
  • Thymian
  • Zitronengras

Welche Samen eignen sich zum Regrowing?

Und wie sieht es bei den Samen aus? Hier eine Auflistung, die sich fürs Regrowen bewährt haben:

  • Gurke
  • Kürbis
  • Zucchini
  • Zuckermelone
  • Paprika
  • Tomate

Fazit & Empfehlung

Einfach mal machen – man hat hier nichts zu verlieren und kann sich einfach mal ausprobieren! Man braucht, wie eingangs schon erwähnt, kein spezielles Equipment, kann direkt loslegen. Ihr braucht oftmals nicht mehr als eine Fensterbank, einen lebensmittelechten Blumenkasten und anständige Blumenderde (je nach Gemüse, Obst etc.).

Zudem braucht man auch keine spezifischen Orte, regrowen kann man einfach überall. Man kann sich nicht nur selbst etwas Gutes tun (schließlich hat man ja was davon, wenn Gemüse & Co. nachwachsen), sondern kann z.B. auch den jüngsten von uns zeigen, wie Biologie funktioniert.

Wir nutzen diese Möglichkeit bei uns im Haushalt schon seit geraumer Zeit und haben damit schon gut unser Hochbeet bepflanzt.

Wenn ihr euch noch intensiver mit der Thematik auseinandersetzen wollt, kann ich euch dieses Buch hier außerdem empfehlen:

Das gibt es für günstiges Geld und ermöglicht euch noch einen intensiveren Blick aufs regrowen zu bekommen. Aus diesem Buch haben wir auch alle möglichen Sorten herausgezogen, die ihr weiter oben findet.

Habt ihr die Regrowing-Methode auch schon ausprobiert? Sollen wir noch mehr Beispiele nennen? Habt ihr noch weitere Tipps für ein nachhaltigeres Umgehen mit Lebensmitteln? Dann lasst es uns wissen, in den Comments!

Euer Marsel ✌️

Kommentare (7)
    • 21.04.2023, 12:19

    Soweit ich weiß, soll man Zucchini nicht selbst aus Samen neu ziehen, weil sie sonst bitter = giftig werden können.
    Bei gekauften Pflanzen ist der Giftstoff wohl herausgezüchtet.

    https://www.br.de/radio/bayern1/zucchini-126.html

      • 21.04.2023, 12:44

      @Bebbie:

      die zucchinisamen fallen ja nicht vom himmel! auch die pflanzen von samen einer pflanze mit „rausgezüchteten“ gift sind natürlich „giftfrei“…

        • 22.04.2023, 05:49

        Leider nicht korrekt. Früchte bilden sich bei der neu gezogenen Pflanze nur bei Bestäubung. Und wenn die Biene oder die Windböe vorher z.B. bei einem Zierkürbis vorbeigeschaut hat, kann das rausgezüchtete Cucurbitacin auch ruck zuck wieder reinkommen.
        Übrigens bilden auch Kürbisse, Zucchini und v.a. Gurken aus gekauftem Saatgut Cucurbitacin, wenn die Umgebung zu heiß und/oder trocken ist.

        Risiko einer Vergiftung ist zwar gering, aber trotzdem vorhanden.
        Bitte googeln und selber entscheiden.

        • 22.04.2023, 11:13

        @AlexF:
        Danke für den Hinweis/die Aufklärung! war mir bisher so nicht bewusst. hätte da eher das problem gesehen, dass die vermehrung über „eigene“ samen eher daran scheitert, dass es irgendwelche hybride wären, bei denen das dann nicht funktioniert…

        ps: bin selber safe – bevor ich zucchini anbaue (mag ich nicht ganz so gerne), kommen vorher dutzende andere pflanzen zum zuge.. 😉

  • Mit Paprika und Tomaten Samen habe ich das schon mal gemacht, hat super funktioniert 🙂

    • 22.04.2023, 07:07

    Das mit dem Avocadokern 🥑 haben wir schön öfter versucht aber es hat bei uns nie geklappt.
    Paprika und Tomaten habe ich auch regelmäßig aus den Kernen von gekauften Früchten gezogen.

    • 07.03.2024, 12:48

    Tolle Sache funktioniert:-)

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