🚗💸 THG-Quote – Wie geht’s 2023 weiter?
Die THG-Quote für Elektrofahrzeuge ist weiterhin DAS Instrument der E-Mobilität, worüber in den Medien ständig diskutiert wird. Sei es nun eine extrem hohe Auszahlung von bis zu 400€ oder eine Sofortauszahlung am nächsten Tag – die Anbieter überbieten sich gerade mit immer besseren Angeboten für die Kunden. Aber genau das findet aktuell ein jähes Ende, denn zum Jahreswechsel fallen die Quotenerlöse deutlich. Wir haben einmal analysiert, woran das liegt und wieviel für euch im kommenden Jahr herausspringt.
Was ändert sich im kommenden Jahr?
Erst vor wenigen Tagen hat das Umweltbundesamt, kurz UBA, neue Handlungsempfehlungen für die THG-Quotenvermittler veröffentlicht. Dabei soll die Bearbeitung nun deutlich effizienter erfolgen und natürlich soll Missbrauch vorgebeugt werden. Hier ein paar Auszüge aus dem Papier des UBA:
- Die Übermittlung der Vorderseite der Zulassungsbescheinigung Teil I ist zukünftig ausreichend. Von einer Übersendung der Rückseite ist daher abzusehen.
- Wir bitten darum, die Zulassungsbescheinigungen möglichst korrekt ausgerichtet einzureichen (Scan/Kopie nicht auf dem Kopf stehend oder seitlich gedreht).
- Es ist darauf zu achten, dass die Zulassungsbescheinigungen möglichst ausschließlich auf neutralen Hintergründen (z. B. weiße Oberflächen/Scanner- Hintergrund) eingereicht werden.
- In der vom Umweltbundesamt zur Antragstellung bereitgestellten Excel-Vorlage ist in Spalte C das Datum der vorgelegten Zulassung anzugeben (Feld I auf Seite 1 der Zulassungsbescheinigung Teil I). Es ist nicht das Datum der Erstzulassung (Feld B auf Seite 2 der Zulassungsbescheinigung Teil I) anzugeben.
Für euch ändert sich durch die Anpassungen nicht sonderlich viel. Jedoch kann es passieren, dass ihr bei einem sehr schlechten Scan eurer Zulassung eine erneute „Kopie“ anfertigen müsst. Die Hauptarbeit liegt nun bei den Quotenvermittlern, denn diese müssen intern ihre vorhandenen Prozesse teilweise umarbeiten und Schnittstellen generieren. Wichtig für euch ist aber, dass zukünftig die Vorderseite der Zulassung genügt – ihr werdet also demnächst noch schneller den Antrag stellen können. Abschließend sieht man aber auch, wie man in einer digitalen Welt arbeitet, denn Excel-Tabellen scheinen immer noch eine universelle Schnittstelle zur Datenübertragung darzustellen. 🙂
Wieviel Geld gibt es nächstes Jahr?
Wie bereits angedeutet, gibt es im nächsten Jahr etwas weniger als bisher! Aber das ist natürlich kein Grund direkt genervt zusammenzubrechen, denn insgesamt verdient euer Auto, Roller oder Nutzfahrzeug immer noch viel Geld, denn die Auszahlung ist für Privatkunden ja bekanntermaßen steuerfrei!
Dennoch werden wir uns auf ca. 20% weniger Auszahlung einstellen müssen und viele Angebote, die derzeit noch mit bis zu 420€ und mehr Auszahlung locken, beziehen sich noch auf das Jahr 2022! Realistisch scheint im kommenden Jahr eine Auszahlung zwischen 250€ und 300€. Natürlich kann es aber auch immer passieren, dass Anbieter den Marketingsack weit öffnen oder gesetzliche Änderungen dennoch eine Anpassung nach oben zur Folge haben. Die meisten Anbieter haben mir aber versichert, dass es dann auch eine Anpassung nach oben gibt.
Wer bietet derzeit am meisten Geld?
Derzeit haben noch recht wenig Anbieter die Zahlen für 2023 veröffentlicht, dennoch gibt es einige mutige Anbieter, die bereits offensiv damit werben. Daher hier bereits eine kleine Übersicht der derzeit besten Angebote für die THG-Quote für das Jahr 2023:
- JUICIFY – 300€ schon in wenigen Tagen
- emobia – 300€ für 2023
- Elektrovorteil – 290€ ab 2023 [nur über DealDoktor!]
- Fairnergy – 250€ plus großzügige Spende in Energiegerechtigkeit
- rabot.charge – 650€ Kombiprämie für 2022 und 2023
- polarstern – 300€ für 2023
- NextMove – 285€
Ich gehe stark davon aus, dass das Angebot von JUICIFY so nicht mehr lange aktiv sein wird. Daher solltet ihr, wenn ihr einen sehr hohen Sofortzahler bevorzugt, jetzt noch schnell zuschlagen.
Warum wird es weniger statt mehr?
Grundsätzlich stimme ich euch zu, denn der Prozentsatz, den die Mineralölkonzerne einsparen müssen, erhöht sich im nächsten Jahr. Der Hauptgrund für das Absinken der Quotenhöhe stellt aber unser Strommix dar. Denn dieser ist im deutschen Durchschnitt schmutziger geworden [Quelle] und das wiederum hat Auswirkungen auf die CO₂-Einsparung, die das Umweltbundesamt zertifiziert. Dieser Mix aus Öko- und Graustrom wird jedoch herangezogen, da die Elektrofahrzeuge ja damit geladen werden. Da es derzeit schon einige Rückmeldung bezüglich privat genutzten Solarstrom gibt: Nein, es gibt keine individuelle, sondern nur eine pauschale Berechnung.
„In konkreten Zahlen bedeutet dies am Beispiel eines handelsüblichen E-PKWs, dass anstatt 862 Kilogramm im Jahr 2022 nur noch ~700 Kilogramm Treibhausgas im Jahr 2023 eingespart und somit angerechnet werden können.“
Quelle: Newsletter Elektrovorteil
Weiterhin wird in verschiedenen Quellen derzeit davon berichtet, dass der tatsächliche Verbrauch und die gefahrenen Kilometer in der Realität wohl etwas geringer sind, als ursprünglich angenommen. Entsprechend sparen die Elektrofahrzeuge auf unseren Straßen etwas weniger CO2 ein und können entsprechend auch einen etwas geringeren zertifizierten Ausgleich schaffen.
Wann werden die Prämien für 2023 ausgezahlt?
Das ist derzeit noch recht ungewiss, jedoch kann man davon ausgehen, dass voraussichtlich gegen Januar die ersten Anträge durch die THG-Vermittler beim Umweltbundesamt eingereicht werden. Jedoch erfolgt die Prüfung noch nicht ad hoc, denn vorerst werden natürlich noch die „Alt-Anträge“ von 2022 geprüft und zertifiziert. Dies könnte durchaus erst Ende April oder später abgeschlossen sein.
Entsprechend rechne ich mit ersten Auszahlungen für 2023 erst ab Mai oder Juni. Wer das Geld früher benötigt, kann aber bis dahin zu JUICIFY greifen, denn dort erhaltet ihr die Prämie bereits in 10-15 Werktagen, nachdem ihr den Antrag gestellt habt.
Erste Reaktionen seitens der User
Durch die Medienlandschaft und durch Newsletter durch die Anbieter, kommen die ersten Informationen bei den Kunden oder Usern an. Da ich mit vielen Anbietern auch im Austausch stehe, erreichen mich auch bereits erste Rückmeldungen. Erstaunlich ist, dass die Kundenreaktionen bisher gar nicht durchweg negativ sind, sondern die meisten User weiterhin eine Auszahlung positiv sehen – egal wie hoch diese zukünftig ist. Daher geht natürlich auch die Frage an euch: Wie steht ihr dazu?
Spannend ist auch, dass wahrscheinlich zum Jahreswechsel die Differenz zwischen Sofort- und Normalzahler reduziert wird und somit mehr Dynamik in den Markt der Vermittlung kommt. Ich gehe derzeit davon aus, dass Sofortzahler in 2023 um die 220-230€ ausschütten werden. Bisher hatten wir durchaus Differenzen von über 100€ und mehr zum Normalzahler-Angebot, wo die meisten Kunden dann doch lieber gewartet haben.
Fazit
Ich finde die Absenkung der Quote ist vollkommen vertretbar, zumal es für den Privatkunden ja eine steuerfreie Zahlung ist. Die meisten Antragssteller werden wohl sogar kaum einen Unterschied zu 2022 feststellen, denn viele Anbieter haben auch bisher schon einen Teil der Zahlung gespendet. Jedoch zeigt diese Entwicklung mehrere Punkte, die ich persönlich deutlich schlimmer empfinde als eine reduzierte THG-Quote. Denn derzeit…
- wird der Strommix wieder dreckiger,
- wird die freiwillige Zulassung von E-Rollern und E-Mopeds gerade massiv behindert. Besonders diese Klasse spart aber Platz und Ressourcen und müsste entsprechend umso mehr gefördert werden!
- wird gerade gemunkelt, dass die Quote für Zweiräder absinken oder ganz wegfallen soll. Das wäre bezugnehmend auf den zweiten Punkt aber ein fatales Zeichen!
Entsprechend bleibt es spannend und eine wirklich ruhige Phase um die THG-Quotenvermittlung ist nicht erkennbar. Doch was haltet ihr eigentlich von der Entwicklung? Schreibt es doch gerne in die Kommentare!
Euer Steven
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Ist es also clever bei einer 45 Roller über Juicify schnell noch die 300 Euro für 2023 mitzunehmen?
Oder fordern die das dann nachher evtl zurück?
wenn du den Roller schon freiwillig zugelassen hast. getreu dem Motto: lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach, habe ich so gehandelt. 😉