Bekannt aus:
Anmelden
47

Schufa offenbart zwölf Kriterien für Bonitätsscore – Gewichtung weiterhin unklar

Die Schufa hat nach jahrelanger Kritik erstmals Einblicke in die Berechnung ihres umstrittenen Schufa- bzw. Bonitätsscores gegeben. Wie die Auskunftei mitteilte, basiert der Score auf zwölf Hauptkriterien, die jedoch leider weiterhin intransparent bleiben.

Die Veröffentlichung erfolgte auf Druck von Verbraucherschützern und der Bundesregierung, die mehr Klarheit für Verbraucher fordern.

Die zwölf Kriterien der Schufa im Überblick

  1. Zahlungshistorie: Pünktlichkeit bei Rechnungen und Kreditraten.

  2. Kontoführung: Überziehungshäufigkeit und Disponutzung.

  3. Kreditvolumen: Summe aller aktuellen Kredite und Darlehen.

  4. Kreditlaufzeiten: Dauer bestehender Verträge.

  5. Anfragehäufigkeit: Wie oft Kreditinstitute eine Schufa-Abfrage tätigen.

  6. Wohnortstabilität: Häufigkeit von Umzügen.

  7. Vertragsabschlüsse: Anzahl neuer Verträge (z. B. Handy, Strom).

  8. Kontenanzahl: Menge der Giro- und Kreditkartenkonten.

  9. Negativmerkmale: Einträge wie Mahnungen oder Inkasso.

  10. Alter der Verträge: Wie lange bestehen Konten/Kredite bereits?

  11. Kreditmix: Vielfalt der Kreditarten (Ratenkredit, Dispo etc.).

  12. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen: Allgemeine Bonitätsentwicklung in der Region.

Kritik bleibt bestehen

Obwohl die Schufa betont, dass keine diskriminierenden Faktoren wie Herkunft oder Einkommen einfließen, kritisieren Verbraucherschützer die Intransparenz der Gewichtung. „Die Offenlegung ist ein erster Schritt, aber ohne genaue Formel bleibt der Score undurchsichtig“, so der Bundesverband der Verbraucherzentralen.

Die Schufa argumentiert, dass eine detaillierte Veröffentlichung Missbrauch ermöglichen würde. Die neue Transparenz-Initiative soll Verbrauchern jedoch helfen, ihre Bonität besser einzuschätzen.

TIPP: Schufa-Auskunft gratis einholen

Sicherlich dürfte auch bekannt sein, dass solch eine Auskunft auch immer kostet. Und leider wird der Bonitätsscore immer noch benötigt, wenn man bspw. eine neue Wohnung beziehen will oder eine Finanzierung anstrebt.

Aber wir haben auch einen kleinen Trick am Start, wo ihr euch eure aktuelle Auskunft für lau organisieren könnt:

Frage an euch

Die Schufa hat erstmals Einblicke in die Berechnung des Scores gegeben – aber die genaue Gewichtung der Kriterien bleibt geheim, wie ihr gesehen haben. Was meint ihr dazu?

  • Reicht diese Transparenz aus, oder sollte die Schufa die genaue Formel offenlegen?

  • Habt ihr schon Erfahrungen gemacht, bei denen der Schufa-Score für euch überraschend hoch/niedrig war?

  • Sollte der Staat stärker regulieren, wie Bonitätsbewertungen ermittelt werden?

Ich bin gespannt auf eure Meinungen! Euer Marsel

Kommentare (16)
  • Mir persönlich ist die Schufa egal.

    • 07.04.2025, 15:28

    Schufa ist und bleibt eine Mafia

  • Wirklich problematisch sind eher negative Schufa-Einträge, die falsch und unberechtigt sind.
    Denn dann werden Konten und Karten gekündigt, ohne dass man weiß warum.
    Und das lässt sich dann oft nicht mehr korrigieren.

    Unseriöse Unternehmen nutzen das schon mal, um Druck auszuüben.

    • 07.04.2025, 17:19

    Klar will die Mehrheit der Leute wissen, wie sich der Score genau berechnet. Am besten veröffentlichen wir gleich anschließend noch das Rezept für Coca Cola…

      • 07.04.2025, 20:42

      @bd21932: Der bedeutendste Unterschied, CocaCola erwirtschaftet ihren Umsatz mit einem frei erwerbbaren Produkt, auf eigenes Risiko, beaufsichtigt durch staatliche Kontrollbehörden, die Schufa hingegen verwertet personenbezogene Daten, mit Gewinnerzielungsabsicht, ohne dafür zu bezahlen, ohne wirksame staatliche Kontrolle, die verpflichtend klar definierte Kriterien für die gewerbliche Nutzung personenbezogener Daten vorgibt, obwohl auch falsche Daten dazu führen können, das individuelle oder verallgemeinerte Daten (z.B. Wohnsitz) dazu führen können, Menschen am Anfang ihrer Finanzhistorie ohne persönliches Verschulden zu behindern.
      Daneben ist es zwar schön und gut, vom Schufa-System (dessen Systematik natürlich auch durch andere Bonitätsprüfungsunternehmen genutzt wird), nicht gehindert worden zu sein, aber was ist mit den vielen Verbrauchern (zu denen auch eigene Kinder und Enkel gehören können), die durch eine, teilweise willkürlich erscheinende, Scorebildung an der freien Finanzproduktewahl gehindert worden zu sein?

        • 07.04.2025, 21:10

        @Jaqueline164:
        Was erwartest du?
        Würde die Schufa vollständig ihre Geschäftpraktiken offenbaren, könnten andere Scoringunternehmen das zu ihrem Vorteil nutzen.
        Scoring ist schon so etwas wie ein Haifischbecken, in dem es ums fressen oder gefressen werden geht.

        • 07.04.2025, 22:04

        Es gibt kein Recht auf Bewilligung eines Kredites. Und jeder hat die Möglichkeit, ein Schufa Scoring abzulehnen bzw. die Einwilligung nicht zu geben. Demzufolge ist die freie Erwerbbarkeit hier nicht eingeschränkt. Versicherungen melden ebenfalls Daten (Stichwort HIS Register), ist ein ähnliches Prinzip, nur dass die Schufa auch positive Einträge listet (bspw. ein abbezahltes Darlehen).
        Ich arbeite selbst an Scoring-Systemen und es ist nie nur ein einzelner Wert, der jemanden abwertet.

      • 07.04.2025, 22:29

      Ich habe lang überlegt, ob ich da antworten soll. Aber gut.
      1. Es sind immer mehrere Kriterien bei einem Scoring involviert, ansonsten ist es kein (richtiges) Scoring.
      2. Ein externes Scoring darf nie allein ausschlaggebend für bspw. ein bankinternes Gesamtrating sein (sofern es sich um eine Bank handelt, es kann auch ein Rating bei bankähnlichen Gesellschaften sein, bspw Factoring-Gesellschaften und weitere). Es müssen interne sowie externe Faktoren herangezogen werden (je nach genauem Sachverhalt sind dazu Basel-Richtlinien oder Guidelines der EBA und BaFin heranzuziehen, aber eigentlich zieht sich das Prinzip durch).
      3. Verwandte (wie z. B. Enkel) dürfen nur bei wirtschaftlicher Verflechtung (bspw Bürgschaft, Partnerschaftsgesellschaften oder ähnliches) nach ggf. erfolgter Einwilligung des betroffenen verarbeitet werden (dazu gibt es unter anderem im BDSG sowie DSGVO betreffende Abschnitte).

      Im Übrigen gibt es bspw. auch für Versicherungen ein Register, in welchem Menschen eingetragen werden (Stichwort HIS Register). Ohne Scoring würden wir alle gemeinschaftlich für die schwarzen Schafe zahlen, die wir zudem nicht einmal erkennen könnten.

      In den meisten Fällen gilt: ist ein Haftbefehl in der Schufa drin, dann ist der meistens auch aus gutem Grund drin.

    • 08.04.2025, 03:36

    Punkt 12 finde ich ziemlich fraglich; das heißt, ich wohne im wirtschaftlich schwächsten Teil DE beinflusst das mein scoring.

      • 08.04.2025, 08:28

      Nicht nur das wenn du z.b in einer guten Gegend wohnst ist der score besser . Wenn du in Duisburg Marxloh wohnst wo z. B ein sozialer Brennpunkt ist ist der score schlechter. Bei mir nach Umzug wahr es besser kein Witz. Unglaublich aber ist so. Und was du auf Konto hast 100€ oder 1000€ oder 30.000€ macht ne Menge aus. Zu viele Kreditkarten nicht gut besser 1 nur.

        • 08.04.2025, 14:13

        @Chris84:
        die Schufa weiß nicht wieviel Geld du auf dem Konto hast, wenn Du nicht explizit Dein Konto freigibst 😉 Die Schufa weiß nur das Du ein Konto hast und ggf. einen Dispo.

        Die PLZ macht für eine pauschale Beurteilung in meinen Augen durchaus Sinn, gerade wenn sonst wenig Daten vorliegen. Macht die Schufa aber laut eigenes Aussage nicht. Ob es bei Dir wirklich der Umzug war oder andere Sachen wäre interessant. Wenn Du eine Immobilie mit Kredit finanzierst hast ist das schnell ein Booster – weil eine Kreditzusage eine intensive Prüfung Deiner Bonität voraussetzt. Laut Simulator wäre ein Immobilienkredit auch das was mich von gut zu sehr gut bringen würde.

        grundsätzlich ist vieles was der klassische Dealdoktor Leser macht nicht unbedingt förderlich.
        Viele wechselnde Konten/Kreditkarten/ Handyverträge werden ab einer gewissen Anzahl an Anfragen negativ ausgelegt. Belohnt wird dagegen wer seiner Bank die Treue hält, früher auch der Telefonanbieter.

        • 13.04.2025, 05:55

        @Blocky1982:
        Wäre interessant, was der „klassische Dealdoktor-Leser“ so falsch macht, was einen Infoscore problematisch werden lässt, wenn viele wechselnde – pflichterfüllte – Verträge ohne Zahlungsverzug wahrgenommen werden.

Kommentar schreiben
Du hast einen Deal gefunden?
Du willst beraten werden?
Bonus Deals

Du willst nicht nur einen richtig guten Deal machen, sondern dafür auch noch mit einem Bonus belohnt werden? Dann bist du hier genau richtig.

Alle anzeigen
Die Top 10 User der Woche: Heartbeats sammeln?
Ein Fehler ist aufgetreten. Bitte lade die Seite neu und versuche es nochmal.
Award erhalten 295 erhalten