ABGELAUFEN 🔩 Songmics Schwerlastregal mit 5 Ebenen

„Mur­mel­tier­gruß­ze­re­mo­niell“ Deutsch ist eine schöne Sprache weil sie unglaublich flexibel ist. Tolles Wort, Aussage👍.

Mur­mel­tier­gruß­ze­re­mo­niell: „Danke für den Deal“? 🤔

@Ken Tonkle:

Nein, mit dem aktuellen Schwerlastleichtpreis-Angebot aus dem Hause Songmics kann ich auch in der x-ten Variation tatsächlich leider nichts anfangen, wie es mein etwas skeptischer Ein­gangs­kom­men­tar wohl schon vermuten ließ.

Hast du eigentlich, neben Deutsch, noch andere Fremdsprachen erlernt? Und als wie hilf­reich empfandest du dabei im Vergleich die für unsere Sprache (bislang noch) charakteristische Wort­bil­dung mittels Komposita?

@Rapunzeloid: In Cali muss man einige Brocken Spanisch können, aber ich finde, Deutsch reicht völlig für den Rest meines Lebens. Eine schöne, aber sehr schwere Sprache. Komposita gibt es auch im Englischen, nur dass man da die Nomen hintereinander macht mit Lücken und in Deutsch Deppenleerzeichen vermeidet und ein agglutinierendes Wort bildet, so wie die Algonqin-Indianer, die auch Bandwurmwörter haben. Das Konzept solcher Komposita ist also nicht exklusiv für Deutsch. Deutsche Komposita sind einfach immer logisch: A pet is a Haustier, a Tier that lives in a Haus. Und so weiter. Wenn man einen Begriff nicht kennt, nimmt man zwei deutsche Nomen und versucht’s einfach mal. Funktioniert sehr oft, weil Deutsch ziemlich logisch ist.

@Ken Tonkle:

Die lose Sprachkomposition im Englischen mittels zwar logisch zusam­men­hän­gen­der, aber eben nur selten durch Bindestriche oder Zu­sammenschreibung anein­­an­der­ge­fügter Wörter wirkt für sprach­affine Deutsche in der Tat etwas befremd­­lich – insofern ist der Begriff Dep­pen­leer­zei­chen für hiesige Imitationen natür­lich nach­voll­zieh­bar. Daß unsere Sprache die praktische, bausteinhafte Wort­bil­dungs­va­ri­an­te des Kom­po­si­tums nicht ex­klu­siv be­sitzt, ist mir durch­aus be­­wußt. Selbst in der tsche­chi­schen Spra­che, mit der ich mich nun schon viele Jahre her­um­quäle, gibt es ein paar davon. Typisch für die sla­wi­schen Sprachen sind aber wohl Adjek­tiv­kon­struk­tio­nen: So wird im Tsche­chi­schen bei­spiels­weise aus einem »Kunst­werk« ein »umělecké dílo«, wört­lich über­setzt also ein künst­le­ri­sches Werk. Steht in einem deut­schen Deter­mi­na­tiv­kom­po­si­­tum das Be­stim­­mungs­­wort »Kunst« jedoch für »künst­lich«, so wird es dann zu »umělý« … 😵

@Rapunzeloid: Tschechisch klingt toll, aber ist – glaube ich – echt schwer. Adjektivkonstruktionen kannte ich so noch gar nicht, ist aber auch logisch. Ich steigere mal: künstlerisches Werk, künstliches Werk, Kann das weg? 😉

@Ken Tonkle:

Ja, Tschechisch ist eine grammatikalisch sehr anspruchsvolle, weil stark flek­tie­rende Spra­che mit gleich sieben Kasus und vier Genera, da sowohl in eine männ­lich belebte wie auch eine männlich unbelebte Form unterschieden wird. Sie klingt in meinen Oh­ren zudem recht lustig, wenn­gleich man das den Tsche­­chen gegen­­über sicher nicht unbe­­dingt erwäh­­nen muß *. Es ist immer­hin die Sprache des bra­ven Soldaten Schwejk, von Spejbl, Hurvínek sowie Mánička – und natürlich, nicht zu ver­gessen, auch die des kleinen Maul­wurfs. Denn in der aller­er­sten Folge, »Wie der Maulwurf zu seiner Hose kam«, war er schließlich noch sehr gesprächig:

⮩ https://www.youtube-nocookie.com/embed/0YYJ_QUYxyI

, erst später reduzierte man sein Voka­bu­lar im we­sent­­li­­chen auf das seuf­zend-melan­cho­li­sche »Ach ja«.

* Die Deutschen galten ihren Vorfahren wegen ihrer völlig unverständlichen Sprache übrigens als »stumme Menschen« – daher rührt auch die noch heute gebräuchliche tschechische Bezeichnung »Němci«.