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💸😞 Droht das vorzeitige Verbot neuer Gas- und Ölheizungen? – Welche Alternativen gibt es?

Einmal mehr sorgt unser Wirtschaftsminister Robert Habeck für Medienwirbel, denn das Ministerium fordert ein vorzeitiges Verbot neuer Gas- und Ölheizungen. Obwohl der Gesetzesentwurf aber noch gar nicht final steht, gibt es bei uns doch regelmäßig Nachfragen zu den Alternativen. Daher schauen wir uns in diesem Magazinbeitrag einmal um, was es denn sonst noch für Alternativen gibt.

Da das Thema wahrscheinlich wieder für ordentlich Wirbel in den Kommentaren sorgt, möchte ich euch bereits hier um Sachlichkeit bitten. Macht euch bitte bewusst, dass ein endliches Gut und eine Abhängigkeit final zu exponentiellen Steigerungsraten bei den Kosten führen werden. Umso schneller der Umstieg erfolgt, desto günstiger wird es auch für euch – als Mieter oder Eigentümer!

Heizung mit Thermostat und Dame, die diese einstellt.

Mach die Welt ein bisschen besser

Um eines vorweg zu nehmen: Ja, ich wohne zur Miete. Ja, ich beziehe Gas bzw. Fernwärme. Ja, ich kenne viele die noch mit Gas und Öl heizen und ja, auch der Ölkessel meiner Mutter wurde erst kürzlich erneuert. Daher steht hier natürlich auch die Frage im Raum: Soll der neue Kessel etwa nächstes Jahr schon wieder umgerüstet oder weggeworfen werden? Die kurze und knackige Antwort lautet aber: NEIN!

Obwohl die Medien größtenteils wieder ein Spektakel feiern, gibt es derzeit nicht einen Anhaltspunkt, der dafür spricht. Denn

  1. soll eine langfristige Transformation zu nicht-fossile Systeme erfolgen
  2. soll dies erst ab 2024 beginnen (und nicht schon beendet sein)
  3. ist die Sache innerhalb der Koalition noch gar nicht final beschlossen
  4. beruhigt selbst der Minister und relativiert seinen Vorstoß
  5. wäre eine sofortige Umstellung gar nicht möglich, denn von den 41 Millionen Haushalten heizt fast jeder zweite mit Erdgas (Heiöl nimmt 25 Prozent und Fernwärme gut 14 Prozent ein)

Dennoch sieht der langfristige Plan vor, dass die Quote erneuerbarer Energien ausgebaut und die Energieeffizienz erhöht wird. Wer möchte kann auch bedenkenlos bis Ende 2025 als Hauseigentümer neue Ölheizungen einbauen (das Klimaschutzpaket sieht sogar Ausnahmeregelungen vor und somit dürfen Ölheizungen auch über das Jahr 2026 hinaus eingebaut werden). Dennoch sollte sich jeder Eigentümer den Einbau mehrfach überlegen. Die Gründe dafür sind vielfältig

  1. klimafreundlich sind diese Alternativen nicht
  2. Autarkie und Unabhängigkeit sind damit nicht gewährleistet
  3. wirklich günstig sind diese Alternativen auch nicht
  4. Kriege, Staaten und zentrale Ansammlungen von Vermögen werden unterstützt
  5. Förderungen, beispielsweise über die KfW, werden ausgelassen
  6. und günstiger werden Öl und Gas nicht.

In den folgenden Alternativen bringen wir Förderungen mit ein. Diese beziehen sich auf den BEG-Zuschuss, wie Alexander Steinfeldt, Energieexperte von co2online erklärt. Wir können hier natürlich nicht alle Förderungen abdecken und verweisen ggf. an einen sachkundigen Berater.

Biomasseheizungen – Basiszuschuss 10 Prozent

Was kompliziert klingt, kennen die meisten von euch aber bereits – die Biomasseheizung. Denn hier wird statt dem fossilen Energieträger Holz verbrannt. Sei es nun in Form von Pellets, Scheitholz oder Hackschnitzeln. Dabei geht kaum Komfort verloren, denn über eine Förderschnecke werden diese automatisch beschickt und sind somit deutlich bequemer als die mit Hand zu befüllenden Scheitholzkessel –  dafür sind diese aber auch um bis zu 5000 Euro teurer.

Holzpellets neben Holzscheit

Der Einbau einer Pelletheizung ist für ca. 17.000 bis 25.000 Euro umsetzbar, wohingegen ein Scheitholz-Vergaserkessel „nur“ etwa 13.000 bis 15.000 Euro kostet.  „Biomassebasierte Heizsysteme werden nicht alle Gas- und Ölheizungen ersetzen können. Denn den Wald in Deutschland brauchen wir auch für andere Zwecke. Rund zehn Prozent der Heizungen werden in Zukunft mit Holz laufen. Eigentümer mit Holzheizung sollten darauf achten, dass ihr Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft und aus der Region stammt“, gibt Steinfeldt zu bedenken.

Das Heizen mit Holz ist allerdings auch schlecht für die Umwelt. Ungeachtet dessen gehört Holz zu den erneuerbaren Energien.

Blockheizkraftwerke

Das Prinzip kennt ihr bereits aus euren Verbrenner-PKW, denn ihr fahrt im Grunde eine Ölheizung, die einen Teil der Energie in Vortrieb umwandelt. Das Prinzip findet auch bei einem Blockheizkraftwerk – oft auch als Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen (KWK-Anlagen) bezeichnet – Anwendung. Im kleinen Maßstab stehen die BHKWs dann im eigenen Keller und erzeugen Wärme und Strom. Somit werden Nutzungsgrade von mehr als 90% erreicht – aber nur, wenn man beide Energien zusammenaddiert. Zur Wärme-Erzeugung wird meist ein Brennstoff wie Kohle, Erdgas oder auch umweltfreundliche Biomasse verbrannt – also eher nicht klimafreundlich.

Üblicherweise sind diese BHKWs aber für typische Einfamilienhäuser zu groß und erzeugen zu viel Strom – das macht diese unwirtschaftlich. Hier ist eine Beratung wesentlich, denn da das BHKW mit Erdgas betrieben wird, bleibt man weiterhin abhängig vom fossilen Energieträger und zahlt auch in Zukunft den CO2-Preis. Die Anschaffungskosten liegen zwischen 15.000 und 30.000 Euro – eine Förderung gibt es maximal für den eingespeisten Strom.

Brennstoffzellenheizung

Jetzt wird’s spannend – und teuer. Denn eine Brennstoffzellenheizung erzeugt aus Wasser- und Sauerstoff Gleichstrom und Wärme – eben auch wie im Wasserstoffauto. Ein Wechselrichter wandelt dann den Strom so um, dass er im Haushalt genutzt werden kann. Die Wärme wird dann für Warmwasser und zum Heizen verwendet.

Für eine Brennstoffzellenheizung müsst ihr inklusive Einbau ab 30.000 Euro rechnen. Dabei entfallen etwa 23.000 Euro auf das Gerät selbst und der Rest ergibt sich aus den Preisen für Zubehör und Einbau. Auch für Brennstoffzellenheizungen gibt es Förderungen. Eine Fördermöglichkeit besteht nur, wenn diese mit grünem Wasserstoff oder Biomethan betrieben werden. „Die hohen Kosten in der Anschaffung machen diese Heizungsart erst auf lange Sicht wirtschaftlich. Strom und Wärme werden aber sehr effizient erzeugt“, so Steinfeldt. 

Wärmepumpenheizungen – maximale Förderung bis zu 40 Prozent

Die sogenannten Wärmepumpenheizungen gibt es in E-Autos schon länger und nun sieht man sie auch vor Neu- und Bestandsgebäuden häufiger, denn diese gelten als klimafreundliche Alternative zu herkömmlichen Systemen. Das Funktionsprinzip ist im Grunde der eines Kühlschrankes ähnlich – nur eben umgekehrt. Im Kühlschrank wird die Wärme aus dem Schrank herausbefördert – hier wird diese aus dem Erdreich, dem Grundwasser oder der Außenluft entzogen und in das Haus transportiert.

Nachteil dieser Lösung ist, dass sie relativ viel Strom benötigt, wenn der Zusatz-Heizstab aktiviert werden muss. Dieser Strom kommt idealerweise direkt vom Dach aus der eigenen Photovoltaikanlage oder einem angeschlossenen Batteriespeicher. 

Wenn ihr euch fragt, ob so eine Wärmepumpe für euch geeignet ist, dann klickt einmal in den Wärmepumpencheck von co2online. Mit nur wenigen Angaben zum Gebäude können Hauseigentümer prüfen, welche Voraussetzungen das eigene Gebäude erfüllt und welche Maßnahmen noch umgesetzt werden müssten.

Solarthermieanlage – Förderung bis zu 35 Prozent

Die Kraft der Sonne spüren wir aktuell nicht besonders, aber zur Aufbereitung von Warmwasser und/oder zur Heizungsunterstützung kann diese dennoch genutzt werden. Dabei werden sogenannte Sonnenkollektoren auf das Hausdach montiert und mit der Heizanlage im Keller verbunden. Die Kollektoren erhitzen sich durch die Sonne und transportieren die Wärme dann in den Speicher im Keller.

Problem an der Lösung: Die Wärme, die im Haushalt nicht benötigt wird, kann derzeit nicht in öffentliche Wärmenetze eingespeist werden. Außerdem ist die Speicherkapazität der meisten Anlagen nicht groß genug, um diese Wärme längere Zeit zu speichern. Somit deckt in der Regel eine Solarthermieanlage den Bedarf an Heizenergie nicht vollständig und muss immer mit einer normalen Heizung ergänzt werden.

Eine Solche Anlage kostet typischerweise zwischen 5000 und 10.000 Euro

Fazit

Beachtet bitte, dass es neben der erwähnten Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) auch viele regionale oder manchmal auch lokale Förderprogramme gibt. Ein erster Einstiegspunkt kann der Fördermittelcheck von co2online sein, denn hier finden Sanierungswillige für ihr Vorhaben die passenden aus über 1000 Förderprogrammen.

Was meint ihr – was ist die beste Lösung? Oder habt ihr bereits Erfahrungen mit bestimmten Anlagen gesammelt und könnt uns Tipps oder Ergänzungen geben? Wir sind gespannt auf euer Feedback. 

Euer Steven

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