Eine völlig legitime Frage, die spätestens dann relevant wird, wenn man von Zuhause auszieht und die Anschaffung bestimmer Güter (u.a. Fernseher, Waschmaschinen und Kühlschränke) selbst übernehmen und daher auch überdenken muss. Das ‚A+‘ ist eine so genannte Energieverbrauchskennzeichnung, die dem Kunden die Kaufentscheidung erleichtern soll, indem sie ihm einen Vergleichswert gibt, darüber wieviel Strom das Gerät wohl etwa fressen wird.
Es ist ein seitens der EU verpflichtendes Energie-Label, das die Hersteller auch dazu antreiben soll, möglichst energiesparende Gerätschaften auf den Markt zu werfen. In Anlehnung an das US-amerikanische Schulnotensystem waren die Wertungsklassen ursprünglich in A bis G unterteilt. A stand für den niedrigsten Strombedarf, G für den höchsten. Als der technische Fortschritt in Sachen Energieeffizienz dafür sorgte, dass immer mehr Geräte die Bestnote A erhielten, führte die EU 1994 die neue Bestnote A+ ein, 2003 folgte sogar A++ und seit 2010 ist A+++ die Bestnote.
Das kann man affig finden. Ob das System besonders durchdacht gewesen ist, ist ebenfalls eine legitime Frage. Denn dem weniger interessierten Verbraucher wird suggeriert, dass A nach wie vor die Bestnote ist, obwohl es für viele Gerätetypen sogar die zweischlechteste Note ist. Denn für manche Gerätetypen gibt es Mindestanforderungen. In den meisten Hochschulen spielt zum Beispiel die Note 6 ‚ungenügend‘ gar keine Rolle. Sie ist total überflüssig, weil Note 5 ‚mangelhaft‘ schon bedeutet, dass ein Kurs nicht bestanden wurde. Wäschetrockner zum Beispiel müssen seit November 2015 mindestens die Anforderungen der Energieeffizienzklasse B erfüllen. Kühlschränke und Waschmaschinen dürfen mittlerweile sogar nicht schlechter als A+ sein. Und wäre das nicht alles schon verwirrend genug, kommt noch hinzu, dass sich die Stromersparnisse durch die verschiedenen Gerätetypen hinweg natürlich noch grundlegend unterscheiden. Die Note A kann bei einer Spülmaschine im Vergleich zur Note B nur eine minimale Stromersparnis von etwa 3% bedeuten. Bei einer Lampe macht dieser eine Notenschritt gerne mal 60% aus. Über diese prozentualen Verhältnismäßigkeiten macht das Klassensystem allerdings keine Angaben. Lange Rede, kurzer Sinn: Eine komplette Neugestaltung der Skala wäre vermutlich keine schlechte Idee.