Xiaomi Mi 10T Pro Test: Mit 144 Hz & 108 MP Kamera â Besser als das Mi 10?
Das Xiaomi Mi 9T Pro hat sich letztes Jahr zum Favorit-Smartphone vieler Xiaomi-Fans gemausert. Dabei war die T-Reihe ganz neu und durch das Release des Poco F2 Pro haben wir schon fast nicht mit einer FortfĂŒhrung gerechnet. Nun hat der Hersteller die Mi 10-Reihe aber um drei weitere Top-Modelle erweitert: das Xiaomi Mi 10T Lite, das Xiaomi Mi 10T und Xiaomi Mi 10T Pro. Muss man dabei zur Pro-Version greifen?
Xiaomi Mi 10T und Mi 10T Pro im Tarif
Bevor es zu den technischen Specs kommt, zeige ich euch vorab schon mal 2 schöne Tarife mit dem Xiaomi Mi 10T bzw. Mi 10T Pro. Falls ihr also Interesse an den Phones habt und gleichzeitig auch noch einen neuen Tarif sucht, dann könnte das die perfekte Symbiose sein:
- đ± Xiaomi Mi 10T fĂŒr 1⏠+ 6GB Allnet fĂŒr 19,99âŹ/Monat
- đ¶ Vodafone-Netz mit 50 Mbit/s
- đĄ freenet Hotspot Flat
- âčïž AnschlussgebĂŒhr: 39,99âŹ
- đ± Xiaomi Mi 10T Pro fĂŒr 1⏠+ 10GB Allnet fĂŒr 24,99âŹ/Monat
- đ¶ Vodafone-Netz mit 50 Mbit/s
- đĄ freenet Hotspot Flat
- âčïž AnschlussgebĂŒhr: 39,99âŹ
Technische Daten des Xiaomi Mi 10T und Mi 10T Pro
 | Xiaomi Mi 10T | Xiaomi Mi 10T Pro |
Display | 6,67 Zoll 20:9 Full-HD+ (2.440 x 1080 Pixel) 144 Hz LC-Display , Gorilla Glas 5 | 6,67 Zoll 20:9 Full-HD+ (2.440 x 1080 Pixel) 144 Hz LC-Display , Gorilla Glas 5 |
Prozessor | Qualcomm Snapdragon 865 @ 2,84 GHz + 2,42 GHz + 1,8 GHz | Qualcomm Snapdragon 865 @ 2,84 GHz + 2,42 GHz + 1,8 GHz |
Grafikchip | Qualcomm Adreno 660 | Qualcomm Adreno 660 |
RAM | 6 GB LLPDR5 | 8 GB LLPDR5 |
Interner Speicher | 128 GB UFS 3.1 | 128/256 GB UFS 3.1 |
Kamera | 64 Megapixel Sony IMX682 mit Æ/1.89 Blende 13 MP Weitwinkel mit Æ/2.4 Blende 5 MP Makrosensor |
108 Megapixel Samsung HMX mit Æ/1.69 Blende 13 MP Weitwinkel mit Æ/2.4 Blende 5 MP Makrosensor |
Frontkamera | 20 Megapixel mit Æ/2.0 | 20 Megapixel mit Æ/2.0 |
Akku | 5.000 mAh mit 33W Quick Charge | 5.000 mAh mit 33W Quick Charge |
KonnektivitÀt | AX WiFi, Bluetooth 5.1,USB Typ-C, GPS/GLONASS/BDS, Dual-SIM (Global), NFC, SA/NSA 5G | AX WiFi, Bluetooth 5.1,USB Typ-C, GPS/GLONASS/BDS, Dual-SIM (Global), NFC, SA/NSA 5G |
Features | Fingerabdrucksensor an der Seite, Stereo-Speaker | Fingerabdrucksensor an der Seite, Stereo-Speaker |
Betriebssystem | MIUI 12 auf Basis von Android 10 | MIUI 12 auf Basis von Android 10 |
MaĂe / Gewicht | 165,1 x 76,4 x 9,33 mm / 218g | 165,1 x 76,4 x 9,33 mm / 218g |
Die Xiaomi Mi 10T-Reihe eingeordnet
Da besonders die Xiaomi Mi 10-Reihe mittlerweile etwas unĂŒbersichtlich ist, eine kurze Einordnung. Im FrĂŒhjahr 2020 hat Xiaomi die Mi 10-Reihe vorgestellt, bestehend aus dem Xiaomi Mi 10, Xiaomi Mi 10 Pro und dem Xiaomi Mi 10 Lite 5G. Kurz vor dieser Reihe hat man allerdings schon die Note 10 Reihe veröffentlich, die aufgrund der gleichen Kamera manchmal verwechselt werden. Die besteht zusĂ€tzlich noch aus dem Xiaomi Mi Note 10 Pro und dem Xiaomi Mi Note 10 Lite.
Die hier besprochene T-Reihe ist relativ neu fĂŒr Xiaomi und nun erscheint der Nachfolger des Xiaomi Mi 9T und Xiaomi Mi 9T Pro. In diesem Jahr wurde die Reihe aber um das Xiaomi Mi 10T Lite erweitert, welches eher als Nachfolger des beliebten Xiaomi Mi 9T gesehen werden kann. Das Xiaomi Mi 10T und Xiaomi Mi 10T Pro sind nĂ€mlich gleich teuer und unterscheiden sich nur bezĂŒglich der Hauptkamera, des ArbeitsspeicherkapazitĂ€t und in den Farbvariationen.
Pop-Up adé
„Keine klare Linie“ kritisiert einer unserer User schon vor Release des Mi 10T. Auf der Vorderseite verabschiedet sich Xiaomi von dem Pop-Up Design, welches man mit dem Xiaomi Mi 9T und Xiaomi Mi 9T Pro erstmalig umgesetzt hat. Daran lĂ€sst sich die T-Reihe schon einmal nicht erkennen. Xiaomi setzt auch hier auf eine Punch-Hole-Lösung. Das heiĂt, dass die Frontkamera oben links im Display steckt, so wie im Mi 10. Das macht man natĂŒrlich auch, um die Zugehörigkeit zu der Mi 10-Reihe zu unterscheiden. Die Punch-Hole fĂ€llt wieder Ă€hnlich klein wie bei dem Mi 10 aus, so dass sich auch die Punch-Hole-Hater relativ schnell dran gewöhnen können.
Auch wie bei dem normalen Mi 10 arbeitet man mit einer 6,67âł Bildschirmdiagonale, die sich 2020 als Xiaomis EinheitsgröĂe etabliert hat. Im Gegensatz zum Xiaomi Mi 10 ist das Display aber nicht curved, also zu den Seiten hin flach und nicht abgerundet. Allerdings handelt es sich dabei um ein LC-Display und nicht um ein AMOLED-Display wie im Xiaomi Mi 10 und Mi 10 Pro, weswegen der In-Display-Fingerabdrucksensor entfĂ€llt.
Der Fingerabdrucksensor steckt nun an der rechten Seite und dient gleichzeitig als Power-Button. Und endlich ist dieser mal wieder etwas schneller als zum Beispiel beim POCO X3 NFC. DarĂŒber sitzen die LautstĂ€rketasten, auf der Unterseite gibt es SIM-Slot, USB-C Sport, Lautsprecher und auf der Oberseite befindet sich der zweite Lautsprecher sowie IR-Blaster.
Die RĂŒckseite offenbart ein neues Kamera-Design. Im Rechteck befindet sich eine Triple-Kamera, wobei der Hauptkamerasensor oben allein zur Schau gestellt wird. Darunter befinden sich die zwei weiteren Sensoren, Lichtsensor und Blitz. Das Xiaomi Mi 10T Pro ist in den Farben Aurora Blue, Cosmic Black und Lunar Silver erhĂ€ltlich, das Mi 10T dagegen nur in Cosmic Black und Lunar Silver. Sowohl die Vorderseite als auch die RĂŒckseite sind mit Gorilla Glas 5 geschĂŒtzt.
Verarbeitung & Handling
Gerade die RĂŒckseite unseres TestgerĂ€ts gefĂ€llt mir nicht so gut. Der Cosmic Black-Colorway sorgt fĂŒr FingerabdrĂŒcke wo man nur hinsieht, spiegelt extrem und das Kameramodul steht sehr weit heraus. Etwas Abhilfe schafft da das neue antibakterielle Silikon-Case, welches zur HĂ€lfte matt und mit einem dicken Xiaomi-Schriftzug versehen ist. Das liegt zum GlĂŒck im Lieferumfang, trotzdem wackelt das Mi 10T Pro damit noch, wenn man es flach auf den Tisch legt.
Ansonsten ist die Verarbeitung aber wieder einmal erstklassig, da gibt es kaum was zu meckern. SpaltmaĂe sind kaum zu erkennen, die Aussparungen sauber ausgefrĂ€st und die Tasten bieten einen guten Druckpunkt. Die RĂŒckseite ist zu den Seiten hin leicht abgerundet, weswegen das Handy gut in der Hand liegt. Allerdings ist es mit einem Gewicht von 218g auch relativ schwer und mit einer Dicke von 9,33 mm ĂŒberdurchschnittlich dick. DafĂŒr kann es dank flacher Unterseite auch auf dem Tisch stehen, was fĂŒr Fotos durchaus mal praktisch sein kann. Und wenn ihr beim SchĂŒtteln des Smartphones ein WackelgerĂ€usch vernehmt, keine Sorge. Das liegt an der optischen Bildstabilisierung, die Xiaomi fĂŒr den groĂen Kamerasensor integriert hat.
Xiaomi Mi 10T Pro vs Xiaomi Mi 10T
Wir haben inzwischen auch noch das Xiaomi Mi 10T bekommen. Und wie zunĂ€chst vermutet, besteht zwischen den beiden Handys auch optisch kein Unterschied. Man kann sie tatsĂ€chlich nur an dem Schriftzug der Hauptkamera identifizieren und voneinander unterscheiden. Auch der Cosmic Black-Colorway sieht bei beiden Handys gleich aus und spiegelt sehr stark. Wer denkt, er bekommt mit dem Pro-Modell die bessere Verarbeitung, den muss ich ebenfalls enttĂ€uschen, denn zwischen beiden GerĂ€ten ist auch diesbezĂŒglich kein Unterschied feststellbar. Das ist aber natĂŒrlich etwas positives!
Machen 144 Hz den Unterschied?
Das Display ist das Top-Feature des Xiaomi Mi 10T und Xiaomi Mi 10T Pro, allerdings wirft es auch Fragen auf. Denn einerseits spendiert man dem Xiaomi Mi 10T und dem Xiaomi Mi 10T Pro ein 144 Hz Display, also ein Bildschirm mit einer Bildwiederholrate von 144 Hz. Das heiĂt, dass sich das Displaypanel 144 mal in der Sekunde aktualisiert, wodurch sich eine deutlich flĂŒssigere Darstellung im Vergleich zu der Standard 60 Hz Bildwiederholrate ergibt. Das kennen wir bisher nur von Gaming-Smartphones, wie dem Nubia Red Magic 5S oder dem Asus ROG III. Xiaomi hat dafĂŒr aber eine eigene KI entwickelt, die Adaptive Sync, die automatisch erkennt, wann welche Bildwiederholrate gefragt ist und das Display dementsprechend anpasst.
Andererseits ĂŒberrascht Xiaomi mit der Entscheidung kein AMOLED, sondern ein LCD-Panel zu verbauen. Nach den ersten Stunden Benutzung kann man definitiv sagen, dass die 144 Hz bei der Benutzung deutlich wichtiger sind und zumindest ich das AMOLED nicht vermisse. Das liegt schlicht und ergreifend an der LCD-QualitĂ€t, die aufgrund scharfer Darstellung, starker BlickwinkelstabilitĂ€t und einer akkuraten Farbdarstellung ĂŒberzeugt. Allerdings könnte das Display durchaus etwas heller sein, gerade auf der mittleren Helligkeit ist ein iPhone 11 mit LCD etwas heller.
Die 144 Hz machen das Mi 10T Pro aber zu dem was es ist. Klar, durch die LCD-Technik fehlen technische Möglichkeiten wie das Always-On Display und der Fingerabdrucksensor im Display. Die 144 Hz sorgen aber fĂŒr eine sehr schnelle und flĂŒssige Darstellung beim Navigieren durch das Betriebssystem. Gerade Animationen oder der App-Drawer unterstreichen diesen Eindruck. Von der AdaptiveSync-Technologie merkt man aktiv aber nichts, die Bildwiederholrate wird im Hintergrund automatisch angepasst. Selbst hat man in den Displayeinstellungen die Möglichkeit, zwischen 60 Hz, 90 Hz und 144 Hz Bildwiederholrate zu wechseln.
Hier muss sicherlich jeder selbst entscheiden, was er möchte. Aus unserer Community habe ich viele Kommentare in Richtung „Nie mehr ohne AMOLED“ gelesen und wenn das euer Kredo ist, kann euch das Mi 10T Pro nicht umstimmen und ihr solltet zum Poco F2 Pro oder Xiaomi Mi 10 Pro greifen. Wem der Begriff „AMOLED“ zum Beispiel gar nichts sagt, der wird definitiv auch mit dem Mi 10T (Pro) zufrieden sein, da die gute LCD-QualitĂ€t die Nachteile aufwiegt. Die Unterschiede zwischen LCD und AMOLED haben wir euch hier erklĂ€rt.
Displayeinstellungen ĂŒber MIUI
Abseits der Bildwiederholrate bietet das MIUI Betriebssystem ĂŒberraschend viele Optionen fĂŒr ein LCD. Man bekommt die Möglichkeit, einen Lese- oder Dunkelmodus zu aktivieren, wobei letzterer aufgrund der LCD-Technik nicht so energieeffizient wie bei einem AMOLED Display ist. Man hat aber auch die Möglichkeit das Farbschema individuell anzupassen. Das kannten wir bisher nur von AMOLED-Displays eines Mi 10. So kann man unter den Erweiterten Einstellungen den Farbraum bestimmen, einzelne Farben rausnehmen oder die SĂ€ttigung hochschrauben. Ich persönlich lass davon lieber gerne die Finger, falls ihr einen sinnvollen Verwendungszweck habt, lasst es uns in den Kommentaren wissen.
Rasante Performance
Im Gegensatz zur VorgĂ€ngergeneration entscheidet sich der Hersteller fĂŒr einen anderen Weg, der nun dem Mi Note 10 und Mi Note 10 Pro Ă€hnelt. Beide GerĂ€te sind nĂ€mlich mit dem gleichen Qualcomm Snapdragon 865 Prozessor ausgestattet, der auch im Mi 10 Ultra zu finden ist. Der Top-Prozessor entsteht im 7 nm Fertigungsverfahren, wodurch er energieeffizient und dank 2,84 GHz Taktfrequenz auch leistungsstark ist. Ăberraschenderweise kommt auch hier nicht die noch etwas bessere Plus-Variante zum Einsatz, die Octa-Core CPU mit 2,84 GHz Taktfrequenz ist aber trotzdem ein Performance-Monster und Top-Prozessor.
Dazu gibt es bei dem Mi 10T 6 GB und bei dem hier getesteten Mi 10T Pro sogar 8 GB LPDDR5 Arbeitsspeicher sowie mindestens 128 GB UFS 3.1 Speicher. Schön, dass man sich fĂŒr den schnelleren UFS 3.1 Speicher entscheidet, der eine drei mal so hohe Schreibgeschwindigkeit mit sich bringt. Der wichtigste Unterschied zwischen Mi 10T und Pro-Version ist dabei aber der Unterschied im Arbeitsspeicher, da es das Mi 10T nur mit 6 GB RAM gibt. Unserer Erfahrung nach dĂŒrfte der Unterschied in der Performance allerdings gering sein.
Zumindest mit dem Mi 10T Pro ist Multitasking gar kein Problem, wobei das MIUI Betriebssystem aggressiv mit Prozessen umgeht und den RAM relativ frei lĂ€sst. Diese Hardware-Komponenten in Kombination mit einem 144 Hz Display ergeben in der Summe selbstverstĂ€ndlich eine rasante Performance. Das ĂŒberrascht natĂŒrlich nicht, wobei die 144 Hz wahrscheinlich einen gröĂeren Anteil daran haben als man denken mag. Denn ab und zu öffnet eine App schon mal nicht so schnell wie man das erwarten wĂŒrde, wobei man definitiv auch nicht von „langsam“ sprechen kann. Denn gerade bei der Bildverarbeitung merkt man eine Entwicklung. Im Gegensatz zum Mi 10 werden die Fotos nach der Aufnahme in der Galerie nicht erst noch verarbeitet, sondern direkt angezeigt – das wurd‘ auch Zeit! Das gilt allerdings nicht fĂŒr die 108 MP Fotos.
Benchmarkergebnisse
Die Benchmarkergebnisse aus AnTuTu, PCMark und Geekbench 5 bestĂ€tigen unseren Eindruck. Die Scores sind jeweils sehr hoch und mit den Werten jedes anderen Flagship-Smartphones vergleichbar. Gerade der AnTuTU Wert kratzt mit 580.000 Punkten an die 600.000 Punktegrenze, die zum Beispiel nur von Gaming-Smartphones wie einem Nubia Red Magic 5S ĂŒbertroffen wird.
Riesiger 5.000 mAh Akku
Erstmalig durchbricht Xiaomi die 5.000 mAh Grenze fĂŒr ein Top-Smartphone. Möchte man damit die nicht ganz so effiziente LCD-Technik im Gegensatz zum Mi 10 ausgleichen? Eventuell, aber auch abseits davon hat Xiaomi wohl fĂŒr Akkuoptimierung gesorgt. Durch die neue Middle Middle Tab-Technologie (MMT) beginnt das Aufladen des Akkus in der Mitte des Akkus, nicht am Ende, wodurch weniger Stromverlust und eine konstante Ladegeschwindigkeit gewĂ€hrleistet werden soll. Zudem soll man so mit den letzten Prozenten des Akkus auch lĂ€nger auskommen als bei der Konkurrenz.
Im Akkubenchmark hat das Mi 10T zwar stolze 19 Stunden erreicht, allerdings wird bei diesem auch nicht das 144 Hz Display aktiv benutzt. Ich habe nach einigen Tagen Benutzung den Eindruck, dass die hohe Bildwiederholrate schon einiges an Akkuleistung verbraucht. Die glorreichen zwei Tage anderer Xiaomi-Smartphones erreiche ich so jedenfalls nicht, 1 bis 1,5 Tage sind aber definitiv drin.
Dadurch und durch das 33W LadegerÀt ist das Mi 10T und Mi 10T Pro binnen 60 Minuten komplett aufgeladen. Das ist 17 min schneller als bei der Konkurrenz mit 40W Laden. In einer halben Stunde lÀdt man den Akku von 50% auf knapp 95% auf. Kabelloses Laden ist dagegen aber leider nicht möglich, das bleibt dem Mi 10 und Mi 10 Pro vorenthalten.
Der Unterschied zwischen Mi 10T und Mi 10T Pro: die Kamera
Im Gegensatz zur VorgĂ€ngergeneration unterscheiden sich das Xiaomi Mi 10T und Xiaomi Mi 10T Pro kaum, besonders nicht in der Leistung. Der Hauptunterschied liegt in der Kamera, sogar nur in der Wahl des Hauptsensors. Das Xiaomi Mi 10T Pro ist nĂ€mlich mit dem Samsung ISOCELL HMX1 Sensor mit 108 Megapixel Auflösung ausgestattet, den wir auch im Xiaomi Mi 10 und Mi 10 Pro gesehen haben. Der groĂe Sensor bietet eine Blende von Æ/1.69 und arbeitet mit 4-in-1 Pixel Binning fĂŒr Fotos mit 27 Megapixel Auflösung. Im Gegensatz zum Mi 10T ist der Sensor zusĂ€tzlich optisch stabilisiert. Das Mi 10T arbeitet nĂ€mlich mit dem Sony IMX682 Sensor mit 64 Megapixel Auflösung, der auch im POCO X3 NFC steckt.
Sowohl das Xiaomi Mi 10T als auch das Xiaomi Mi 10T Pro kombinieren eine 13 Megapixel Ultraweitwinkelkamera mit Æ/2.4 Blende mit einer 5 MP Makrokamera auf der RĂŒckseite, die eine Naheinstellgrenze von 2 cm bietet. Schön, dass man sich den unnötigen Portraitsensor hier einfach mal spart. Auf der Vorderseite gibt es eine 20 Megapixel Frontkamera. In der PrĂ€sentation hat Xiaomi auch Wert auf gewisse Fotomodi wie den Front & Back-Modus sowie den Klonen-Modus gelegt, der auch bei Videos möglich ist. Zudem ist die 8K Videoaufnahme mit 30fps mit beiden GerĂ€ten möglich.
Hauptkamera
Unser TestgerĂ€t, ein Mi 10T Pro, hat eine 108 Megapixel Kamera, die wir auch schon aus dem Xiaomi Mi Note 10 und Xiaomi Mi 10 kennen. Der Sensor hat uns in diesen beiden Modellen nicht allzu gut gefallen, auch das Xiaomi Mi 10T bietet natĂŒrlich die gleichen Probleme. Man gibt den Fokusbereich auf und man muss mit einem harten Bokeh leben. Das ist als wenn ein Fotograf immer nur mit offener Blende fotografieren wĂŒrde, egal welches Motiv er nimmt. Manchmal sieht es gut aus und manchmal eben nicht, wobei das beim Durchschnittsuser vielleicht sogar positiv auffĂ€llt.
DafĂŒr bekommt man aber ein sehr hohes MaĂ an SchĂ€rfe im Fokusbereich. Der WeiĂabgleich funktioniert gut und die Farben sind ziemlich akkurat, ohne zu ĂŒbersĂ€ttigt zu sein. Im Gegensatz zum Mi 10 gab es diesbezĂŒglich auch noch keine „AusfĂ€lle“, wo teilweise Artefakte oder Farbstiche an den BildschirmrĂ€ndern auftraten. Vor allem ist mir aber wichtig, dass die Fotos nun endlich schneller verarbeitet werden, zumindest im normalen Fotomodus. 108 MP Fotos, die ich weiterhin allein aufgrund der DatengröĂe nicht empfehle, benötigen allerdings weiterhin eine bis zwei Sekunden Verarbeitungszeit.
108 MP vs 64 MP: Xiaomi Mi 10T Pro vs Mi 10T
Der Hauptunterschied zwischen dem 10T und der Pro-Version ist der Hauptkamerasensor. Denn das gĂŒnstigere Mi 10T arbeitet mit dem Sony IMX686 64 MP Sensor aus dem Poco F2 Pro, statt mit dem 108 MP Sensor. Nach einigen Testfotos kann ich da nur noch mal meine vorherigen Annahme bestĂ€tigen, da wir nun schlieĂlich auch schon einige Xiaomi-Modelle mit den beiden Sensoren testen konnten. Ich finde der QualitĂ€tsunterschied ist gerade auf den ersten Blick marginal, kleine Unterschiede offenbaren sich nur im Direktvergleich und bei genauer Betrachtung.
Der 108 Megapixel Sensor ist schĂ€rfer, allerdings nur im Fokuspunkt, wo die SchĂ€rfe dann aber fast unerreicht ist. Allerdings leidet darunter der Rest des Bildes, gerade zu den BildschirmrĂ€ndern hin ist das natĂŒrliche Bokeh aufgrund der SensorgröĂe enorm. Das kann man mögen oder nicht, nimmt meiner Meinung nach in manchen Situationen aber die Details heraus. Das Xiaomi Mi 10T mit dem auch noch groĂen 64 MP Sensor deckt da etwas mehr ab und das Bokeh ist nicht ganz so scharf, was mir persönlich besser gefĂ€llt. Das Farbprofil ist bei beiden aufgrund der gleichen Software sehr Ă€hnlich, weswegen man hier auf den ersten Blick auch kein Unterschied sieht. Die Mi 10T Fotos sind aber tendenziell etwas heller, die Mi 10T Pro Fotos etwas dunkler und dadurch kontrastreicher.
Ein Hardware-Vorteil hat der groĂe Sensor aber trotzdem. Er ist im Gegensatz zum 64 MP Sensor optisch stabilisiert. Das macht bei Tageslicht kaum einen Unterschied, bei schwĂ€cheren Lichtbedingungen, also bei low-light-Fotografien kann es gerade bei zittrigen HĂ€nden zum Vorteil werden.
Fotomodi
Bei der PrĂ€sentation des Xiaomi Mi 10T Pro hat man vor allem viel Wert auf das kreative Potenzial der Hardware gelegt, wofĂŒr Xiaomi gewisse Fotomodi implementiert hat. In der Kamera-App findet man unter „Mehr“ einige Möglichkeiten, unter anderem den schon lĂ€nger bekannten VLOG-Modus, simultanes Fotografieren mit der Vorder- und Hinterkamera und nun auch Langzeitbelichtung. Damit hat man die Möglichkeit zum Beispiel „Lichtmalerei“ zu machen oder aber den Sternenhimmel zu fotografieren. Zumindest die Lichtmalerei funktioniert dabei ziemlich gut und macht zum Experimentieren SpaĂ.
Mein persönliches Highlight ist aber der Klonen-Modus, der sowohl fĂŒr Fotos als auch fĂŒr Videos genutzt werden kann. So kann man sich quasi mehrmals in einem Bild positionieren und erweckt damit den Eindruck, sich selbst „geklont zu haben“. DafĂŒr ist nicht mal zwingend ein Stativ notwendig, da die App mit einem weiĂen Bildschirmrand kennzeichnet, wie man das Bild framen muss. Beim Videomodus fehlt leider der Ton und hier konnten wir kleine Bildfehler beobachten. Insgesamt macht das aber Bock und spart tatsĂ€chlich einiges an Zeit in Photoshop.
Ultraweitwinkelkamera
Die Ultraweitwinkelkamera löst mit 13 Megapixeln aus und liefert leider nicht mehr als gewohnte Kost. Der Fish-Eye Effekt ist zwar cool, sollte nach Möglichkeit aber nur bei Tageslichtaufnahmen genutzt werden. Der Sensor braucht nĂ€mlich Licht, fehlt dieses, bekommt man wenig Details, etwas blasse Farben und wenig SchĂ€rfe. Die Fotos sind zugegebenermaĂen aber auch nicht dafĂŒr da, um so stark reinzuzoomen.
Portraitfotos
Die Portraitfotos des Xiaomi Mi 10T Pro beweisen unsere Aussage, dass sich Xiaomi den 2 MP Portraitsensor eigentlich bei jedem Modell sparen kann. Denn auch ohne diesen sehen die Portraitfotos mal wieder wunderbar aus. Die Randerkennung ist in den allermeisten FÀllen on point und funktioniert sowohl bei Personen als auch bei Objekten. Eigentlich kommt der 108 MP Sensor hier sogar am ehesten zur Geltung, da das starke Bokeh beabsichtigt ist und man nur den hohen SchÀrfegrad auf dem Fokusobjekt bekommt. Der Bokeh-Effekt lÀsst sich dank MIUI sowohl vor als auch einmal nach dem Foto anpassen. Wenn einem die UnschÀrfe im Hintergrund also zu weich oder stark ist, hat man die Möglichkeit das noch einmal anzupassen.
Makrokamera
Xiaomi hat wohl gemerkt, dass die Telemakrokamera des POCO F2 Pro viel Zuspruch bekommen hat und implementiert diesen Sensor auch im Mi 10T und der Pro-Version. Dank 5 MP Auflösung, gutem Autofokus, kurzer Naheinstellgrenze und der Möglichkeit zu zoomen bekommt man schöne Makrofotos. Zwar wĂŒrde ich mir noch mehr Auflösung fĂŒr noch mehr Details wĂŒnschen, aber wenigstens sind die Fotos grundsĂ€tzlich scharf und treffend fokusiert.
Frontkamera
Die Frontkamera ist auch mal wieder sehr scharf und sorgt fĂŒr exzellente Fotos. Dabei dĂŒrfte jeder Selfie-Fan auf seine Kosten kommen, wenn er den auf eine akzeptable Belichtung achtet. Ohne das entsprechende Licht muss man natĂŒrlich mit deutlich weniger Details leben. DafĂŒr ist auch wieder der Portrait-Modus ein kleines Highlight, Randerkennung und Bokeh-Effekt resultieren in schönen Selbstportraits.
KonnektivitÀt
Durch den SD 865 Prozessor sind beide Smartphones 5G-fĂ€hig. Der integrierte 5G Smart Switch entscheidet aber fĂŒr den User, wann 5G notwendig ist und kann dies automatisch deaktivieren, was natĂŒrlich Akku spart. Aber auch LTE Band 20 und 28 sind mit an Bord, wobei nur der erste von zwei SIM-Slots 5G fĂ€hig ist. Man kann aber Dual-SIM 4G nutzen. Eine Speichererweiterung per microSD entfĂ€llt allerdings. Mit dem mobilen Internetempfang hatten wir wĂ€hrend des Testzeitraums keinerlei Probleme.
DafĂŒr gibt es Dual Band WiFi 6, Dual GPS, Bluetooth 5.1 und NFC zum kontaktlosen Bezahlen. Im Gegensatz zum Redmi Note 9S konnten wir bei diesem neuen GerĂ€t kein WiFi-Bug feststellen, auch die lokale Internetverbindung bestand problemlos. Auf der Unterseite gibt es einen UBS-C Port, aber keinen 3,5 mm Klinkenanschluss. DafĂŒr legt Xiaomi aber einen Adapter mit in den Lieferumfang, so dass man auch alte Kopfhörer verbinden kann.
Ein Highlight ist zudem der integrierte Stereo-Speaker, der nach dem Poco X3 NFC jetzt hoffentlich in mehr Xiaomi Smartphones Einzug findet. Der Klang ist direkt um einiges rĂ€umlicher, bekommt auch etwas mehr Tiefgang und ist damit durchaus auch zum lĂ€ngeren Musik hören geeignet. FĂŒr mich persönlich könnten die Höhen noch etwas prĂ€gnanter sein, diese gehen mir etwas zu sehr im Mitteltonbereich unter. Abseits davon handelt es sich aber um einen guten Stereo-Speaker!
MIUI lĂ€uft flĂŒssig
Beide Smartphones werden mit Android 10 ausgeliefert, worauf Xiaomis hauseigenes MIUI 12 Betriebssystem lĂ€uft. Das ist selbstverstĂ€ndlich mit allen relevanten Google-Diensten ausgestattet, einen entsprechenden Hinweis gibt es schon auf der Box, und arbeitet mit einem zertifizierten Google Play Store. Das komplette Betriebssystem ist auf Deutsch und es hat Widevine Level 1, ist also fĂŒr das Streamen von Full HD-Inhalten auf Netflix & Amazon Prime Video geeignet.
MIUI ist mittlerweile wahrscheinlich schon vielen von euch ein Begriff. Xiaomis OberflĂ€che hat in der zwölften Generation ein leichtes Redesign bekommen und wirkt nun etwas frischer und moderner. Viele haben sicherlich auf den App-Drawer gewartet, der nun unter „Startbildschirm“ aktivierbar ist. Zudem kann man nun schwebende Fenster aktivieren, die Super-HintergrĂŒnde fehlen aber komischerweise. Leider gibt es auch wieder ein bisschen Bloatware, wobei sich diese bei den teureren Xiaomi GerĂ€ten in Grenzen zu halten scheint. orinstalliert sind nur Facebook, WPS Office und Netflix, Spiele gibt es zum GlĂŒck keine. Aber auch diese lassen sich leicht zu Beginn deinstallieren.

Das OS lĂ€uft wirklich flĂŒssig und besticht gerade auch durch die angesprochenen Displayeinstellungen. Das 144 Hz Display ist das Feature des Handys und es ist schön zu sehen, dass Xiaomi auch das in die Software zu implementieren weiĂ.
Fazit: Xiaomi Mi 10T Pro kaufen?
Das Xiaomi Mi 10T Pro im Speziellen ist ein zweischneidiges Schwert. Im Vergleich zum VorgĂ€nger hat Xiaomi den UVP um stolze 150⏠angehoben, wovon selbst Apple absieht, und bietet dafĂŒr zum Beispiel kein AMOLED Display mehr. Auch von dem durchaus beliebten Pop-Up Design verabschiedet sich und bietet mit der T-Reihe nun ein Smartphone, das aussieht wie jedes andere. Generell verwĂ€scht man die Reihe etwas und zumindest mir ist immer noch nicht ganz klar, wie sich die Reihe positionieren will. Als Flagship-Alternative? Immerhin ist es gĂŒnstiger als das Xiaomi Mi 10 bzw. Xiaomi Mi 10 Pro. Im Gegensatz zu diesem verzichtet man auf kabelloses Laden und das Curved AMOLED-Display, ansonsten bekommt man ein Ă€hnliches Gesamtpaket.
Und das Paket passt. Eine rasante Performance, ein flĂŒssiges 144 Hz Display, ein riesiger Akku, eine insgesamt gute, wenn auch nicht sehr gute, Kamera mit vielen Funktionen, genĂŒgend Verbindungsmöglichkeiten und ein rundes MIUI Betriebssystem. Das bekommt man, ohne es bisher getestet zu haben, aber wohl auch in dem Xiaomi Mi 10T (ohne Pro). Wir wĂŒrden also zum gĂŒnstigeren Modell raten, da der 108 MP Sensor den Aufpreis in meinen Augen nicht wert ist. Abseits davon bleibt weniger RAM der Hauptunterschied, wenn man zur kleinen Version greift. Aber auch 6GB reichen dicke aus.
Der eigentliche Nachfolger von dem Xiaomi Mi 9T Pro ist in meinen Augen aber das POCO F2 Pro, welches das beste Smartphone fĂŒr unter 400⏠ist. Wer auf die hohe Bildwiederholrate verzichten kann, bekommt insgesamt die gleiche Leistung inklusive AMOLED Display und Pop-Up Kamera. Das ist in meinen Augen insgesamt der bessere Deal, auch wenn mir das Xiaomi Mi 10T Pro grundsĂ€tzlich gut gefĂ€llt und ein starkes Smartphone ist.
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optisch nicht schlecht