TOP Die „Mogelpackung des Jahres 2023“ – und wie bei Preiserhöhungen getrickst wird 😱
Preise erhält man in der Regel gern – diesen aber definitiv nicht: Die „Mogelpackung des Jahres“, alljährlich von der Verbraucherzentrale Hamburg vergeben, ist wohl eine der unerfreulichsten „Auszeichnungen“, die ein Hersteller bzw. dessen Produkt erhalten kann. „Mogelpackung des Jahres 2023“ sind, wie die Verbraucherzentrale Hamburg bekannt gab, die Tuc Bake Rolls von Mondelez. Und auch wenn diese Nachricht nicht ganz neu ist (nämlich aus dem Januar 2024), dürfte doch das Vorgehen bei dieser speziellen Mogelpackung vielen von euch noch unbekannt sein. 😱
In vielen Fällen werden höhere Preise eines Produkts zum Beispiel einfach durch weniger Inhalt bei gleichem Preis verschleiert. Bei der „Mogelpackung des Jahres 2023“ allerdings war der Trick komplexer und dadurch für Verbraucher natürlich viel weniger durchschaubar. Denn die Brot Chips wurden von Mondelez seit 2023 unter einer neuen Marke angeboten, wie die Verbraucherzentrale Hamburg berichtet – unter der Marke TUC, statt wie zuvor, 7days. Um satte 127%, so die Verbraucherzentrale Hamburg weiter, verteuerten sich die Bake Rolls mit dem konzerninternen Markenwechsel von 7days zu TUC! Denn: In der Tüte war nicht nur deutlich weniger drin (nämlich 150g statt 250g), noch dazu wurde der Preis angehoben! 🫨
So stimmten, wenig verwunderlich, am Ende auch 54,7% der abstimmenden Verbraucher dafür, die Tuc Bake Rolls von Mondelez zur „Mogelpackung des Jahres 2023“ zu küren (im Bild seht ihr darüber hinaus auch die Kandidaten auf den Plätzen 2 bis 5). Und auch Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg fand zur Vorgehensweise von Mondelez bezüglich der Bake Rolls klare Worte: „Mit diesem dreisten Marketingtrick führt der Milliardenkonzern Mondelez seine Kundinnen und Kunden an der Nase herum und schröpft sie nach allen Regeln der Kunst.“ (Quelle: Verbraucherzentrale Hamburg, Pressemitteilung vom 23.1. 2024: „Tuc Bake Rolls von Mondelez sind »Mogelpackung des Jahres 2023«„
Mogelpackungen erkennen und sparen
Das obige Beispiel ist, auch wenn die Methode eher unbekannt sein dürfte, nur eines von vielen, mit denen euch durch verdeckte Preiserhöhungen das Geld aus der Tasche gezogen wird. Denn Mogelpackungen kommen in vielen Gestalten. Eines der bekanntesten Beispiele dafür dürfte wohl das sein, was man inzwischen auch unter dem Begriff „Shrinkflation“ kennt: Produkte werden mit weniger Inhalt verkauft – der Preis bleibt aber gleich oder steigt sogar. 😱 Die Verbraucher merken das häufig nicht. Wer hat schon im Kopf, ob das Paket beim letzten Einkauf 500g oder 400g wog?
Anderes Beispiel: Es wird eine neue Sorte eines gut bekannten Produkts auf den Markt gebracht – dass dabei bisweilen weniger drin ist, fällt vielen nicht auf. Und: Auch die Regel, dass Großpackungen immer günstiger sind, gilt längst nicht mehr – denn auch in diesem Bereich gibt es Mogelpackungen. Auch das Phänomen, dass man staunt, wie wenig Inhalt in einer vermeintlich riesigen Verpackung steckt (und wie viel Luft stattdessen drin ist), habt ihr sicher schon erlebt.
Also: Achtet beim Einkauf im Supermarkt auf potenzielle Mogelpackungen. Und haltet die Augen auf nach verdeckten Preiserhöhungen. Wenn ihr beispielsweise Grundpreise (wie Kilo- oder Literpreise) im Kopf habt oder euch zumindest bei häufig verwendeten Produkten merkt, wie viel sie enthalten, ist das Risiko, auf eine verdeckte Preiserhöhung hereinzufallen, schon deutlich geringer. 😉
Mogelpackungen der Verbraucherzentrale melden
Falls euch selbst im Supermarkt eine verdeckte Preiserhöhung auffällt: Meldet sie der Verbraucherzentrale Hamburg. Das geht ganz einfach über dieses Formular:
Mogelpackung der Verbraucherzentrale melden
Darüber hinaus könnt ihr bei der Verbraucherzentrale auch jederzeit die aktuelle „Mogelpackungsliste“ einsehen – und seid so beim nächsten Einkauf hoffentlich gewarnt und besser vor verdeckten Preiserhöhungen geschützt. 😉
Zur Mogelpackungsliste der Verbraucherzentrale
Viele Grüße und immer ein gutes Auge für verdeckte Preiserhöhungen wünscht euch
eure Gerrit vom Team DealDoktor 😊
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sowas gehört auch zu Mogelpackung!
Ja, es heißt immer, das Produkt ist nach Gewicht verpackt, nicht nach Volumen.
echt krass sowas .
Naja, ich lese dort 100 g, was bei Puder (je nach Teilchengröße) 140-200 ml bedeutet.
Es ist dir schon klar, daß man Pulver fein verteilen kann, in dem man es schüttelt? Eine bis oben gefüllte Flasche wäre unpraktisch, da man dann erst in ein anderes Gerät umfüllen müsste. Das möchte der 08/15 Benutzer nicht.
Schlechtes Beispiel. 👎
Danke für den Ratgeber. Echt krass wie wir besch…n werden.
@PeterPan18: Gern doch, freut mich, wenn dir der Artikel gefallen hat – und du künftig vielleicht Geld sparst beim Einkauf. 😊
Jetzt weiß ich wo der Begriff „Shrinkflation“ herkommt.
@Amorphis: Ganz konkret leitet er sich übrigens so ab: shrink = schrumpfen. Also: Geschrumpfter Inhalt, gleicher (oder sogar höherer) Preis. 😉
gibt es eigentlich eine App, wo man Artikelnamen und die dazugehörigen Preise pro Kilogramm bzw. Liter eingeben kann? Dann könnte man für seine Favoriten die Angebotspreise hinterlegen und kann einschätzen, ob der beworbene Preis wirklich günstig ist.
Mir ist es nur am Beispiel von duschdas aufgefallen.
Inhalt von 250 ml auf 225 ml (-10%)
und natürlich teurer geworden
tja: wird nicht mehr ohne entsprechende Aktion gekauft…
Pepsi macht jetzt auch mit. Ist am Wochenende bei Rewe im Angebot. Aber nur noch 1,25l statt 1,5l.
@Supermegamaus:
Da soll noch einer durchblicken.
Für jedes einzelne Produkt mühsam Preis und Verpackungsinhalt in Relation zu setzen, ist ein höchst mühsames Katz-und-Maus-Spiel, bei dem man als Verbraucher eigentlich nur verlieren kann – besser ist es da wohl, sich intern sinnvoll Kategorien zu bilden und sich deren akzeptable Grundpreisspannen einzuprägen.
Es gibt viele Packungen mit weniger Inhalt, jedoch haben die Hersteller dazu Ausreden und man kann sie nicht belangen bzw. dagegen vorgehen. Wenn man es könnte, würde man öfters mal was im TV etc. hören / lesen.
Was mir aufgefallen ist, vor vielen Wochen hatte ich eine Maggiflasche, wo sonst immer 1000ml enthalten waren zum gleichen Preis wie immer gekauft und zu Hause musste ich feststellen, das nur 900ml drin waren.
Bei diversen Margarinebechern waren „früher“ immer 500 Gramm drin, jetzt noch 400.
Hackepeter gemischt, früher 500 Gramm, jetzt 400 Gramm und kostet genau so wie „früher“.
Erst vor kurzem waren die Pringles im Angebot bei Kaufland (1,79€) und ich griff mal wieder zu. Merkte auch nichts und als ich die Dose dann zu Hause in meinen Süßwarenschrank stellte und daneben noch eine „alte“ Dose stand (ja ich esse nicht soviel) merkte ich dann, das die gekaufte Dose deutlich kleiner war. Beim draufschauen merkte ich dann das nur noch 165 Gramm statt 180 drin waren. Diese Woche waren die Pringles dann bei Müller im Angebot (165 Gramm Dose für 1,29€) was umgerechnet auf den Kilopreis deutlich billiger war als die 180er im Angebot früher. Hier hat man also dann die Preise angepasst.
Man schaut nicht immer drauf, ist Angewohnheit und vieles merkt man erst später.
Viele Artikel sind vielleicht ein wenig beim Preis gesunken, wenn man sich die kleineren Mengen anschaut, aber nicht alle und obwohl ich auch sehr oft den Preis vergleiche und ein paar im Kopf habe, oft schaut man aber nicht drauf und greift zu.
Ich kann auch ein Beispiel beitragen: Whiskas Nassfutter. Bis vor einigen Monaten waren 100g im Beutel, jetzt nur noch 80g. Soll die Katze halt einfach weniger fressen, ist doch überhaupt kein Problem 😿😿!
@Chriska: Ha, ha, mach das mal deiner Katze klar 😉