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[Update] Bundeskartellamt untersagt Facebook die Zusammenführung von Nutzerdaten aus verschiedenen Quellen

Erst letzte Woche berichtete ich von Facebooks Plänen, ihre Messenger Dienste von WhatsApp, Instagram und Facebook miteinander zu verbinden, da macht das Bundeskartellamt dem Vorhaben indirekt einen Strich durch die Rechnung. Denn das BKartA hat dem Facebook weitreichende Beschränkungen bei der Verarbeitung von Nutzerdaten auferlegt. Allerdings ist Entscheidung des Bundeskartellamtes ist noch nicht rechtskräftig. Facebook hat die Möglichkeit innerhalb eines Monats Beschwerde (was sie wohl auch werden) gegen die Entscheidung einzulegen.

Facebook Like

Aktuell können Nutzer Facebook nur unter der Voraussetzung nutzen, dass Facebook auch außerhalb der eigenen Seite Daten über den Nutzer im Internet oder auf Smartphone-Apps sammelt und dem Facebook-Nutzerkonto zuordnet. Alle auf Facebook selbst, den konzerneigenen Diensten wie z.B. WhatsApp und Instagram sowie den auf Drittwebseiten mit eingebautem Like-Button gesammelten Daten können mit dem Facebook-Nutzerkonto zusammengeführt werden.

Künftig dürfen die zum Facebook-Konzern gehörenden Dienste wie WhatsApp und Instagram die Daten zwar weiterhin sammeln. Eine Zuordnung der Daten zum Nutzerkonto bei Facebook ist aber nur noch mit freiwilliger Einwilligung des Nutzers möglich. Wenn die Einwilligung nicht erteilt wird, müssen die Daten bei den anderen Diensten verbleiben und dürfen nicht kombiniert mit den Facebook-Daten verarbeitet werden. Eine Sammlung und Zuordnung von Daten von Drittwebseiten zum Facebook-Nutzerkonto ist in der Zukunft ebenfalls nur noch dann möglich, wenn der Nutzer freiwillig in die Zuordnung zum Facebook-Nutzerkonto einwilligt.

Facebook plant, seine Messaging-Dienste von Instagram, WhatsApp und Facebook Messenger miteinander zu verbinden. Dabei sollen alle drei Dienste eigenständige Anwendungen bleiben, werden jedoch auf dem gleichen „Kern“ basieren und dadurch sehr ineinander verstrickt sein. So ist es dann möglich, Nachrichten zwischen den verschiedenen Diensten auszutauschen, auch wenn man selbst nicht beim anderen Dienst (z.B. Instagram) angemeldet ist.

Über 2,6 Milliarden weltweite Nutzer betroffen

WhatsApp, Instagram und Facebook Messenger haben zusammen über 2,6 Milliarden weltweite Nutzer. Diese im Kern miteinander zu verbinden hat sich, laut der New York Times, Geschäftsführer Mark Zuckerberg persönlich für 2019 vorgenommen. Aktuell befindet sich der Plan wohl noch in der Anfangsphase, die Umsetzung soll aber bis Ende 2019 bzw. Anfang 2020 erfolgen.

Facebook Headquater

Eine erfolgreiche Umsetzung würde bedeuten, das man von z.B. von WhatsApp aus auch mit Menschen auf Instagram oder FB Messenger kommunizieren könnte, ohne beim jeweiligen Dienst einen Account zu haben. Gerade im Bezug auf die bei uns beliebteste Messenger-App WhatsApp stellt dies in meinen Augen eine Verschlechterung dar. Denn für WhatsApp benötigt man nur eine Handynummer, während man bei den anderen zwei viele persönliche Daten angeben muss.

Mark Zuckerberg Facebook F8

Außerdem speichert WhatsApp, laut eigener Aussage, die verschickten Nachrichten nicht und bietet als einziger der drei Dienste bereits jetzt Ende-zu-Ende-Verschlüsselung an. Facebook ist dagegen geradezu „berühmt“ dafür, wie viele Daten sie sammeln und auch mal „verlieren“.

Die Frage nach dem „Warum“

Die Integration der Messaging-Dienste könnte die Arbeit von Facebook erleichtern. Es wäre z.B. nicht notwendig, konkurrierende Versionen neuer Features wie die „Stories“ zu entwickeln, die bei allen drei Apps nacheinander eingeführt wurden und unterschiedlich gut funktionieren. Auch für gezielte Werbung ist eine Verbindung natürlich vorteilhaft. Wenn jemanden bei Facebook etwas gefällt, könnte er auf Instagram Werbung dafür oder für ähnliche Produkte bekommen. Außerdem ist es für Facebook einfacher, Nutzer in ihrem Netzwerk aus Apps zu binden, wenn die Netzwerke an sich enger miteinander verschmolzen sind.

Facebook Apps

Facebook sagte in einer Erklärung, dass sie das „beste Messaging-Erlebnis schaffen wollen, das sie können; und Menschen wollen, dass Messaging schnell, einfach, zuverlässig und privat ist. Wir arbeiten daran, mehr von unseren Messaging-Produkten mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung auszustatten und überlegen, wie wir es einfacher machen können, Freunde und Familie netzwerkübergreifend zu erreichen.“

Die Verknüpfung der drei Systeme wäre eine signifikante Veränderung bei Facebook, da Instagram und WhatsApp bisher weitgehend unabhängig agieren konnten. Zuckerbergs Vorantreiben des Plans zur Verbindung der Messaging-Systeme hat wohl interne Streitigkeiten verursacht. Diese Unstimmigkeiten haben letztes Jahr im Abgang der WhatsApp- und Instagram-Gründer geendet.

Was haltet ihr von diesen möglichen Änderungen?

Kommentare (23)
  • Na endlich. Das wurde auch Zeit…

    • 01.02.2019, 15:33

    Boykottiert alle diesen Konzern und löscht euch da. Fürchterlich, was die machen… Zuckerberg hat WhatsApp vor die Wand gefahren

  • Wenn man eh nur WhatsApp nutzt, erkenne ich nicht, wie man davon betroffen wäre.

  • Da wird dann bald alles voll mit Werbebannern bei WhatsApp sein, nicht schön. 😖

    • 01.02.2019, 16:03

    Kann mich bmp nur anschließen

    • 01.02.2019, 16:06

    Ich habe WhatsApp aus Datenschutzgründen bis vor kurzem boykottiert. Da aber fast alle aus meinem Umfeld nur bei WhatsApp wären und nicht z.B. bei Telegram, Signal und Line, die ich bis dato nutzte, bin ich seit November auch bei WhatsApp.

    Die Politik müsste Facebook/WhatsApp etc. dazu zwingen, dass man WhatsApp-Nutzern auch von anderen Messengern aus, die nicht zum Facebook-Konzern gehören, schreiben kann.

    Man kann schließlich ja auch Leute anrufen, die bei einem anderen Mobilfunk-Anbieter sind!

    Mal sehen, ob WhatsApp Nutzer verliert, wenn jetzt im Februar Werbung im „Status“-Bereich eingeführt wird…

    Für die personalisierte Werbung werden übrigens die Chats automatisch ausgelesen.

    Bin dann gespannt, welche Werbung Facebook für mich dann aussucht und behalte mir vor, mich dann wieder bei WhatsApp abzumelden. Beim „Fratzenbuch“ ( Facebook) bin ich nicht angemeldet, sodass die Datenkrake Facebook bei mir zumindest keine Nutzerprofile verknüpfen kann.
    Als Suchmaschine nutze ich übrigens startpage.com, womit man anonym googeln kann.
    Und Cookies werden von mir Regelmäßig gelöscht und die „no Tracking“ Funktion ist in meinem Browser standardmäßig aktiviert.

    • 01.02.2019, 16:07

    @Dealdoktor: Wenn’s so kommt, melde ich mich bei WhatsApp definitiv ab.

  • @Honey61: Genau aus diesem grund nutze ich nur eine gemoddete Version. Dprt sorgt man schon dafür, dass keine Banner etc kommen werden

  • Werde ebenso WhatsApp „runterschmeissen“ vom Handy. Soll man mir eine einfache SMS schrreiben und/oder mich anrufen. Telegram bleibt natürlich drauf.

    • 01.02.2019, 19:48

    Wendel beschreibt das Kernproblem. Nebenbei: Facebook wird jedes mal kontaktiert wenn man die Dealdoktor-App aufruft…

    • 01.02.2019, 19:58

    @Joman81: gehört Dealdoctor zu Facebook? Oder wieso?

    • 01.02.2019, 20:34

    „Facebook Analytics speichert zu diesen Zwecken u. a. die Anzahl und Dauer der Sitzungen, Betriebssysteme, Gerätemodelle, Region und eine Reihe weiterer Daten.“ Geh mal in der App auf die Datenschutzerklärung.

    Es ist übrigens egal ob Du ein Konto bei Facebook hast. Da so ziemlich alle gängigen Apps das machen hat FB (und viele andere) einen ganz guten Überblick über das was Du machst, magst usw

    • 02.02.2019, 04:21

    Mitlesen kann er schon lange also warum nicht es mal versuchen schlechter kann’s nicht mehr werden xD

    • 02.02.2019, 08:16

    Die Werbung wird nun schleichend in die Whats-App eingeführt. Erst nur irgendwo klein in der Chatübersicht & dann wird es nach & nach mehr werden.
    Whatsapp habe ich sofort gelöscht nachdem es von Facebook aufgekauft wurde. Ich hatte gerade für 5 Jahre bezahlt 👍

    Die kommenden Generationen geben Ihre auf dem Telefon gespeicherten Daten ja schon dafür her 2 Burger zum Preis von einem zu bekommen. Was sie noch dafür geben, steht in den App-Berechtigungen… Aber wen interessiert dass schon….

    • 02.02.2019, 08:48

    George Orwell hatte einfach Recht..

    • 02.02.2019, 09:43

    Vielleicht kann man einfach bei WhatsApp wieder – wie es vor ein paar Jahren schon einmal zahlungspflichtig war – und dann bezahlt man eben ein klein wenig und bekommt keine Werbung… Irgendwie muss doch der Laden und die Leute bezahlt werden… Entweder mit unseren Daten oder wir zahlen eben

    • 12.02.2019, 12:46

    und das interessiert den zuckerberg, WEIL???
    der vogel kommt doch vor geld und vor lachen abends nicht in den schlaf!!!

    • 12.02.2019, 15:14

    Mich erschreckt die unglaubliche Gier dieses Konzerns nach immer mehr, mehr, mehr. Reicht es denn nicht, einige Milliarden Dollar Gewinn pro Quartal zu machen? Zuckerberg wird erst dann zufrieden sein, wenn er die gesamte Welt im Würgegriff seiner schmierigen Klauen hält. Dieser Konzern hat jeglichen Sinn für das rechte Maß und das Wohl der Menschen verloren.. wie auch viele andere, doch hat kaum sonst jemand eine solche Macht über unsere Daten. Es ist mir absolut schleierhaft, wie die Kartellbehörden der Ballung dieser 3 „Dienste“ in einer Hand zustimmen konnten.

  • @Talay: die sind alle Gierig nicht nur Facebook. Google, Apple, Amazon etc. alle wollen deine Daten, alle wollen von dir alles wissen.. Alle machen Mega Gewinne ..

    • 12.02.2019, 21:14

    Facebook ist wie die grauen Herren im Kinderbuch „Momo“. Es wurde programmiert um eure Zeit zu stehlen. Dafür wurden einfache psychologische Tricks verwendet. Ich habe mich immer geweigert Facebook und WhatsApp zu nutzen. Die Eltern in den Schulen meiner Kinder versuchen einen beinahe dazu zu zwingen sich WhatsApp zu installieren. Habs trozdem nicht gemacht. Sollen mich halt anrufen wenn es was gibt. Man könnte ja auch die gesamte Gruppe auf eine Alternative umstellen…

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