Penny verlangt „wahre Preise“ – Aktion für Umweltschutz oder PR-Masche?
Falls ihr seit Montag mal bei Penny einkaufen wart, ist euch vielleicht aufgefallen, dass einige Produkte deutlich mehr kosten als sonst. Konkret geht es um 9 Artikel, für die Penny seit Montag die „wahren Preise“ verlangt. Wir sagen euch, was das für euch als Verbraucher bedeutet und was die Idee hinter der Aktion ist.
Käse für 4€, Wiener Würstchen für 6€
Die Preiserhöhungen, die seit Montag bis kommenden Samstag gelten, sind teilweise enorm. So kosten Wiener Würstchen beispielsweise diese Woche gut 6€, während man bislang nur rund 3€ bezahlt hat. Auch verschiedene Käseprodukte sind deutlich teurer, zum Teil kosten die Artikel mehr als doppelt so viel.
Für Penny-Stammkunden gibt es aber vorerst keinen Grund, zur Konkurrenz abzuwandern. Die Erhöhungen gelten nämlich nur für insgesamt neun Produkte. Zudem gelten die hohen Preise auch nur bis kommenden Samstag. Nächste Woche ist also alles wieder beim Alten.
Welche Produkte sind betroffen?
Produkt | Ursprünglicher Preis | Wahrer Preis | Erhöhung von |
Naturgut Bio-Fruchtjoghurt | 1,19€ | 1,56€ | 31% |
Naturgut Käsescheiben | 2,19€ | 3,70€ | 69% |
Naturgut Bio-Mozzarella | 1,29€ | 1,92€ | 49% |
Naturgut Bio-Würstchen | 3,29€ | 5,36€ | 63% |
PENNY Zukunftsbauer Fruchtjoghurt | 1,19€ | 1,64€ | 45% |
Lindenhof Maasdamer Scheiben | 2,49€ | 4,84€ | 94% |
SAN FABIO Mozzarella | 0,89€ | 1,55€ | 74% |
Mühlenhof Wiener | 3,19€ | 6,01€ | 88% |
FOOD FOR FUTURE Vegane Schnitzel | 2,69€ | 2,83€ | 5% |
Auf Umweltverschmutzung und Tierwohl aufmerksam machen
Nach eigener Aussage will Penny mit der Aktion auf den Umweltschutz aufmerksam machen. Die „wahren Preise“ sind in Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule Nürnberg und der Universität Greifswald errechnet worden. In die Berechnungen sind verschiedene Faktoren eingeflossen, die sich auf die Umwelt auswirken:
- Klima: Wie viel CO2 entsteht bei der Produktion der jeweiligen Produkte?
- Wasser: Welche Schadstoffe (z.B. Pestizide oder Düngemittel) gelangen durch die Produktion ins Grundwasser und in andere Wasserquellen?
- Boden: Wie sehr verschlechtert sich der Boden durch die Ackernutzung?
- Gesundheit: Wie viele Schadstoffe (z.B. Ammoniak oder Pestizide) entstehen bei der Produktion, die sich langfristig auf unsere Gesundheit auswirken?
Diese und weitere Fragen haben sich Penny und die Forschenden gestellt, um die „wahren Preise“ zu errechnen.
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Was passiert mit den Mehreinnahmen?
Wahrscheinlich werden die wenigsten Käufer bereit sein, plötzlich doppelt so viel für Käse oder Wurst zu bezahlen als sie es gewohnt sind. Sollten die Verbraucher dennoch zugreifen und damit für Mehreinnahmen bei Penny sorgen, unterstützen sie damit das Projekt „Zukunftsbauer“. An dieses spendet Penny nämlich das Plus an Einnahmen und legt noch einmal 50.000€ obendrauf.
Das Projekt Zukunftsbauer fördert eine klimafreundlichere Landwirtschaft, indem beispielsweise immer wieder Workshops für Landwirte angeboten werden. Hier lernen die Teilnehmer unter anderem, wie sie Energie und CO2 einsparen und dennoch wirtschaftlich arbeiten können.
Oder ist das doch nur eine PR-Masche?
Die Aktion kommt bei den Verbrauchern unterschiedlich gut an, was sich an den Reaktionen im Netz zeigt. Viele Menschen sind beispielsweise der Meinung, dass man durch die erhöhten Preise ein Gefühl dafür bekommt, wie viel man eigentlich jedes Mal wirklich bezahlt, wenn man sich gegen Nachhaltigkeit entscheidet. Nur dass der Preis sonst eben von der Umwelt oder von ausgebeuteten Tieren bezahlt wird.
Es gibt aber auch Stimmen, die Penny eine Doppelmoral vorwerfen: Der Discounter sei schließlich für die niedrigen Preise, die auf dem Lebensmittelmarkt herrschen, mit verantwortlich, sodass Landwirte oft keine andere Möglichkeit haben, außer so billig wie möglich zu produzieren.
Was haltet ihr von der Aktion? Teilt uns eure Meinung gerne in den Kommentaren mit!
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Was ich von dieser AKtion wirklich halte (…) sollte ich sicher nicht hier schreiben. Manchmal ist es besser seine Gedanken für sich zu behalten. Ich ziehe allerdings meine persönlichen Konsequenzen daraus. Bye bye Penny.
Kann ich sehr gut nachvollziehen. Schließe mich deiner aussage an. Mehr muss man nicht sagen.
Falsche Doppelmoral von Penny! Schließlich war es auch am Penny, dass vor Jahren die Preise für Lebensmitteln auf ein Discount-Niveau gedruckt wurden! Und sich jetzt hinstellen und die „wahren Preise“ für eine Woche(!) zu verlangen ist falsch.
Es geht doch nur um ein paar CO2-schädliche Nahrungsmittel, Discounter wie Aldi und Penny haben doch nur die Lebensmittelpreise durch Eigenmarken gesenkt, die zum Teil 50% Marketingkosten beim Markenprodukt enthalten. Dies betrifft insbesondere Pflegeprodukte, Süsswaren und Waschmittel. Die Eigenmarken der Discounter werden oft vom Hersteller der Markenprodukte hergestellt mit anähernd gleichen Qualitätsansprüchen. Eine Rechtfertigung von Preiserhöhungen bezwckt Penny offenbar nicht
Eigentlich ist es schon ganz richtig den Leuten mal zu zeigen was Lebensmittel eigentlich kosten müssen . Eigentlich ist alles zu günstig . Und die meisten haben es nicht vor Augen wer & was alles von einem Produkt bezahlt werden muss .
Auch bei einem Döner für 5€ bleibt dem Inhaber nicht viel über bzw. er zahlt teilweise noch drauf . So ist es fast bei allen Lebensmitteln/Herstellern. Ich selber habe auch nicht viel Geld , versuche zu sparen wo es nur geht.Ich finde Preiserhöhungen auch nicht super aber so ist es leider & muss auch meist sein. Außerdem sind es nur 9 Produkte & nur für eine Woche. Es gibt ja noch genügend andere Produkte auf die man in dieser einen Woche zurück greifen kann.
Und ich fragte mich, was an der Tankstelle los ist… es leben die „wahren Preise“:)))!
Ich halte persönlich nichts davon!
Ich war den gesamten Mai auf Gran Canaria bei Lidl einkaufen und ich war wirklich überrascht. Einiges ist mittlerweile billiger als in Deutschland oder es gab das Produkt zum alten Preis z.B. Tomaten Ketchup für 99 Cent, hier werden mittlerweile Preise von bis zu 2,99 EUR verlangt (kaufe immer NoName bzw. Kaufland/Lidl Eigenmarke). Das Fleisch war 50% günstiger, ebenfalls Backwaren und viele andere Produkte. Da habe ich mich wirklich gefragt wo die Inflation „wütet“, zumindest nicht auf den Kanaren und wir erinnern uns wo diese geografisch liegen?!
Ach ja… Und selbst für Mietwohnungen zahl ich dort weniger als hier in Düsseldorf. Ich will auch gar nicht weiter meckern, finde jedoch, dass Deutschland in jedem Bereich sehr teuer geworden ist und ob das gut ist…. Bezweifle ich.
auf den Kanaren sind alle Artikel Mehrwertsteuerfrei. Das erklärt schon mal, warum dort Lebensmittel ca. 20% günstiger als in Deutschland und auf dem span. Festland ( sollte ursprünglich die höheren Transportkosten rechtfertigen, heute aber wohl kein Argument mehr)
@jjcl:
Der Großteil der Nahrungsmittel unterliegt dem ermäßigten Mehrwertsteuersatz (7%).
Hab ich schon gewundert warum die Preise bei Penny so hoch waren, naja dann geht man halt woanders hin 😀
Hast Du den Artikel gelesen?
@jjcl:
Selbstverständlich und selbst?
weil es nicht um Preiserhöhung geht sondern um den Hinweis der CO2-korrekten Bepreisung bei insgesamt 9 Artikeln, die Dir bei Deinem Rundgang möglicherweise überhaupt nicht aufgefallen sind
@jjcl:
Wenn es nur um die CO2-korrekte Bepreisung gehen würde, würde Penny nicht nur 9 von 3000 Artikel erhöhen 🙂
Vielleicht sollte sich Penny erst einmal ausrechnen was ihr Personal dann kosten würde um sich solche Preise dann überhaupt noch leisten zu können?
Dieses ganze Umwelt-Blabla und greenwashing geht mir nur noch auf die Nerven. Egal ob Regen oder Sonne…alles gleich Klimawandel, Katastrophe, Weltuntergang.
Solange die oberen Zehntausend zur Belustigung ins Weltall reisen, Privatjets und Jachten noch immer problemlos durch die Weltgeschichte brettern, massenhaft Wegwerfartikel produziert und verkauft werden, getrennter Müll dann doch nur verbrannt wird etc. etc. etc…. gibt es für mich noch kein wirkliches Umweltproblem!
Aber die Abzocke damit läuft und läuft und läuft!
Wenn Penny es mit dieser Werbung tatsächlich ernst meinen würde, warum dann nur 9 Artikel und nicht das gesamte Sortiment für eine Woche auf die herbeigerechneten Preise anheben? 😁🤣🤣🤣
ICH bin bei solchem Quatsch jedenfalls raus…Konsumboykott dagegen ist WIRKLICH umweltfreundlich 👍🏻👍🏻👍🏻
@JackoHH:
Volle Zustimmung, besser kann man es nicht sagen 😀
Man kann Penny definitiv für einige Sachen kritisieren. Ich finde es dennoch gut. Man sieht ja es ist auch nicht ganz Risikofrei aus finanzieller Sicht.
Das ganze ja nur zeitlich begrenzt ist und man kann (in den meisten Fällen) woanders hin für die Woche, wenn es einem nicht passt.
Dass es aber so viel negatives Feedback gibt, zeigt gerade wie wenig die Leute es anscheinend verstanden haben, wie schlecht wir mit der Umwelt umgehen. Da rede ich noch nicht von Tierleid etc. , das ist ein anderes Thema.
Hoffentlich bringt der Denkanstoß was und die Leute flüchten sich nicht nur in Ausreden, da Penny, wie jeder Konzern der Welt, nicht perfekt ist und Fehler macht.
Sehe ich genauso. Aber hier ist halt eine Internetecke, wo sich gern umweltignorante Geizkrägen tummeln, wie man an den anderen Kommentaren sieht
jjcl: du hast anscheinend eine sehr gute Menschenkenntnis….
Hihihi.Wenn das Leberkässemmel 100 Euro kostet dann rettet der Käs die Welt.
Ich nehme mir Penny zum Vorbild und werde morgen meinem Chef den „wahren“ Preis meiner Arbeit vorrechnen und einfordern. Ich bin überzeugt, er wird begeistert sein
„Wahre“ Preise bildet in der Marktwirtschaft nur der Markt, also Angebot und Nachfrage.
Zuschläge wegen irgendwelcher angeblichen Umweltkosten würde sich ja nur der Handel selbst einstecken.
Also nur eine (völlig misslungene) PR-Nummer… 🥱
penny spendet aber den Gewinn dieser Aktion
Wer überwacht das unabhängig und was soll das spürbar bringen?
Das bleibt sinnlos…
@lexmarkz13:
…dann kann Penny nun erstmal meinen NICHT-Einkauf gegenrechnen.
Geil, „Schweizer Wochen“ bei Penny 😃
ich hatte mich auch schon gewundert, warum ich die 3 Packungen Wiener mit einem „Blauen“ zahlen musste. aber so ist das in der Inflation. Der „Blaue“ waren damals 100 Deutsche Mark, heute nur noch 20 Euro. 😅
danke Penny, die „Linken“ werden demnächst 2000 € Bürgergeld verlangen, weil die Wiener Würstchen jetzt 6 € kosten. Danke für die CO2-Bepreisung !!! Hauptsache der Harzer kann sich die „Kippen“ ohne tatsächliche CO2-Bepreisung noch zum Altpreisebeibeuch besorgen. Nie mehr Penny, zu populistisch der Laden. 😉
und jeder der den Mist mitmacht bzw kauft zeigt denen das sie sie Preise noch weiter anheben können
👍
Ich sehe es als reine PR.
Die wahren Preise nur für eine Woche und jetzt? Fragt man sich was soll das Sagen. Eher höhere Preise bei den Kunden durchdrücken mit der Umwelt als Begründung.
Geld ist ein Tauschmittel, damit kann man Gesundheit, Klima, Wasser und Boden messen. Interessanter Gedanke. Klar ist wer mehr vom Tauschmittel hat, kann mehr Tauschen.
Wirklich messbar ist es nicht.
Sinnvoller wäre:
z.B. Tomaten 1 KG: Von Aussaht bis Zum Verkaufsregal Wie viel von Ressoursen verbraucht wurde.
😅😅😅 Voller Erfolg für PENNY – Millionenbetrag minus gemacht 😅😅😅
https://www.focus.de/finanzen/news/marketing-experte-analysiert-penny-aktion-das-hat-schon-fast-etwas-von-klimakleben_id_200623816.html
@ifeelgood:
Oje, hoffentlich stimmen die Gerüchte (wer trägt dieses Minus) nicht… aber vorstellbar wäre es heutzutage auf alle Fälle.